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 Betreff des Beitrags: Verbotene Liebe
BeitragVerfasst: 27.06.08, 12:45 
Einsiedler
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Würde er kommen? Nach all dem was geschehen war?
Natürlich war es nicht richtig ihn zu sich zu bestellen. Doch was blieb ihr anderes übrig? Sie suchte nach ihm, ritt von Ort zu Ort, hielt sich lange in den Orten, auf den Marktplätzen, auf. Doch sie fand ihn nicht. Es war so wichtig mit ihm zu sprechen. Sie musste es! So blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm eine Nachricht zu hinterlassen. Doch würde er ihrer Bitte folgen zu ihr zu kommen? *ihr Blick wandte sich dem Weg zu, nervös rangen ihre Hände miteinander*

Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie wieder auf andere gehört. Sich ein schlechtes Gewissen einreden lassen das so weit führte, dass sie ihn aus dem Haus warf. *Sie atmete schwer.* Es tat noch immer so weh. Nur der Gedanke daran, wie sie ihn behandelte. Er hatte es einfach nicht verdient. Und wofür hatte sie das getan? Um anderen gerecht zu werden? Damit andere ihre Genugtuung hatten? Warum durfte sie nicht an sich denken? Mit ihm war sie glücklich. Warum sollte sie sich ihren Gefühlen zu ihm nicht hingeben? Sie liebte ihn, auch wenn sie es nicht durfte.

Es musste ihm so weh getan haben. Sie sah es. Er war so verletzt. Wie er sie ansah, die Augen, die mit einmal so dunkel und böse schienen…*ihre Hand fuhr über ihren Hals, ihre Kehle entlang* Sie selbst an seiner Stelle hätte sich wohl die Pest an den Hals gewünscht. Wie konnte sie es auch nur zulassen, sich ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, welches so weit führte, ihn aus dem Haus zu verweisen, ihm die Freundschaft zu kündigen. Schon der Gedanke daran tat so weh, die Umsetzung zerriss ihr das Herz. Als ob das nicht schlimm genug wäre, geschah dies auch noch an genau jenem Tag, als passierte was sie sich so lange schon wünschte. Diese drei Worte aus seinem Mund zu hören. Natürlich war früher nicht im Entferntesten daran zu denken gewesen. Doch gab es Zeiten zu denen sie es sich gewünscht hätte. Nein, sie sollte warten müssen. Und als es geschah, als sie diese drei Worte aus seinem Mund vernahm, die so wundervoll klangen, die mal wieder ihre Knie weich werden ließen, die sie sich nicht traute zu hören, die sie…vielleicht doch nur geträumt hatte? Nein er hatte sie gesagt und ja, genau zu dem Zeitpunkt kündigte sie ihm die Freundschaft. Wie konnte sie so dumm sein? Wie konnte sie sich so sehr von anderen beeinflussen lassen? Es tat so weh.

Sie wollte ihn nicht teilen müssen. Sie wollte ihn für sich. Für sich alleine. Dass die Zeit gekommen war, nach all den Monden des Hoffen und Wartens, dessen war sie sich nicht bewusst. All das, worauf sie so lange hatte warten müssen, all das lag ihr zu Füßen und sie trat noch danach. Wie dumm war sie nur?

*Der Blick wanderte wieder den Weg entlang, es tat sich nichts. Sie sah nach links, senkte den Blick, ihre Brauen zogen sich schmerzhaft zusammen als sie an ihren Mann dachte* „Es tut mir leid …Du weißt gar nicht wie sehr. Aber ich kann einfach nicht. Ich kann nicht….so sehr ich es auch versuche. Es tut mir so leid. Ich kann nicht anders.“ *murmelte sie leise zu sich, seufzte. Der Blick fiel wieder nach rechts, zu dem Weg, den er nehmen würde*

Würde er kommen? Sie glaubte nicht daran, aber sie hoffte es. Er musste kommen. Sie brauchte ihn, sie liebte ihn.
Wie würde er reagieren? Er war so unberechenbar. Würde er ihr alles Mögliche an den Kopf werfen, ihr sagen, dass er genug von ihren Spielchen hatte, dass sie ihn nie wieder sehen würde? Würde auch er sie als Schlampe bezeichnen? Und selbst diese Worte würden sich aus seinem Mund sicher weniger schmerzhaft anhören als sie es schon von anderen hatte hören müssen. *Sie presste die Lippen aufeinander, ihre Hände rangen weiterhin zitternd miteinander*

