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 Betreff des Beitrags: Rache ist...
BeitragVerfasst: 11.06.10, 01:29 
Festlandbewohner
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... süß? Blöder Spruch.
Rache ist vor allem schwer. Oder liegt schwer im Magen. Jedenfalls passt das Attribut "schwer" weitaus besser als "süß".

Der Abend sollte mit einem Rundgang über dem Markt beginnen. Ich wollte schauen, ob das Rathaus offen hat, damit ich die restliche Bestellung abliefern konnte. Hätte ich geahnt, dass ich am Ende des Tages in einer Zelle mit dem Mann, den ich einst heiratete.. meinem Mann.. stehen und Gorem anfahren würde, hätte ich mich vermutlich lieber gleich hier hinab ins Bad verkrochen.

Verkrochen passt bestens. Wie ein Tier, was sich verletzt fühlt. Oder wie ein feiger.. Hund.
Am Hund lag es auch, warum es so kam, wie es kommen musste. Er war der erste, den ich von den Gardisten an der Kreuzung hier am Nordviertel sah. Einen Kampf hatte es offenbar gegeben und Hund, also Johan, hatte es am Schlimmsten erwischt. Ich schleppte ihn, den man provisorisch versorgt hatte, zum Hospital. Schwer wog der hagere, mit der Bewusstlosigkeit kämpfende Kerl in seiner Rüstung und noch dazu gespickt mit Pfeilen wie ein Nadelkissen. Noch herrschte in mir Sorge, Angst um ihn. Vielleicht liegt ja wirklich irgendein seltsamer Fluch auf mir? Vielleicht ist daher immer der jeweilige Kerl aus meinem Leben verschwunden? Johan hätte kaum einen Grund, die Insel zu verlassen, denke ich. Untreu würde er auch nie werden. Also blieb der Tod als Möglichkeit über und wäre es soweit gekommen, wäre die Gewissheit da gewesen, dass es ein Fluch sein muss.

Im Hospital half ich Feydis beim Lösen der Rüstung, doch wollte ich auch nicht länger im Weg stehen und verließ so die Kabine, um von Herrn Falkenhain zu hören, was geschah. Es kochte in mir förmlich hoch, als ich einen Namen hörte - Emanuel Sanderus.
Gorem sprach schon von einem Plan und als ich Johans Schrei vernahm, stand es fest. Ich würde selber zuschlagen. Endlich alles rauslassen, was sich in mir angestaut hatte. All diese Wut über ihn. Diese Hilflosigkeit abschütteln, mit der ich jedem Angriff, gleich welcher Art, stets begegnet war.

Ich war früher anders. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass ich als Kind nicht selten einem tollwütigen Wildtier glich, welches um sich schlug, biss, kratzte, wenn nur ein falsches Wort fiel. Beinahe täglich hatte ich neue blaue Flecken, Kratzer und Risse in der ärmlichen Kleidung. Erst im Tempel wurde ich ruhiger.
Aber ob das besser war?

Der Plan war relativ schnell durchgeführt. Ich musste lediglich auf Emanuel im Park warten. Er wurde überwältigt und wir machten uns auf den Weg zurück nach Falkensee. Doch es überkamen mich, auch schon in der Burg, als ich mit Aresia sprach und die Fährte legte, erste Zweifel, die auch im Viertel nicht ausgeräumt werden konnten. Als ich seinen rasselnden Atem vernahm, legte ich ihn seitlich nieder, in der stillen Hoffnung, er würde nicht an irgendwas ersticken. Übel zugerichtet war er und ich schwankte zwischen aufkeimenden Mitleid und dem Wunsch nach Vergeltung.

Eine weitere Möglichkeit erhielt ich, durfte seine Zelle betreten. Leise Worte wechselten wir und in mir kochte die Wut beständig weiter. Warum hatte ich nicht damals schon erkannt, dass wir beide wahre Meister darin waren, uns gegenseitig zu verletzen?
Aber warum schlug ich nicht endlich zu?
Gorem sprach mich an, als ich meine Faust ballte. Ich mühte mich ab, mir einen letzten Ruck zu geben, um endlich alles, was mich belastete, rauszulassen. Er dagegen sprach davon, ihn in Frieden zu lassen.
Wütend schlug ich die Faust gegen das Gitter und fauchte stattdessen den Gardisten an. Noch während ich die Worte von mir gab, tat mir meine Reaktion leid und das war nicht dem Schmerz geschuldet, der nun durch die rechte Hand zuckte.

Ich verließ den Gardeturm unverrichteter Dinge, während in mir noch ein Kampf tobte. Es war, als würden zwei Seelen sich gegenseitig beschuldigen.
"Du bist zu weich und feige!" - "Du brockst dir immer nur selber Ärger ein!"

