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 Betreff des Beitrags: Gedanken des Fanatismus
BeitragVerfasst: 4.05.10, 14:30 
Edelbürger
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Neue Kraft schöpfen

Einsam saß der Mann, gekleidet in eine zerlumpte Robe - nackt die Füße, dreckig, ungewaschen und etwas hager im Schrein Morsans des Tempels der Viere Falkensee. Es war der 28. Dular. Er musste schon einige Zeit dort verbracht haben und immer wieder gingen seine Gedanken an die Viere, seine stillen Worte. Zu Morsan hatte er sich gebettet um seine innere Ruhe zu erlangen, die er zuletzt so verloren hatte.

"Warum nur sind sie alle so Wagemutig? Warum riskieren sie ihr Leben für sinnloses? Warum? Habe ich sie dazu getrieben?"

Immer und immer wieder versuchte er sich zu fassen.

"Bitte Morsan, ich bitte dich gnädigst. Gib mir das was ich verloren habe, gib mir die Ruhe im Schlafe, gib mir die Ruhe am Tage. Lasse mich nicht voreilig handeln. Lasse mich abwägen. Ich bitte dich. Ich flehe dich an."

Doch das Leid, dass ihm in den letzten Wochen zuteil wurde war durch einfache tiefe Gebete nicht wieder gut zu machen. Was hatte er getan? War es, weil er seinen Kameraden Gorem nicht im Hospital besuchte, weil dieser sich wieder wagemutig in eine gefährliche Situation begeben hatte? War es weil er sich nicht erpressen lassen wollte von den Piraten und stattdessen die Schattenjäger entsendete um seine Kameraden von der Marine zu erretten? War es, weil er sich zu viel geleistet hatte? Weil er sich zu wichtig nahm? War es, weil er nicht der gegebenen Ordnung der Viere folgte in seiner Position und darauf bestand, dass man ihn angemessen behandelte? Oder war es gar, weil er die Götzen der Orken und der Nortraven achtete um den Frieden zu wahren? Was war es nur.

Die Viere konnten es ihm nicht sagen, sie zeigten ihm nur andere Wege auf. Immer und immer wieder. Jeden Tag ein anderer Schrein. Er aß und trank kaum. War es ein Geschenk der Viere oder war es der Mangel an Nahrung, der ihn dazu brachte zu oft einzuschlafen - zu oft zu träumen?


"Danke ihr Viere, dass ihr mir die Augen geöffnet habt! Ihr seid heilig im Geiste, stets will ich euch treu dienen. Euer Wort unter das Volk bringen. Ich will euch dienen auf einem Wege wie es keiner eurer Diener tut, die so zerstritten und so gespalten sind. Ich will euch dienen mit vollem Herzen, euch dieses öffnen und stets nur in eurem Ansinnen handeln. Eure Feinde will ich zerschmettern, die es wagen euer Werk zu bedrohen!"

So war seine Zeit gekommen den Tempel zu verlassen, seine Kameraden brauchten ihn. Sie waren es nicht gewohnt ohne ihn zu sein. Zu jung in seinem Range war der Gardewaibel. Zu unerfahren. Er musste zurückkehren, sich von den Vieren lösen. Wegtreten von dem Ort wo er ihnen so nahe war. Neue Kraft, neuen Willen, die alte Ruhe. Die Viere zeigten ihren Dank für eine Woche der Demut, für eine Woche des Gebetes, für eine Woche der Hingabe. Was konnten sie einem noch schenken?

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Waldemar Delarie


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken des Fanatismus
BeitragVerfasst: 6.05.10, 19:57 
Edelbürger
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Götzen

Wieder saß der Mann alleine. In seinem Zimmer des neuen Schlosses Falkensee. Er hatte einige Hadernblätter und aufgeschlagene Bücher auf dem Tisch verteilt. Er arbeitete. Irgendwie konnte er aber die richtigen Gedanken nicht fassen. Immer wieder schweiften sie ab. Immer wieder musste er an seinen Aufenthalt im Tempel denken. An die Viere. Ihre Herrlichkeit, das gute Gefühl, dass er bekommen hatte.

"Oh ihr herrlichen Viere, dank euch. Die Zeichen sind eindeutig, ihr habt meine Buße anerkannt. Ihr habt sie von mir genommen - die Sünden. Ihr habt sie mir erlassen. Herrlich seid ihr. Dank euch."