Oder würde er sie bedrohen, ihr das Leben erschweren wie er es schon einmal tat? Damals nach dem Kuss, als er in festen Händen schien. Sie bewusst leiden lassen? Nein, das wollte sie nicht. Sie würde so etwas nicht noch einmal durchstehen können. Und doch könnte sie ihm jenes nicht verübeln. Sie hatte ihm sehr weh getan, ihn enttäuscht. *Wieder fiel der Blick den Weg entlang.* Ruhe lag in der Luft. Nur das Fipsen der Tiere, das Rascheln der Blätter im Wind.

Vielleicht würde er aber auch und das wünschte sie sich so sehr, auch wenn sie wusste wie abwegig dieser Gedanke war, ja vielleicht würde er sie einfach nur mit den Worten „Ist schon gut, Liebes“ in den Arm nehmen. *Ein leichtes Lächeln huschte über ihr angespanntes Gesicht. Ihre Augen den Weg nicht aus den Augen lassend. Doch dann schüttelte sie seufzend den Kopf* Nein natürlich würde er es ihr so einfach nicht machen. Und das zu Recht. Diesmal war sie eindeutig zu weit gegangen. Immer nervöser werdend knabberte sie auf ihrer Unterlippe.

Sie liebte ihn, seit jenem Kuss, der nun schon über einen Götterlauf her ist. Damals, ja da musste sie sich zusammenreißen, war er doch vergeben. Und sie? Sie ebenfalls. Doch sie sah keine andere Lösung als sich zu trennen. Zu trennen von dem Mann den sie damals glaubte zu lieben. Erst später als sie den Mann kennen lernte mit dem sie den Vitamabund schließen würde, wurde ihr bewusst, wie schön das Leben sein konnte. Wie unbeschwert und liebevoll. Es war auch die Zeit in der sie sich tatsächlich von ihm lossagen konnte, seinen Annäherungsversuchen Stand hielt. Damals, als sie zum Picknick an dem See saßen, er sie küssen wollte…an dem Lavafluss, als sie seine Nähe so sehr genoss. Dennoch hielt sie auch dort seinen Annäherungen stand. Sie ließ es nicht zu, sich wieder mit ihm zu küssen. Bis zu dem Tag als sie wieder in ein tiefes Loch fiel, sie so unendlich schwach war. Und natürlich war er in dem Moment für sie da, gab ihr Nähe und Geborgenheit, die ihr so fehlte. So geschah was geschehen musste. Sie gab sich ihm hin.
*Tief in ihren Gedanken versunken, wanderten die Augen hin und her*

Er musste kommen, er musste es. So in Gedanken vertieft hörte sie die näher kommenden Hufgeräusche nicht und schrak auf, als er – ob der Rüstung scheppernd – vom Pferd stieg. Sie war völlig überrascht. Da war er. Er war da! *Ein unsicheres Lächeln huschte über ihre Lippen, überrascht die Hand auf diese legend* Da war er! Ihr Atem ging schnell, das Zittern nahm zu. Da war er! Und er sah natürlich wieder so unverschämt gut aus. So stark, so männlich. Er war ein wunderbarer Mann. *ein tiefes Seufzen ging von ihr aus*
Und wieder, wie es immer war wenn sie ihn sah, hatte sie zu ihrer Nervosität noch Probleme damit, nicht in sich zusammenzusacken ob der weichen Knie die seine Anwesenheit in ihr hervorriefen.

So sollte es kein Wunder sein, dass sie nur stammelnd ein überraschtes „Du…..du bist ja da“, heraus brachte und sich dafür hätte selbst schlagen können. Und er? Was tat er? Er sprach mit ihr als wäre nie etwas geschehen! Nein, nein das konnte nicht sein. Von ihr kam wieder nur ein nervöses stotterndes „Bist...bist....Du noch....also...bist Du böse auf mich?“ um sich danach auf der Unterlippe herumzuknabbern, ihn unsicher ansehend. „Böse…nein bin ich nicht“ Was? Was sagte er da? Das war nicht zu fassen. Nein, so leicht würde es nicht sein. So leicht würde er es ihr nicht machen. Überrascht sah sie ihn an. Überrascht über seine Reaktion. Es mussten noch Vorwürfe kommen. Vorwürfe, die er ihr zu Recht machen würde. Eine Ohrfeige! Ja, eine Ohrfeige, Auf jene hatte sie sich schon eingestellt. Sie würde sie hinnehmen, denn sie hatte sie verdient. Nein, er würde es ihr nicht so einfach machen und dazu hatte er allen Grund.