Zu Hause angekommen, verschwand ich gleich ins Bad. Ich war müde und hatte das Bedürfnis, mich zu waschen, ohne dass Blut an meinen Händen klebte.
Nun sitze ich hier, lausche wieder meinen Gedanken. Einer hängt der Bedeutung von Rache nach, der andere drückt meine Sehnsucht aus, zum Hospital wieder zurückkehren zu können, um reden und Nähe genießen zu können.

Und dann noch der letzte, vom Verstand geleitet - Felis, du Depp hast Beihilfe zur Entführung und dem Niederschlagen eines Malthuster Unteroffiziers geleistet. Adieu, Neutralität.



ooc: Danke fürs Mitspielen an alle, besonders auch an PO Manu. Und - yeah! Lehensverbot! :D Endlich hab ich es mir auch mal mit einer Obrigkeit verschissen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 11.06.10, 14:51 
Festlandbewohner
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..schmerzhaft. Jedenfalls konnte man so am ehesten mein Empfinden beschreiben, als der Riese mich zunächst in die Kloake Falkensees tränkte und anschließend auf einen Haufen Schutt schmiss, als würde es ihn kein Stück anstrengen. Ein Tritt ins Gesicht folgte, der Knebel im Mund unterdrückte die Schmerzenslaute, die ich versuchte von mir zu geben, als ich mit einem Gegenstand windelweich geprügelt wurde und ein Knochen nach dem anderen brach.

So richtig wusste ich selbst nicht, was passiert war. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Orlo und Serafina in der Burg, daran, dass Aresia mir sagte, Felis wolle mich sprechen. Ich konnte mir schon sehr wohl denken, was sie wollte. Vermutlich gab sie mir mal wieder die Schuld, dass die Situation in Falkensee eskalierte. Es war nicht meine Absicht, dass die halbe Garde von der Elfe niedergestreckt wurde, doch tat es mir leid? Nun, nicht im geringsten. Dieser nach Hundepisse stinkende Johan hatte es provoziert, Waldemar hatte es provoziert und ich hatte mich schließlich darauf eingelassen. Man könnte meinen, Falkensee verändert. Solice, die ich einst schätzte, war nicht mehr als ein eingebildetes Miststück geworden. Waldemar, der kleine und mädchenhafte Gardist, war ein hochnäsiger Hauptmann geworden, der allerdings seine Eigenschaften nie richtig ablegen konnte. Immer noch vermag er das Schwert nicht richtig zu führen und wirkt verweichlicht. Er tat mir leid.
Dennoch bemühte ich mich, neutral zu erscheinen, als ich den Park betrat, wo Felis bereits wartete. Einige Worte wurden gewechselt, als ein schier riesiger und scheinbar kränklicher Kerl seinen Stab vor meinen Füßen verlor. Ich beugte mich danach, wollte ihn aufheben.. und dann?..Achja.. Dieser zuckende Schmerz, als mir ein Knüppel über den Kopf gezogen wurde.

Nun lag ich hier also, weichgeprügelt wie ein reudiger Hund, im Dreck Falkensees. Ich schmeckte das Blut, das aus Mund und Nase lief.. Hörte Stimmen, weit weg, begleitet von einem Rauschen.. Fühlte es sich so an, wenn sich alles dem Ende zuneigt? Ich sah nichts außer Dunkelheit. Sah man nur Dunkelheit, wenn sich der Geist vom Körper löste? Das Atmen fiel mir schwer, ich war erschöpft und nicht dazu fähig, mich in irgendeiner Weise zu bewegen. Die Hand, die mich auf die Seite drehte, spürte ich zwar, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Klobig wie vom Riesen war sie nicht, nein. Sie war kleiner, weich, warm.. Warum ließen sie mich nicht in Ruhe? Ich wollte nur schlafen, erlöst werden von den Schmerzen, die mittlerweile wie eine Betäubung wirkten. Ob sie sich gerade über meinen Zustand belustigten? Mich verspotteten? Mir war es gleich. Meine Augen wurden schwer, fielen zu – Ja, mein Körper und ich waren jetzt bereit, Tare zu verlassen.

Als ich meine Augen öffnete, war ich etwas enttäuscht. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich in Morsans Hallen mit einem Elf in einem Kerker befinden würde. Moment.. Elf? Kerker? Nach mehrmaligem Blinzeln konnte ich ihn als Orlo identifizieren, der mir gerade sämtliche Knochen gerichtet und mich dem Tod entrissen haben muss. Denn erneut machte sich Schmerz breit, kroch durch jede einzelne Faser meines Körpers. Unfähigkeit - Unfähigkeit mich großartig zu bewegen, aber mein Bewusstsein funktionierte wieder einigermaßen. Fragen des Elfen hagelten auf mich ein, die ich beantwortete, wenn ich mir auch nicht sicher war, ob er mich verstehen würde, konnte ich doch nicht wirklich sprechen. Doch er verstand. Er hatte erkannt. Ich betete. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis Erin davon erfahren würde. Ob sie es rechtzeitig schaffen würde?