Einige Worte konnte er auf Hadern niederschreiben. Eine Schrift für seine Kameraden, damit sie wüssten was es mit dem neuen Reservisten Darcas auf sich hat. Seine Kameraden, sie waren ein Geschenk der Viere. Dessen war er sich nun bewusster den je. Sie standen hinter ihm, sie stützten ihn.

"Oh was wäre ich nur ohne euch, meine Kameraden. Ihr seid in der Herrlichkeit der Viere, die die mich stützen - die mir die Kraft geben mein Werk weiter zu tun. Was wäre ich ohne meine Kameraden? Ihr Viere, ich nehme dieses Schicksal, das ihr mir gegeben habt auf mich. Heilig seid ihr für dieses Werk - für diese Geschenke."

Wenn er alleine war wurde doch deutich, dass er immer wieder in die verwirrte Gedankenwelt eines Verantwortlichen überging. Er musste so viel bedenken. Hier und da. An alle musste er denken. Kalkulieren was möglich ist. Überlegen wie er sein Werk im Sinne der Viere fortsetzen kann.

"Und so will ich nehmen den Götzen, den das Echsenvolk anbetet. So will ich nehmen das Götzenwerk und es zerstören um es zu etwas gutem zu machen. Zerstört werden soll dieses Werk, das euch Vieren zu wieder läuft. Kann ich nicht zerstören die Götzen der Nortraven, die Götzen der Orken, so will ich zerstören das Götzenwerk, das niemanden stört den es braucht um euer Werk zu tun."

Ja das war sein Plan. Seine Kameraden würden ihm helfen, sie helfen immer. Sie sind treu, sie sind loyal. Es ist wohl keiner mehr unter ihnen der den Götzen dient. Den niederen Mächten. Doch da waren zwei - die Elfen. Sie vom alten Volke, die nicht erkennen die Weisheit der heiligen Viere. Sie flüchten sich zu den niederen, den Enhor. Wieso? Das wissen wohl nur sie. Vielleicht erkennen sie einst ihren Fehler, sie werden alt.

Der Mann fasste sich, er musste es. Er hatte viel zu tun. So verwarf er jegliche witere Gedanken. Er musste planen. Es stand viel an. Die Viere würden ihn beschützen, wie sie es stets mit ihren guten Dienern tun. Sie würden erkennen warum er sich in die Gefahr des Ödlandes begibt. Ein tiefes seufzen stieß der Mann aus ehe er sich wieder an seine Arbeit machte. Es galt einiges nachzuholen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken des Fanatismus
BeitragVerfasst: 13.05.10, 02:52 
Edelbürger
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Gefangen

Mit geschwollenem Gesicht stand der Mann an einer Zelle. Gerade gestern noch hatte ihn jemanden verdroschen. Ein Unfall - er war nicht mit genug Achtung bedacht und so musste er es nun ausleiden. Sein Blick glitt in die Zelle, ein grinsen auf seinen Lippen, doch nicht ohne Schmerz. Gerade noch hatte er beschlossen, dass dem Gefangenen die Füße gebrochen werden zur Strafe. Seine Kameraden hatten darum Gebeten, denn zuerst sollten es die Hände sein.

"Zeige Demut vor den Vieren, bete zu ihnen und wenn sie dich erhören und mir ein Zeichen senden, so wird dies nicht deine Strafe sein."

Immer und Immer wieder hatte der Gefangene gebettelt, dass man ihm nichts brechen möge. Er sah seine Fehler ein. Ja er beschwor es immer wieder. Doch wie konnte man solchen Leuten noch trauen. Solchen Leuten, die sogar versuchten durch Freunde freizukommen? Nein man konnte ihnen nicht trauen. Er bettelte und bat darum, dass er nicht zum Krüppel würde. Im Angesicht solcher Strafe hatte er anscheinend den Ernst der Lage verstanden. Warum aber bettelte und bittete er ihn selber?

"Demut sollst du zeigen vor den Vieren, nicht vor mir. Sie sind es, die dir helfen können. Sie sind es, die deine Gebete erhören können. Nur sie werden dir die Gnade, die du erflehst, bringen können. Ich bin nur ihr Werkzeug."