Doch zunächst mussten sie an einen ruhigeren Ort, um in Ruhe reden zu können. Zitternd streckte sie ihre Hand in Richtung seiner. Doch er nahm sie nicht. Er wich der Situation aus. Ja, sicher. Wie konnte sie auch denken er würde alles vergessen? So wandte sie sich um, um mit ihm einige Schritte weiter zu gehen.

Da saßen sie nun. Sich gegenüber betrachtend. Er schien ruhig, gefasst. Sie konnte, wie es immer bei ihm war, nicht abschätzen wie das Gespräch weiter verlaufen würde. Sie hatte Angst. Angst ihn zu verlieren. Wäre es doch nicht das erste Mal, dass er ihr freundlich auf das Gesicht zu mit seinen Worten eine Ohrfeige nach der anderen austeilen würde. Doch sie war auf das Schlimmste gefasst. Bisher zumindest verlief es besser als sie dachte. Stammelnd begann sie sich nun alles von der Seele zu reden. Wie sehr es ihr Leid tat ihn weggeschickt, die Freundschaft beendet zu haben. Wie sehr es ihr das Herz zerbrach ihm das angetan zu haben. Dass sie wieder einmal so einsam und schwach war. Sie genau zu diesem Moment wieder empfänglich für die Worte anderer war. Wie ihr gesagt wurde, sie würde doch allen anderen schaden, würde sie nicht endlich die Freundschaft zu ihm lösen und wie egoistisch sie doch sei; sie würde nur an sich denken.
Ruhig lauschte er ihren Worten. Ruhig auch die skeptisch anmutenden Nachfragen seinerseits, als würde er ihr nicht glauben. Nicht glauben, dass sie es nie wieder tun würde. Nie wieder wollte sie ihn verletzen. Nie mehr wollte sie ohne ihn sein. Und das sie dies ernst meinte. Das sie ihm dies aus ihrer vollen Überzeugung sagte. Mit ruhiger Stimme, hakte er hier und da nach. Traute ihr nicht so recht. Sie stand auf, kniete sich vor ihn. Sah ihm tief in die Augen. „Ich liebe Dich. Alles würde ich für Dich tun, wenn ich nur bei Dir sein kann“. Dann spürte sie seine Worte die so knapp und dennoch so energisch waren, fast körperlich „Das ist das letzte Fünkchen Vertrauen für Dich. Noch einmal kann ich nicht sterben. Noch einmal.. will ich nicht sterben.“ Diese Worte, von ihm, es zerfetze sie innerlich. Was hatte sie nur angerichtet? Mehr als es ihre Vorstellung zuließ hatte sie ihn verletzt. Das durfte und würde nie mehr geschehen. Sie konnte das haben was sie sich so lange gewünscht hatte. Wie konnte sie ihn mit Füßen treten. Nein, es würde nicht mehr passieren. Es war also die letzte Chance die er ihr gab. Sie würde diese nicht in Gefahr bringen.

Er legte seine Arme um sie. Es war so schön ihn wieder so nah bei sich zu haben.

Es fühlte sich gut an. Sie genoss seine Nähe. Sie hatte ihn wieder. Sie hatte das, was sie sich all die Zeit ersehnt und gewünscht hatte. Er erwiderte ihre Liebe. Sie hatte ihn für sich. Von keinem würde sie sich sagen lassen dass es falsch sei was sie tat. Und jeden, der auch nur ansatzweise einen Versuch wagen sollte, ihr eine andere Sichtweise einzureden, würde sie aus ihrem Umfeld verbannen. Sie war glücklich und wollte es bleiben. Alles, alles würde sie für ihn tun…sie würde für ihre Liebe zu ihm töten…