Jetzt liege ich immer noch und nahezu unverändert auf der Pritsche. Felis ist gerade gegangen. Was wollte sie doch gleich? Ich weiß es nicht mehr, ich verstehe und kenne diese Frau einfach nicht mehr. Auch sie hat sich verändert, erscheint mir nahezu wie eine Fremde. Ob sie jemals verstehen würde, dass ich nur Gutes wollte? Vermutlich nicht, aber ich hatte auch keine große Ambition geschweige denn Kraft, ihr alles zu erklären. Ich will keinen Gedanken mehr an sie verschwenden. Ich denke an Sevilla. Wie würde sie wohl reagieren? Eines jedoch war klar: Egal, was mit mir passieren würde.. Felis würde dafür büßen müssen. Es gab nun genügend Personen, die dafür sorgen würden. Und ja, Felis Sanderus, Rache ist.. schmerzhaft.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 11.06.10, 15:31 
Edelbürger
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Der Angriff der Orken war eine Wohltat.
Endlich weg vom Verhandlungstisch und eine kleine Pause einlegen
Nur ein Bolzen traf meine Schulter und verdammt schmerzt das bein. Ich konnte froh sein, dass ich die Rüstung anhatte, der Schnitt sass tief und nur mit Müh und Not entkam ich dem Orken der mich bis vor die Tore Falkensees verfolgt hatte. Über Umwege macht ich mich auf nach Seeberg, da die Lavabrücke von Orken noch besetzt war.
Immer wieder fragte ich mich, wie es denn Vencurius erging, den ich zurück lassen musste.
In Seeberg angekommen, kam mir Tzentel mit dem völlig erschöpften Vencurius entgegen. Wir schleppten in zur Taverne hoch, wo auch Orlo zu uns stiess und sich um unsere Wunden kümmerte.
Malthust hin oder her... aber Magier können Wunden wirklich weitausbesser versorgen, als Heiler.

"Euer Unteroffezier, er wurde entführt von Felis und befindet sich nun in ersonter Gefangenschaft" berichtete der Elf mir.
Die Bank flog beim aufstehen krachend gegen die Wand, wenigstens wiederstand ich dem Impuls Orlo an die Gurgel zu gehen.... immerhin er konnte nichts dafür.
Vencurius... er hielt sich herraus. Verdammt er kannte mich zu gut und noch besser meine emotional bedingten Ausbrüche.
"Sie lockte Emanuel mit einem Gespräch und dann wurde er niedergeschlagen. Vorher gab es eine kämpferische Auseinandersetzung in Falkensee" führte der Elf fort, als er wohl merkte, dass Erins Wutausbruch sich langsam zu legen geginnt.
"Waldi hat also doch keinen freien Abzug geleistet. Wenigstens ist auf Cizra verlass. Sie ist eine ein Mann - Armee. Lieber stehe ich 10 Dämonen entgegen als ihr in einer Schlacht"
Ich fasste den Entschluss, wurde ruhig und alles erscheint nun klar zu sein.
Auch Vencurius bemerkte die Veränderung von mir. Die innere Ruhe, der entschlossene Geischtsausdruck. Aber vorallem diese gefährliche Ruhe mit der ich nun sprach
Ich bedankte mich bei Orlo für seine Informationen. Und ja es war wirkliche Dankbarkeit. Mein Entschluss stand nun fest und wäre nie getroffen worden, wenn er mir nicht von Manu´s Zustand berichtete.
Vencurius.... er gab Orlo den subtilen hinweis, sich vielleicht ein neues Haus in einer neuen Stadt zu suchne. Orlo verstand es nicht, oder wollte den Hinweis nicht verstehen. Nun er wird bald wissen was damit gemeint war.
Der Elf Calanhan wurde von Vencurius hinzugerufen. Er wird dem Gnaden Lorence mehrere Tatbestände ausrichten.
"Malthust steht ab heute mit Ersont im Krieg, berichtet es Lorence. Es wird wieder Blut fliessen" sprach Vencurius, nachdem ich auf seinen sich vergewissernden Blick nur nickte.

Ich wusste damals nicht, warum ich auf die Insel kam und was ich von meinem Leben erwartet habe
Aber ich weiss, wie ich diese Insel verlassen werde... mit einem Abgang der sich den Leuten ins Gehirn brennen wird

Rache ist mehr als nur Süsse und Schmerz. Sie wird vernichtend sein

_________________
"... und fortan einte sie ein düsteres Geheimnis."


Fun
F steht für Feuer, das wütet und lodert,
U steht für unfairen Kampf,
N steht für nukleares Waffenarsenal mit dem...


