*einige weitere Seiten des Büchleins wurden mit Kohle beschrieben*
Mittentag der 18. Onar bis Mondtag der 21. Onar 18 nach Hilgorad
Ich verbringe die Tage damit zu beten. Iycheas sagte mir Vater Derrvus weilt in Brandenstein. Ich würde reiten, aber es wäre gefährlich wenn die Dämonin ihre Drohung wahr macht. Ich bat den Herrn um Rat und Führung… ich erhielt Antwort… Nicht wie ich es erwartete, doch es still meine Ungeduld. Herr Bellum, hoher Schwertvater, ich danke Dir.
Mondtag der 21. Onar bis Mittentag der 23. Onar 18 nach Hilgorad
Bruder Iycheas ermahnte mich nicht wider die göttliche Ordnung zu handeln. Es war nicht meine Absicht mein Wort zu brechen, Oranor ist für mich auch ohne die niedere Weihe mein Waffenbruder und vor allem ein Freund. Ein seltsames Wort. Ja. Doch er ist mein Freund und nicht mehr. Zu lieben habe ich geschworen nur noch jene von Weihe. Und nicht mehr als die Liebe einer Tochter zu ihren Eltern und Geschwistern… .
Vater Derrvus antwortete mir auf meine Fragen, ich denke ich verstehe nun was die Elementarherren sind. Astrael sei Dank für sein Wissen und seine Weisheit.
Schwertvater Delany schweigt. Weiß er nun und es ist des Herrn Wille? Oder ist es Ihm gleich? Oder weiß Er nicht? Er schweigt. Und ich folge in Gehorsam. Ich gab einen Teil meines Seins heute fort. Ich fühle mich unwohl dabei. Doch es war meine Entscheidung dies zu tun. Doch wer widersetzt sich schon dem Willen Bellums? Oder dem der heiligen Viere? Ich gewiss nicht, doch wäre es mir lieber dies läge in Schwertvater Delanys Händen und nicht in meinen. Doch ich werde gehorchen, wie ich es einst geschworen habe.
Herr Bellum, hilf mir, steh mir bei. Leite mich in der Finsternis und führe mich ins Licht. Gib mir die Kraft und den Mut zu tun was ich tun muss, lass mich niemals vom Pfade der Ehre abkommen. Lass mich Dein Werkzeug sein. Erhör mein Flehn, oh Herr Bellum, mein Gott, mein Vater. Hilf mir diese Last und Bürde zu tragen, welche ich nicht mit meinen Brüdern teilen darf…
Sonnentag der 24. Onar 18 nach Hilgorad
Ich wurde Zeuge der Weihe meines Waffenbruders Wolfram, ich höre seine Worte, sein Gebet, die Fragen Schwertvater Eires und meines Bruders Antworten…. Als Schwertvater Eire ihm Schwert und Schild anlegt spüre ich den Herrn und unseren Heermeister im Schrein. ER ist hier. Wolfram, mein Bruder, mein Schwertmeister. Ich danke Dir, Du nahmst mir die Furcht vor dem Wort meines Vaters.
Ehre und Stärke, Schwertmeister Schwarzenberg!
Endtag der 25. Onar und Mondtag der 26. Onar 18 nach Hilgorad
Vater Donarius zürnt mir. Ich habe nicht verstanden warum, nur dass er mir vier Tage gibt. Aber wofür habe ich auch nicht verstanden. Verstanden habe ich nur dass er mich nach vier Tagen davon jagt. Ich sprach mit Borlox darüber. Was ich mit Helcar mache weiß ich nun. Soll das „Heer“ entscheiden. Ich spreche morgen mit meinen Schwertbrüdern, dann klären wir dass „unter Soldaten“ ohne die Heermeisterei.
Ich hoffe er versteht dann was „wir sind der Orden Bellums! Wir sind eins!“ bedeutet. Möge ihm Bellum die Stärke geben zu bestehen und Astrael die Weisheit uns zu verstehen.
Ehre den heiligen Vieren!
Der Feldherr der Mazzarem erhielt heute die Saphirklinge und trat gegen eine Dämonin, wohl Hrasmiren an. Er scheint gesiegt zu haben. Auch wenn ich im Chaos der Schlacht als alles hinter der Reihe des Ordens flieh und wir die Verwundeten verteidigen mussten nicht viel mitbekam. Der Feldherr bedankte sich danach bei uns, also muss er wohl gesiegt haben. Er sprach davon, dass die letzte Schlacht und der Sieg der heiligen Viere nahe seien und er sich auf jene vorbereite. Wir sollten dasselbe tun sprach er zu uns. Und ich weiß er spricht wahr. Denn die Heermeisterei ist auf Siebenwind. Der Heerführer war zufrieden mit mir, doch konnte er mir nicht sagen ob noch einer kommt mich zu richten. Doch nur eines ist wichtig: Er ist hier! Ich spüre Bellums Macht an Ihm! Ich hätte am Liebsten auf seine Frage mit „Ja“ geantwortet, doch das wäre ungehörig gewesen, Onkel Anaih hätte das sicher nicht gerne gesehen. Dafür hat er mir erlaubt vor seinem Bett zu schlafen. Es ist schön, dass Er hier ist. Ich darf ihn nicht enttäuschen….
*ein weiterer Eintrag wurde mit Kohle im Büchlein gemacht, die Kohle wirkt an einigen Stellen verwischt, die Schrift unsauber*
Wandeltag der 27. Onar 18 nach Hilograd
Was habe ich getan? Ich habe versucht ihn vor dem Ordenskonvent zu verteidigen, wie es meine Pflicht war. Doch es ist auch meine Pflicht meinen Schwertmeistern zu gehorchen. Was danach geschehen ist weiß ich nicht. Er beschimpfte mich als Verräterin. Dunkel erinnere ich mich daran, dass mir irgendjemand sagt er wolle mich sehen. Doch mein Geist, meine Seele, mein Leib waren bei unserem Herrn. Ein Teil davon ist es noch immer. Es ist mehr als nur Erschöpfung, ich weiß dass ich nur durch Schwertvater Herands Urteil noch hier bin. Warum hat er mich nicht getötet? Djoron ruht noch. Ich kann nichts für ihn tun. Ich hoffe die Beichte hilft ihm. Vielleicht sollte auch ich beichten? Ich werde einige Berichte an Vater Donarius und Ortwin schreiben, den Tempel zu verlassen erscheint mir, ehe ich nicht mit Vater gesprochen habe kein guter Einfall.
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