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Wenn das Dunkel der Nacht fällt und ich oft alleine bleibe,
werde ich Menschen aufsuchen, auch wenn sie sich darüber wundern.
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 Betreff des Beitrags: Re: Verbotene Liebe
BeitragVerfasst: 28.06.08, 21:08 
Einsiedler
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Es war so schön, viel zu schön um wahr zu sein. Sie konnte ihr Glück nicht fassen. Ja, sie war bei ihm zu Hause. Ihr neues Zuhause und sie fühlte sich wohl. Der Abend verlief so harmonisch. Kaum traute sie sich einzuschlafen. Zuviel Angst hatte sie, dass am nächsten Morgen alles vorbei sein könnte, sie alles nur geträumt hätte. Als sie ihm sagte sie habe Angst es sei nur heute so, morgen wäre womöglich alles vorbei, erwiderte er „nein, morgen...den Tag darauf…den Mond…den Götterlauf...“. Woraufhin ihre Beine noch wackeliger wurden.

Da lag er, neben ihr. Lange sah sie ihn an, diesen Mann, der in ihren Augen so schön war, so stark. Der Mann, den sie schon so lange, so sehr liebte. Der Mann, den sie wollte, nicht bekam. Der Mann, den sie sich schon so lange als ihren Mann gewünscht hatte. Der Mann, der ihr so viel Wärme gab. Der Mann, bei dem sie sich so sicher und geborgen fühlte. Nie hätte sie gedacht dass ihr Wunsch, diesen Mann für sich zu haben, mit ihm zu wohnen, ihn jeden Tag sehen zu können, geschweige denn dass er jemals zu ihr sagen würde „ich liebe Dich“, in Erfüllung gehen würde. Sie hatte es immer gehofft, so sehr gehofft, davon geträumt wie es wäre, doch hätte sie nie gedacht, dass es jemals so sein würde.

Sie kannten sich so lange. Viel Zeit haben sie miteinander verbracht. Doch nie war sie mehr als eine Geliebte, eine nette Abwechslung, eine von vielen. So jedenfalls hatte sie den Eindruck. Ob es tatsächlich so war wusste sie nicht und wenn sie ehrlich war wollte sie es auch nicht wissen. Es war besser hinzunehmen wie es war, über solche Dinge keine Gedanken zu verschwenden. Doch nun sollte sie die Frau an seiner Seite sein? Nein, das war zu abwegig als dass sie es glauben konnte. Und doch schien es so zu sein. Sie war es, die nun mit ihm in seinem Haus wohnte. Sie war es, die abends mit ihm ins Bett ging und sie war es die morgens neben ihm aufwachte. Sie konnte es nicht glauben. Wie oft kniff sie ihre Augen zusammen? Wie oft schlug sie sich auf die Wangen? Nein, sie wachte nicht auf. Sie war wach! Es war kein Traum. Unfassbar und doch wahr. „Ich kann es immer noch nicht fassen“ sagte sie zu ihm, woraufhin er ihr schmunzelnd antwortete „Es ist aber so…Du bist hier… in meinen Armen.“ Und das war unbeschreiblich schön.

Es waren Horden von Ameisen die nun seit der Aussprache durch ihren Körper liefen. Und sie machten keine Anstalten langsamer zu laufen, geschweige denn ihren Körper zu verlassen. Die wackeligen Beine die seine Anwesenheit immer hervorriefen und die Ameisenhorden sorgten dafür, dass sie sich wie in Trance fühlte. Sie fragte sich ob es aufhören würde. Doch er sagte ihr „Nie…dafür werde ich sorgen“. Sie war so glücklich. Keinem würde sie beschreiben können wie glücklich sie war.

Und doch lag ein dunkler Schatten über ihrem Glück. Ihr Mann. Nein auch während ihrer Euphorie hatte sie ihn nicht vergessen. Denn sie liebte ihn. Sie war glücklich ihn zum Mann zu haben, sie war stolz seinen Namen tragen zu dürfen. Aber es ging ihr schlecht bei dem Gedanken, es ihm irgendwann zu beichten. Zu beichten, dass es einen Mann neben ihm gab. Er würde es genauso wenig wie alle anderen verstehen, dass sie zwei Männer liebte. „Man kann nur einen lieben“ das war die Meinung und Ansicht der Leute die sie kannte. Sie aber liebte zwei Männer. Und sie konnte sich dagegen nicht wehren. Es waren ihre Gefühle, die sie nicht einfach ausschalten konnte. Zu oft hatte sie es versucht und es ging ihr dabei mehr als schlecht. Jetzt, wo sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ, ja, da ging es ihr gut. Richtig gut. Zu oft, zu lange Zeit ging es ihr schlecht. Warum also sollte sie nicht so leben, wie es ihr gut tat, sie sich wohl fühlte? Womöglich würde er es nicht verstehen. Das Risiko würde sie eingehen müssen…wenn die Zeit für die Beichte kommen würde.

