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*Geisterhaft jener Ort. Nur der leise Atem des Mannes haucht jenem Ort Leben ein. Was ist hier einst geschehen? – Es ist ohne Belang. Die Toten an diesem Ort klagen kein Leid. Sie klagen keinen Schmerz mehr, der Boden hat lange das Blut aufgenommen Ungeziefer und die Zeit ihr übrigens getan. Der Segen des Herren liegt auf diesem Ort, die Weihe ist deutlich zu spüren. Eine jede Ader in seinem Körper gibt wieder was einst hier geschah. Ein Gefühl der Macht. Die Herzen der Menschen würden jenen Ort als einen Ort der Angst, einen Ort der Furcht wahrnehmen. Sein Herz schlägt, es schlägt langsam doch kennt es solcherlei Gefühle nicht – Sie sind Schwäche, Schwäche bedeutet Versagen und auf Versagen steht der Tod. Diese Worte seines Lehrmeisters sind mehr denn alles andere in seinen Geist gebrannt.
… Versagen bedeutet den Tod…
Dieses Feld der Toten, gehüllt in den sanft-kühlen Nebel sein Heim nun schon seit Tagen – einer gefühlten Ewigkeit*
Herr, Angamon, Allmächtiger - Gottkönig.
Der Beginn aller Lügen, der Beginn der Korruption ihrer Seelen – Die Viergötzen selbst.
Morsan – der Totengräber, Hüter der Träume
Herr, Allmächtiger. Schweigsam und gehüllt in die Farben der Nacht mag er unscheinbar sein, in Vergessenheit geraten doch ist er nicht minder falsch als seine Wegbegleiter. Seine Diener hüllen sich in Schweigen, sie begraben die Toten und segnen ihre Gräber. Die Seele geht zu Morsan, sie geht den Weg an ihr Ende im Segen der Viere. Sie geht in Frieden, erlöst von aller Qual und allem Elend des Lebens. Oh Herr, ich erkenne die Wahrheit in jenen Worten, sowie die Lüge im selben Atemzug. Die Seele, das was einen Menschen ausmacht, das Sein. Ihre Existenz ist nicht gebunden an die sterbliche Hülle, eines Tages wird sie den Körper verlassen und den Weg antreten zu den Göttern. Es gibt für eine Seele jedoch mehr als nur den Weg in die Arme des Totengräbers. Wir, deine Diener, wissen dies. Mit deinem Wort, dem Tag an welchem wir deine Diener wurden ward unsere Seele unsterblich – die Dienerschaft in die Ewigkeit erweitert. Ein Tag voller Freude und Demut. Befreit aus den Fängen des Totengräbers werden wir an deiner Seite dienen bis ans Ende aller Tage. Wir erlangen Vergebung und erfahren deine Gnade. Der Totengräber ward der Richter ohne Gnade. Im Spiel der Götzen gibt es kein Ende. Die Freude am Leid welches ihre Jünger in die Welt sähen wird niemals Enden. Und so wird eine Seele niemals Frieden oder Ruhe finden. Solange die Götzen noch Spielfiguren in ihrem Spiel haben, werden sie sie benutzen und sie größtmöglichem Leid aussetzen um sich daran zu erfreuen. Selbst die unsterbliche Seele bleibt davon nicht befreit, denn auch in dem Reich der Ewigkeit, geht jenes Spiel weiter. Sie fürchten den Tod nicht Herr, doch wissen sie nicht was sie erwartet. Sie wissen nicht welcher Weg vor ihnen liegt. Erlöse sie, nimm eine jede Seele auf in deinem Reich, deinem Paradies, und schenke ihnen Frieden. Er wacht über ihre Träume, dir oh Allmächtiger, sprechen sie die Albträume zu, sie wissen es nicht besser. Er dringt in ihren Geist ein und senden ihnen Bilder der Freude, der Lust – sie ergötzen sich daran. Doch wie es das Spiel der Götzen ist, ist es niemals nur Freude oder Lust, nein. Im Moment der größtmöglichen Freude, der größtmöglichen Verletzbarkeit wandelt sich das Bild und sie erfahren Leid und Schmerz im Geiste, Geschenke des Totengräbers. Und wo sie alle Lachen, lacht auch der schweigsame Götze. Und so Herr, entsende ihnen deine Träume, die Worte der Wahrheit in ihrer reinsten Form. Wenn sie schlafen, wenn sie beten, dann Herr lass sie wissen worin deine Macht besteht was deinen Weg wahrlich ausmacht. Dein Wort und die mir innewohnende Wahrheit werden sie reinigen und Freiheit wird ihr Lohn sein.
*Der Nebel hängt über dem kleinen Tal… der Ort weiter gehüllt in Stille. Wolken ziehen auf, bedecken den Himmel bei Tag und Nacht. Dicke schwarze Wolken lassen kein Sonnenlicht mehr an jenen Ort. Sie trotzen dem Wind… verdecken ihn vor den Gestirnen. Nur in der Nacht vermag eins diesen Ort in sein Licht zu hüllen, in das schwarze Licht des Dorayon*
Morsan, schweigsamer Götze der Nacht und des Schlafes. Dein Pfad mag undurchsichtig und verhüllt sein. Doch vergeben wir auch dir deine Fehler und deine Falschheit. Entlasse die Seelen aus ihrem ewigen Gefängnis und man wird sie wohlwollend aufnehmen. Dir, soll Gnade gewährt sein.
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