"...es tut uns mehr weh als euch."


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 11.06.10, 17:05 
Edelbürger
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.......ein Fehl. Fehler müssen ausgemerzt werden.

Er öffnete langsam die Augen und zu seiner Überraschung stellte er fest, dass er immernoch im Hospiz lag. Freizeit ist ein seltenes Gut. Allerdings hätte er sie sinnvoller gestalten können.

...dieser liebeskümmernde Idiot.....

Im Gedankenspiel sah er noch die Faust des Unteroffizier an seinem Gesicht entlangscharren. Eine Art Heiterkeit stieg in ihm auf, fast hätte er gelacht. Doch der Schmerz stopfte ihm rasch das Maul. So blieb er einfach still liegen. Der dumpfe Bolzenschlag aus Alarichs Armbrust schwirrt ihm im Kopf...

...Vorsicht! Ein Hinterhalt!...

Der erste Pfeil wurde von der Halsberge abgelenkt....bevor er überhaupt verstand was los war blutete sein Hals schon wie jenes einer abgestochenen Sau. Als die Wendung seines Körpers eintrat und er auf die Elfenschützin losmarschierte trafen bereits zwei weitere Pfeile dumpf in den Kettenpanzer seines Torso.

...Hört sofort auf!...

Er bellte diese Worte, er konnte es schwören.....doch der dritte Pfeil in den Torso nahm ihm jedwege Atmung...jedwege Sinn. Er sah wie in Zeitlupe den Himmel über Tares, der sich ihm auftat. Gefolgt von dem dumpfen Aufschlag der ihm das Bewußtsein raubte.

...schön das ihr gekommen seid...

So viele Leute sah er kommen und gehen....reges Treiben im Hospiz...diese Heilerelfe....und Degner...Degner? Was machte jener eigentlich im Hospiz...er wischte die Gedanken bei Seite.

Sein Überleben hatte mitunter auch Felis zu verdanken. Man munkelt zwischen den Türen sie hätte ihn alleine durch die halbe Stadt getragen. In voller Rüstung. Er glaubte solche Märchen nicht...errinern konnte er sich hingegen besser an Isabella und Aranos. Gute Freunde die gutes Werk verrichten.

..Werter Hauptmann, werte Kameraden..

So begannen die ersten Zeilen die er ans Schloss richtete. Malthust hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Provokationen reichten ihnen wohl schon lange nichtmehr. Offener Straßenraub....schon eher. 'Einfacher' Mord einer Mannschaft Gardisten....nein...wer sollte das schon verurteilen? Was sollte man schon davon halten? Man geleitete zwei Soldaten per freiem Geleit aus der Stadt...und dann sowas.

...gab den Brief samt Münzen einmen Laufbruschen...

....und er versank im Gebet.....bis ihm der unruhige Schlaf einholte....


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 11.06.10, 18:52 
Edelbürger
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Orlo stand in dem Kerker über einem übelst zugerichteten Mann, es dauerte eine Weile ehe er sein malträtiertes Gesicht als das von Emanuel erkannte. Warum war er zurück gekehrt nach Ersont? Welchen Grund könnte er möglicherweise haben wieder zu kommen nach der Außeinandersetzung mit Ersonts soldaten? Es konnte den Menschen schlicht nicht vertraut werden irgendwas friedlich zu regeln wie es schien. Der dicke Mann mit dem er Emanuel kurz zuvor sah war eindeutig Gorem, obwohl die verkleidung clever war, Orlo hatte Goren in der selben zerlumpten Robe zuvor gesehen, und wenige Leute auf Siebenwind waren ähnlich hühnenhaft.
Als Gorem den Kerker verlies um nach mehr Soldaten zu suchen began Orlo seine Fragen zu stellen. Was genau war vorgefallen? Emmanuel schien kaum bei sich, aber seine Antworten ergaben schnell ein klares Bild. Felis hatte ihn unter einem Vorwand hergelockt, plausiebel, Felis war in Brandenstein und sprach mit Emmanuel direkt nachdem Serafina und Orlo sich dort von jenem verabschiedeten. Er wurde von einem dicken Mann neidergeschlagen, plausiebel, er hatte einen dicken Mann in der Nähe von Emmanuel gesehen - den verkleideten Gorem. Gorem hatte ihn ebenso gefunden und in den Kerker geworfen...
Die Hände des Elfen glitten über die Wunden des Mannes, das knacken und knistern der sich richtenden Knochen erfüllte den Raum, Orlo verzog schmerzerfüllt sein Gesicht. Jeder Schmerz, jede Wunde seines Gegenübers erfuhr er am eigenen Leibe. Dies war die Art seiner Magie, er musste die Verletzungen der Leute erst verstehen ehe er sie Heilen konnte, und dies konnte er nur indem er sie auf sich selbst nahm. Doch in dieser Berührung steckte mehr als nur der Schmerz weltlicher Wunden, der Schmerz saß tiefer, wie ein Schnitt in der Seele.
Langsam dämmerte Orlo was wirklich geschehen war. Waldemar hatte erwähnt das Felis ihn heiraten wollte, aber das sie bereits an einen Malthuster vergeben war. Emanuel! Sie hatte ihn hergelockt, und nun saß er im Kerker, kurz zuvor wurde er als Schwarzmagier beschimpft. War all dieser Aufruhr nichts weiter als ein komplott um die Ehe zwischen Waldemars geliebter und einem Malthuster Soldaten zu annulieren? Solch Hinterhältigkeit und Selbstgier war nicht verzeihlich, nicht Leuten die so viel Macht besaßen.
Ersont, Malthust, diese Kabbeleien der Menschen waren Orlo größtenteils egal solange sie nicht den Kampf gegen das Wahre böse gefährdeten. Weißmagier waren die unsichtbare Hand die im Hintergrund agierte, die Völker Tares zu einem friedlichen zusammenleben Lenkte, und gegen den Einen führte, doch manchmal ... musste die Unsichtbare Hand Ohrfeigen verteilen.
Orlo seufzte und machte sich auf um einen Malthuster zu finden...