Nun aber genoss sie die neue, so schöne, Situation. Früh genug würde sich an diesem Zustand, der sie so über die Maßen glücklich machte, etwas ändern. Sie spürte es und so genoss sie jeden Herzschlag. Sie kostete gar einen jeden in vollen Zügen aus. Seine Berührungen, seine Nähe, seine lieben Worte, seine Komplimente. Ihn störte es nicht, dass sie verheiratet war. Seine Worte „Es stört mich nicht, dass Du bei ihm leben musst“, beruhigten sie. Ob ihr Mann es auch so sehen würde? Sie wusste es nicht, konnte es nicht abschätzen. Doch darüber wollte sie sich keine Gedanken machen…noch nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Verbotene Liebe
BeitragVerfasst: 30.06.08, 14:45 
Einsiedler
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Da lag sie nun. In seinem Bett. Er war nicht da. Langsam rollte sie zur Seite, roch an seinem Kopfkissen. Seinen Duft in sich aufsaugend, schloss sie die Augen ehe sie zurückrollte, auf den Rücken, die Arme zur Seite ausstreckend. Hmmmm, sein Duft. Sie konnte nicht genug davon haben. Ein glückliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Sie konnte es noch immer nicht glauben.

Würde sie mal ein Buch schreiben, so würden die Leser sicher denken „Was macht sich diese Frau so viele Gedanken? Soll sie sich doch freuen. Warum grübelt sie so sehr darüber dass es nun so ist wie es ist?“. Sie würde den Lesern wohl sagen, dass sie ihre Geschichte selbst hätten erleben müssen um dies zu verstehen. Einen oder waren es gar zwei Götterläufe, die sie diesen Mann anhimmelte, ihn oft sah aber ihn nie haben konnte und nur den einen Wunsch hatte. Diesen Mann für sich zu haben. Jetzt hatte sie ihn!

Sie musste an ihren Ehemann denken. Ihr Gesicht verzog sich schmerzlich bei dem Gedanken an ihn. Sie wollte ihn doch nicht verletzen. Sicher wäre er dies, würde er davon erfahren. Sie wollte es nicht, da er es nicht verdient hatte. Er war einfach zu gutherzig, ein so lieber Mann. Und doch tat sie ihm weh, in dem sie hier bei einem anderen Mann war.
Dabei hatte sie ihm doch schon gleich zu Anfang gesagt, dass sie nicht allein sein konnte, dass er sie nie lange allein lassen durfte. Sie war schon immer eine Frau gewesen, die nicht allein sein konnte. Die schwach wurde, wenn sie lange alleine war.

