Später am abend sitzt er draußen, und nickt den Bauarbeitern zu. Es ist glimpflich ausgegangen, hatten die Bauarbeiter dem Vorarbeiter berichtet.
Der ehrenvolle Bruder Malachai hätte wohl die Krypta feucht gewischt, und in der Dunkelheit sei man wohl ausgerutscht. Nichts ernstes, aber der Kopf würde noch etwas dröhnen, und der Bruder Malachai hätte sich ja angeboten, sie noch etwas zu versorgen, und nach den Wunden zu sehen, und man wisse ja, dass man dem Rat eines Geweihten besser folgt. Jetzt sitzen sie draußen, vor den Toren der Stadt, und lassen eine Bierflasche kreisen. Natürlich ist Verständnis da, für den miserablen Lohn, die schlechten Arbeitsbedingungen, und das Alkoholverbot. Er lauscht ihren Geschichten von der Heimat, wo jetzt bestimmt schon der Schnee weg währ, und die ersten Bäume blühen würden. Er musste lächeln. Es war noch einmal gutgegangen, keiner von ihnen würde mehr als nur nötig erzählen. Die Geschichte eines steinalten Mannes, der fünf junge und kräftige Kerls niedergestreckt hatte? Bei weitem keine so interessante und ehrenvolle Geschichte, wie die der glänzenden 20 Golddukaten, die jeder von ihnen jetzt besaß, und einen detaillierten Hinweis darauf, welche der recht netten Damen im Viertel bereit wäre, ihnen die Hosenknöpfe neu anzunähen. Er nickt zu frieden. Jaja, ein kleiner Preis dafür, dass er jetzt ein Ohr am Boden hatt, und seine fünf neuen Freunde mit ihm sprachen, als währe er ihr bester Freund. Er hatte nicht vergessen, dass eine einzige Dukate auf dem Festland der Lohn einer Woche arbeit sein konnte, und hier bekam man noch nicht mal ein Bier dafür... Bereitwillig erzählten sie ihm von den Bauplänen, und davon wie wichtig sie waren. Leise nickend hörte er zu, und ließ die Informationsbrocken in seinem Kopf an die richtigen Stellen gleiten. Soso..... vier Türme, und ein offener Garten..... Er nickte, und musterte die lachenden und scherzenden Männer stumm. Für sie war dies ein Abenteuer. Die meisten von ihnen keine triddig Jahre alt, wie man im Torfeldschen sagen würde, und noch auf Wanderschaft im Handwerk . Selbst wenn sie Hundert würden, würde keiner von ihnen die Geschichte von dem Tag vergessen, als ein kleiner, hunzeliger Diener Morsams sie um ein Haar niedergestreckt hatte. Und, selbst wenn im Suff einmal einer etwas ausplaudern sollte.... würden die Gesprächspartner ihm glauben schenken? Eher nicht. Und die Legende von den Kämpfern im Dienste Morsams, den Schatten, würde weiterleben, und würde auch weiter über die grenzen Siebenwinds hinaus einen Raufboldd davon abhalten, sich mit einem Diener der Vier anzulegen. Bei Morsans buschiger Augenbraue, seuftzte er, und nahm einen Schluck aus der Bierflasche, ich werde wirklich alt. Nach einigen kleinen Geschichten aus seinen eigenen Wanderjahren, und dem Versprechen, die eine oder andere Flasche den Baumannschaften zukommen zu lassen, begaben sie sich wieder herrein.
Es tat ihm gut, so viele gläubige Arbeiter zu sehen, die wie fleißige Ameisen umherkrabbelten, und umherturnten. Es würde zwar bedeuten, dass er für eine weile das Fegen im Tempel einstellen musste, aber so war es halt. Er wurde langsam wirklich zu alt. Vieleicht würde er für eine weile nach Brandenstein umziehen....
_________________ Ehemalige Chars: Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch) Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus) Derzeitige (aktive)Chars Malachai Praeverros
"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..." Jack Beauregard
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