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 12.06.10, 22:31 
Edelbürger
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Von der Festnahme scheint der, über seinen Akten brütende, Gardehauptmann des Ersonter Bundes nicht viel mitbekommen zu haben. Er war beschäftigt mit Politik. Was sonst. das war meist seine Arbeit, eine Arbeit, die er früher verachtete, dann langsam immer tiefer kennen lernte und heute gerne verwendet. Verwendet um die Viere in das Volk zu tragen. Politik ist Macht. Sein Rang und Titel sind Macht. Er hat Verantwortung, er hat sie sich aufgebürdet. Die Viere haben ihn zu diesem Tage geführt. Er hat sie zu nutzen, diese Macht. Zu nutzen um den Vieren zu dienen. Dafür hat er sie bekommen.

Als er sich eine Pause gönnt, seinen Apfelsaft genüsslich schürft und eine Runde durch den Gardeturm des Schloss Finianswacht macht, berichtet ihm die Kerkerwacht von dem Desaster. Eine Freude stieg in ihm auf. Der Apfelsaft fiel zu Boden.


"WAS?! Wie, warum, wo?! Unteroffizier Sanderus? Im Kerker! Ausgezeichnet. Danke Gardist! Verdammt, mein Apfelsaft."

Mit einem zufriedenen Grinsen befüllte er seinen Becher neu und machte sich daran die aktuellen Akten zu prüfen. Berichte und Kerkerunterlagen. Was er aber las lies das Grinsen immer mehr vergehen. Die Zufriedenheit sank. So schnappte er sich die Akten und zog sich wieder auf sein Zimmer zurück. Das Fass Apfelsaft an den Tisch ziehend stieg sein Bedarf daran immer mehr um ruhig zu bleiben. Immer wieder las er die Unterlagen. Immer wieder versuchte er zu glauben was er da las.

"Meine Kameraden, niedergeschossen. In einem feigen Hinterhalt. Sie haben mein Versprechen auf freies Geleit ausgenutzt. Das glaube ich nicht. Diese ehrlosen Hunde. Eine Elfe! Cizra. Dieses dreckige Elfenweib. Nein. Dieses dreckige Weib. Das ist keine Elfe, nur ein Abklatsch dessen was das große Volk der Elfen ist."

Umso weiter er las umso finsterer wurde seine Mine. So wütend im Blick mag man ihn selten gesehen haben. Der Teppich in seinem Zimmer war nach einiger Zeit versaut vom guten Apfelsaft. Es war nicht nur ein einziges mal, dass der Krug in seiner Hand durch das Zimmer flog. Doch es war keine Zeit für Trauer um den Apfelsaft. Es war Zeit zu handeln. Mitten in einem Dunkelzyklus konnte man so sehen, wie ein schnaubender Gardehauptmann gen Tempel eilte. Beten. Das war so oft seine Lösung. Drei von Vier schreinen besuchte er. Einzig Vitama wollte er nicht anbeten. Vitama war lange nicht mehr sein Ziel gewesen. Oftmals sah man ihn vor dem Schrein stehend einen schweren seufzer ausstossen und dann geballter Fäuste gehend, als habe er einen Groll gegen diesen Schrein.

So vergingen einige Zyklen des Gebetes ehe er zurückkehrte ins Schloss. Einige Zyklen in denen er anscheinend Ruhe gefunden hatte. Es war kein Zorn mehr in seinem Blick. Kein Zorn, doch auch keine Freude. Ein neutraler Blick. Für das was er jetzt tun müsste musste man halbwegs neutral sein. So führte ihn sein Weg in den Kerker.