Alles fing so schön an. Und ja, sie glaubte, es sei Vitama gewesen, die die beiden zusammen brachte. Sie war fest davon überzeugt, auch wenn sie auf Vitama nicht gut zu sprechen war. Zu oft ließ Vitama sie in der Vergangenheit im Stich, zu oft hatte sie Vitama angefleht ihr beizustehen, ihr zu helfen doch zu oft hatte Vitama ihr jegliche Hilfe versagt. Und das, wo es ihr so schlecht ging. Sie sich das Leben nehmen wollte. Nichts, es kam nichts von ihr. So verlor sie nach und nach ihren Glauben an sie.
Einzig ihren Ehemann, ja den hatte sie ihr zu verdanken. Da war sie ganz sicher. Und es war eine schöne Zeit die Vitama ihr mit ihrem Ehemann schenkte. Sie waren, gerade zu Beginn ihrer Beziehung sehr sehr glücklich. Jeden Tag sahen sie sich.
Im Grunde hätte sie wissen müssen, dass dies nicht so bleiben würde; dass die Zeit kommen würde, wo er sich nicht mehr so viel um sie kümmern könnte. Schließlich musste er arbeiten. Doch dass es solche Ausmaße annehmen würde, hätte sie nun wirklich nicht vorhersehen können. Die Zeiten, zu denen sie ihn sah wurden immer weniger, die Intervalle immer länger. Es ging so weit, dass sie froh war, ihn einmal im Mond zu sehen. Und selbst dann hatten sie meist keine Zeit füreinander. *sie seufzte* Nein, sie wollte nicht die Schuld auf ihn schieben. Es war nicht seine Schuld, dass sie nun hier lag. Ganz alleine sie war dafür verantwortlich. Und doch war sie fest davon überzeugt, dass es nicht soweit gekommen wäre, hätte er mehr Zeit für sie gehabt. Damals nämlich konnte sie den Annährungsversuchen des Mannes Stand halten. Auch wenn sie den Mann wollte, so hielt sie den Annährungen Stand, da sie wusste es wäre falsch sich ihm hinzugeben. Ihre Liebe zu ihrem Ehemann, seine Wärme die er ihr gab machten sie stark. *eine Träne kullerte über ihre Wange. Hastig wischte sie diese fort, tupfte mit einem Tuch über die durch die Tränen glasigen Augen.* Nur nicht reiben! Dachte sie sich. Nur nicht reiben! Rote, verheulte Augen waren das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie eilte zum Fenster, hielt Ausschau. Er war nicht zu sehen. Gut, er sollte nicht sehen, dass sie geweint hatte.

Zu oft war sie am weinen, auch wenn sie sich immer wieder fest vornahm, dies nicht zu tun. Welcher Mann wollte schon eine Heulsuse als Frau haben? Sicher keiner. Und sie wollte ihm gefallen. Dazu gehörte es keine roten Augen zu haben wenn er wieder nach Hause käme. Dabei verstand er es mehr als jeder andere sie zu trösten. *Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.* Wenn er sie in den Arm nahm, ihr über den Kopf streichelte und sie mit ruhigen Worten beruhigte. *wieder entrang ihr ein wohliger Seufzer* Er war einfach wunderbar.

Trotz ihres Glückes, welches sie verspürte, wusste sie, dass es falsch war hier zu sein. Schließlich würde es ihrem Ehemann sicher das Herz brechen. Aber was war falsch und was richtig? Sie fühlte sich wohl. Es ging ihr so gut wie lange nicht mehr. War das denn nicht auch wichtig? Und was war daran falsch dass es ihr so gut ging? Was ist falsch und was ist richtig? Wer entscheidet denn was falsch ist und was richtig?

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 Betreff des Beitrags: Re: Verbotene Liebe
BeitragVerfasst: 5.07.08, 13:33 
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Ihr Schlaf war unruhig. Der Atem unregelmäßig. Im Halbdunkel des Zimmers wandte sich ihr Leib in den Laken ebenso unstet, wie die Kerze, die am Bettrand flackerte. Begehrend strichen ihre Hände über das Bettlaken. Gleichzeitig schüttelte sie schweißgebadet den Kopf. Undeutlich entwichen ihr Satzfetzen. „Nein...kann nicht...mh“- unverständliches Gemurmel vermischte sich mit den Lauten des nachtschwärmenden Waldes unweit des angelehnten Fensters. Ein Luftzug ließ eine Gänsehaut ihren nackten Körper von den Zehen an herauf kriechen. Die Decke hing ungeordnet über die Bettkante herunter.
Ein Schütteln durchfuhr sie. Scharf zog sie die Luft ein. Kurz blinzelten ihre Augen als sie zur anderen Bettseite hinüber sah. Dann war sie plötzlich hellwach. Das Bett war leer!
Mit aufgerissenen Augen, stemmte sie sich hastig atmend im Bett auf und flüchtete in die Schlafzimmerecke. Sie schlang die Arme um ihren Körper, sah durch den Raum. Fest kniff sie ihre Augen zusammen, öffnete sie sehr langsam…nein es veränderte sich nichts. Ja, es war „ihr“ Zimmer. Nach Momenten der Unsicherheit musste sie dies mit Beklemmung feststellen.

Minutenlang verharrte sie in den Raum starrend. Zitternd am ganzen Leib sackte sie mit dem Rücken an der Wand hinab. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Sollte sie etwa alles nur geträumt haben?

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