Die Stimme des Mannes wurde bei diesen Worten geradezu sanft. Er erläuterte es wie er es dachte, denn wie konnte er eine Strafe mildern, die er für die Viere aussprach. Der Gefangene hatte gegen die heilige Ordnung verstossen, er hatte die Hüter der Stadt angegriffen. Da gab es noch andere, wahrlich, aber auch diese würden mit der Zeit schlimmer gestraft. Jetzt war der Gefangene an der Reihe. Er würde Reue empfinden für seine Taten. Reue vor den Vieren, das hatte er ihm nahe gebracht. Die Nacht wird nun zeigen, ob die Viere ihn erhören.

Immer wieder wälzte der Mann sich im Schlaf. Das Bett war ein Schlachtfeld. Er hatte unruhige Träume. Panisch und verschwitzt erwachte er. Schnell ein Glas Apfelsaft - er musste sich beruhigen. Was war da geschehen. Diese Bilder im Schlaf. Er sah sie immer wieder. Verwundete Soldaten und sterbende Kranke. Es war eine Pein. Nein keine Pein. Ein Zeichen der Viere. Ja er wusste nun was er zu tun hatte. Gnade.


"Ihr Viere - ich habe euren Willen erkannt. Gnade verlangt ihr für diesen Mann. So soll es sein. Er muss seine Fehler eingesehen haben - muss eingesehen haben seine Sünden an euch. So will ich euren Willen tun, euren Willen verkünden. Heilig seid ihr."

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken des Fanatismus
BeitragVerfasst: 2.06.10, 17:19 
Edelbürger
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Rätsel

Viel ist in letzter Zeit geschehen. Zu viel. Durcheinander war er. Nicht zuletzt da er erst am Vortag eine schwere Entladung an Blitzen in seinen Körper bekam. Er war geschwunden. Gegeisselt von Rätseln.

"Oh Herr Astrael, erfülle mich mit neuem Wissen. Eröffne mir die Blicke in die Lösungen, die ich nicht erfassen kann. Zeige mir auf was ich nicht zu sehen vermag. Ich bitte dich."

Wieviele Zyklen er sich schon einen Kopf machte. Denkt man nur zurück an die Spinnenplage, die das Lehen heimsuchte. Diese grausamen Spinnen. Zu selbstsicher nahmen sich die Elfen der Spinnen in Südfall an. Es war ihr Land, doch was konnte man tun? Man wollte helfen. Sie lehnten ab. Erst nach einem Appell an sie konnten sie es lösen. Die Spinnen in der Kanalisation? Ja die waren kein Problem. Bei dem dritten Versuch eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen klappte es endlich und die Spinnen konnten geschlagen werden.

"Ihr heiligen Viere. Mein Dank gilt euch. Mein Dank gilt euch, da ihr es nicht zugelassen habt, dass ich in den Tot gehe. Alleine wollte ich die Plage, die unsere Bürger überkam angehen. Allein wollte ich mich ihnen stellen. Doch oh ihr heiligen Viere habt in eurer Weisheit Kräfte gesandt. Kräfte mit denen wir es schafften die Spinnen zu besiegen. Eure Gnade ist überwältigend. Oh ihr Viere!"

Wohl das einzige, das kein Rätsel bliebe. Die Malthuster hatten sie eingeschleppt. Aber da war auch noch diese merwürdige Spinne. Diese Spinne, die sprechen konnte. Wollte er sie noch töten, bevor sie sich offenbarte, so brachte er ihr nun ab und an einige Fleischbrocken in ihre Höhle. Von Shilor gesandt? Sie berichtete von einer dritten Spinnenart. Einer Art, die nicht von den Malthustern gesandt wurde. Hochgiftig. Doch das Gegengift habe sie und so wir es brauchten würde sie auftauchen. Erstaunlich.

"Heilige Vitama. Liebliche. Ich bin voller Dankbarkeit für dieses Geschenk. Diese Gesandte. Du wirst uns erretten vor den Qualen des Ungenannten."

Immer wieder war er überrascht wie sich die Viere offenbarten. Ihm beistanden. War es Dankbarkeit, dass er ihr Wort verbreitet? War es seine Demut vor den Vieren? Was war es nur, das ihn Wert sein lies immer wieder den Beistand der Viere zu erhalten? Doch nicht in allem sind sie offen. Antworten. Oft fehlt es an Antworten. Was ging im Ödland vor? Was für eine seltsame dritte Spinnenart soll das sein? Warum dies und warum das? Rätsel überall. Waren sie Prüfungen? Er würde es herausfinden.

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