"Aufstehen Sanderus! Aufstehen! Sofort!"

Nur patzig war der Gefangene - wer konnte es ihm verdenken? Ein wenig strenger und ernster wurde seine Mine. Vorallem als sein Kamerad Gorem erschien. Dieser Kerl, der seine Wut in den letzten Zyklen noch zusätzlich zur Tat der Malthuster anfachte.

"Gardist Gorem! Ihr sammelt sofort die Sachen des Unteroffizier Sanderus zusammen. Ihr gebt sie ihm und entschuldigt euch bei ihm! Er wird dann von euch in die Freiheit entlassen. Eure Tat war einfach ehrlos. Ehrlos! Wir sind der Ersonter Bund und nicht Malthust! Ihr werdet euch beim Ordo Bellum melden und euch die Ehre beibringen lassen!"

Doch wie so oft versuchte sein Kamerad ihm Wiederworte zu geben. Abgewiegelt wurden sie und so befolgte er doch die Befehle seines Hauptmannes. Entlies den Sanderus aus seiner Zelle.

"Unteroffizier Sanderus! Ihr habt mein Wort auf freies Geleit missbraucht! Heimtückisch wurden meine Kameraden angegriffen! Ehrlos! Und auch, wenn ich die Tat an euch nicht unterstütze, so muss ich euch sagen, dass ab sofort kein Malthuster Soldat mehr unter meinem Wort das Lehen betreten wird. Nicht einmal Leutnant Caoimme sollte sich darauf verlassen, denn mein Wort wird nur einmal missbraucht. Sendet zivile Abgesandte. Soldaten sind auch als Boten nicht mehr erwünscht und stehen unter keinerlei Schutz mehr."

Er war gereizt. Das hörte man deutlich. Die Gebete hatten ihm die Ruhe gebracht - doch scheinbar nicht lange gehalten. Er war zu aufgebracht über die Taten der beiden Männer, die vor ihm standen. Der eine richtet ein Massaker an, der andere entführt Soldaten. Das war zu viel für ihn. Nicht einmal ein Glas Apfelsaft könnte ihn nun retten. Er musste die Wut herauslassen, die in jedem Wort mitklang. Niemals hätte er erwartet, dass jemand das Wort eine Ehrenmannes wie ihn ausnutzen würde. Er wollte Rache. Wollte sie so gerne, doch er wusste tief in seinem Herzen, dass dies der falsche weg war. Die Viere hatten es ihm gezeigt, ihn sogar gezügelt. Gebete waren die Rettung. Rache mag süß sein, doch mag sie niemandem helfen können. Befriedigen nur für kurze Zeit. Die Rache war nie der richtige Weg.

_________________
Sic semper tyrannis
Waldemar Delarie


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 08:42 
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Dumpf und wie in Watte getaucht erschien mir meine Umgebung, als ich das erste Mal wieder zu mir kam. Nur am Rande nahm ich Stimmen wahr, teils rau klingend. Meine Hände, mein wichtigstes Werkzeug, waren zusammengebunden und die Kälte von harten Gittern in meinem Rücken fielen mir weit eher auf. Ich öffnete die Augen, sah das Zwielicht meiner Zelle und wie sich diese zu drehen begann. Selbst als ich die Augen wieder zusammenpresste, spürte ich noch einen Augenblick diesen Taumel.
Wo war ich?
Es dauerte tatsächlich, bis ich verstand.

Der Markt am gestrigen Abend. Er lief großartig. Besser, als ich befürchtet hatte.
Erst die Worte Hauptmann Delaries rissen mich aus meiner zufriedenen, gehobenen Stimmung. Die Malthuster kommen. Es dauerte auch nicht lange und man brachte mich eilig zum Gardeturm. Dunkel erinnere ich mich noch, dass sogar Orken um mich waren und sich scheinbar mit den Ersontern gegen die Malthuster erheben wollten. Ich erinnere mich daran, wie ich im Gardeturm saß, schwankend zwischen bewusster Schuld an diesem Schlamassel und Angst davor, dass Malthuster das Schloss stürmen könnten. Zumindest in diesem Moment wünschte ich mir die trutzige, alte, doch sichere Burg der Ritter zurück.
Der Hauptmann kehrte irgendwann zurück, übel zugerichtet, schrie die Insassen der Zelle an und war wie von Sinnen. Der Mann, der immer mit ruhiger Stimme von Ehre sprach, war auf einmal wie ausgewechselt. Irgendwas war geschehen, was ihn sogar den Glauben an Bellum zu nehmen schien. Halb Falkensee niedergemetzelt? Von Schuld oder Scham konnte ich nicht mehr sprechen - es war mehr und noch dazu wurde mir schlecht vor Angst.
Gnaden Ambareth bot mir an, mich zu schützen. Ich wankte. Die Soldaten hatten gefochten und waren teils schwer verletzt, nur weil die Malthuster wegen mir die Stadt angegriffen hatten. Durfte ich daher überhaupt gehen?
Ich tat es und wieder gibt es eine Tat, die ich tatsächlich bereue.
Gnaden Ambareth und ich gingen zu meinem Haus. Kaum im Flur angelangt, wurde ich der berobten Person mit Schwert gewahr und für ein paar Sekunden verfluchte ich den Geweihten hinter mir, dachte ich doch, er hätte mich in eine Falle gelockt, damit ich Malthust endlich in die Finger geriet.
Wo ist mein Vertrauen geblieben, dass ich so etwas ernsthaft in Erwägung zog?
Ich wurde zum Glück rasch eines Besseren belehrt, als sich der Geweihte schützend vor mir stellte, doch der Berobte, der Stimme nach zu urteilen Emanuel, war nicht allein gekommen. Von oben trat eine ebenso dunkel gekleidete Frau mit einer Armbrust hinab. Sevilla? Nur sie musste es sein...
Angst ergriff mich und ich war unfähig, mich noch groß zu regen. Als ich jedoch erwog, zu fliehen, während die beiden Männer vor mir kämpften, richtete sie die Armbrust auf mich. Es war zwecklos. Ich hoffte nur noch im Stillen, die Garde würde vorbeikommen, nach mir sehen oder einen Gardisten vor meinem Haus abstellen. Ich hoffte, irgendwer würde mich besuchen wollen. Feydis, Solice, Eliath - ganz gleich. Haupsache jemand, der die Garde rufen könnte.
Nichts geschah. Stattdessen dieser Kampf vor mir. Als die Frau ein Szepter zog, um es dem Geweihten über den Schädel ziehen zu wollen, regten sich endlich meine Glieder - ich sprang dazwischen.

Daher dieses Gefühl in meinem Kopf.
Ich weiß nicht mehr, was danach passierte. Dunkelheit hatte mich umfangen. Aber offensichtlich bin ich nicht mehr in Falkensee. Mühselig versuchte ich mich herumzudrehen, doch war es mit den verbundenen Händen kaum möglich.
Gorem musste hier ebenso sein, oder? Doch nicht ein Funken Hoffnung keimte in mir bei dem Gedanken auf, dass dieser robuste Riese von einem Mann, welcher oft so unbesiegbar schien, hier ebenso sein musste.
Gorem liegt im Sterben. So sagte es mir der Hauptmann kurz vorm Angriff der Malthuster.
Emanuel will dir etwas antun. So sagte es mir Gorem vor kurzem.
Ich zitterte bei der Erinnerung an diese Worte.
Ich war verloren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 10:41 
Ehrenbürger
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Wie ein untoter Troll sieht er aus... liegt auf der blutigen durchhängenden Pritsche, in der blutigen Zelle, beschmiert mit seinem eignen Blut und verziert mit noch recht frischen Narben die scheinbar von ausgebrannten Wunden stammen. Auch sein Kopf scheint in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, eine der ausgebrannten Narben am Kopf scheint von einer Schusswunde zu kommen. Brutal zugerichtet sieht er aus, auch wenn Orlo die Wunden geheilt hat, sieht man die Überbleibsel dessen was ihm widerfahren sein muss mehr als deutlich.... Ein fast 240 Fingerbreiten hoher breitschultriger Zombie, zumindest sieht er stark danach aus. Er stinkt nach verbranntem Fleisch ,Schweiss und geronnenem Blut-wenig dezent auch nach Verwesung. Die einzigen Laute die er von sich geben kann sind kaum verständliche Ghulseufzer... Wenn man es nicht besser wüsste könnte man tatsächlich denken er ist ein untoter Riese.


Immernoch angeschlagen harrt er in der Zelle aus, doch an einem scheint es ihm nicht zu mangeln: Hunger. Wenn er nicht gerade erholsam schläft, frisst er -ebenfalls mit einem Ghulartigen Appetit- alles was er an Fleisch in seinem Fresstrog hat.. Schaufelt es sich mit seinen blutverklebten schmutzigen Pranken in den Mund. Wie eine Bestie zerfetzt er das Fleisch...


Hat Orlos Zauber vieleicht etwas erschaffen, das ganz und gar nicht Vitamagefällig ist..? -Sein Appetit auf Fleisch spricht eindeutig dafür.

Flaaaaiiiisch isssth Kraafth. ... Knooooooochhhn...Breeechhhähn...



Sein eh schon nicht sonderliche hübsches Gesicht ist von einem entstellenden blutverklebten Lächeln verzerrt, das wenig freundliches in sich trägt. Seine Augen haben dicke Ringe und sind Blut unterlaufen....

_________________
SCREW YOU!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 12:54 
Edelbürger
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"Du und Sev, schnappt euch noch wen, ihr werdet am Astraelsmarkt auf Felis in ihrer Wohung warten. Schlagt sie nieder und schafft sie nach Brandenstein in den Kerker. Der Rest der Leute wird in Falkensee sich umsehen und wenn wir eine passende Gelegenheit bekommen, schnappen wir sie und schon auf der Strasse. Fragen dazu?"
Manu und Sevilla schüttelten den Kopf. Nur diese drei im Besprechungszimmer wussten von dem alternativen Plan um sich Felis habhaft zu werden. Und gestern erfuhr es noch Caldris kurz vorm Abmarsch.
Erin weihte im Anschluss des Gespräches auch die anderen Kamaraden ein. Diejenigen die nicht auf Felis in ihrer Wohung warteten, aus irgendeinem Grund weihte sie den Rest der Kamaraden nicht über Manu, Sev und Cladirs ein... eine gute Entscheidung wie sich herrausstellte.
Der Astralesmarkt war schon im vollen Gange, als sich die Malthuster Soldaten vermummt, verkleidet und bis auf die Zähne bewaffnet auf den Weg machten nach Falkensee. In grösseren Abständen, damit es nicht zu auffällig wird, wenn ein Trupp in die Stadt marschiert.
Verriegelte Tore, Orken als Wachen und Leibwache von Felis, Gardisten überall.... Wir haben einen Verräter in den Reihen und es ist einer von den Soldaten die sich nun hier aufhalten. Rückzuck, sonst endet dass in einem Schlachtfest.
Erin machte sich ebenso wie sie angekommen ist alleine auf den Weg. Nur nicht zuviel Aufmerksamkeit erregen. Die Ersonter sind schon alamiert.
Endlich aus dem Tor raus und da stehen auch schon Gorn und Vancurius. Ein kurzer Plausch... Und da kommt der Gardewaibel zusammen mit einigen Orken im Schlepptau.
"Der Mann und die Frau, verhaftet beide"
Elende Ratte, wenn ich das hier mit heiler Haut überlebe, mach ich mir Stiefel aus deiner Haut
Waren die letzten noch klaren Gedanken ehe Erin schon vom Schwertknauf des Hauptmannes getroffen auf den Boden sackte. Benommen bekam sie noch mit, wie Delarie sie fesselte. Aber sich machte es ihm schwer sie wegzuschleifen. Sie strampelte und trat mit den Füssen nach ihm. Woher sie diese Kraf noch aufbringen konnte wusste sie selber nicht. Vielleicht war es der Gedanke an ihr Kind und das Versprechen alles in ihrer Macht stehende zu tun, wieder nachhause zu kommen.
Aufeinmal von allen Seiten her Pfeile. Sie trafen alle umstehenden, nur nicht Erin oder Vencurius. Feuerbälle und Feuerwände tauchten aus dem nichts aus. Binnen weniger Momente lagen alle Orken, Ersonter und die unbeteiligten Zwerge am Boden.
Gute Arbeit Leute, verdammt gute Arbeit
Kriechend floh sie aus dem Schussfeld um sich an einem Baum die Handfesseln aufzuscheuern um sich dann auf den Gaul zu schwingen.
Der tobende Murrim und der noch wütendere Gnaden Ambareth waren ihr egal. Nach Brandenstein. Das war das wichtigste. Alle in Sicherheit mehr war nicht mehr von Nöten.
In Brandenstein setzte sie sich in den Sessel. Die Füsse auf den Schreibtisch, die Arme verschränkt starrte sie voran. Ihre Gedanken kreisten sich um den Verräter aus den eigenen Riehen, um Manu, Sev und Caldris, welche hoffentlich nicht erwischt wurden und es mit heiler Haut aus Falkensee schaffen
Aber vorwiegend um den Verräter.
Vencurius der später dazustiess brachte Erin das erste mal nach langer Zeit zum reden. Sie hatte die Nase voll. Konflikte sind das eine aber eigenen Leuten zu misstrauen war etwas anderes. Der Verrat sass tiefer als sie es je hätte zugegeben. Der alte Mann sprach unentwegt auf Erin ein bis Gnaden Ambareth den Raum betrat. Wütend und mit einem Veilchen. Er schrie Erin an, was denn ihren Soldaten einfiel auf einen Geweihten einzuprügeln und Felis zu entführen.
"Meine Soldaten haben auf Befehl gehandelt, ebenso wie ich. Was fällt euch ein, eine Hure wegen welcher mein Unteroffezier fast verreckt wäre zu schützen? Ihr habt nicht den Status mir oder meinen Soldaten Befehle zu geben. Meine Leute haben hervorragende Arbeit geleistet welche ihr nicht im geringsten Maße schmälern werdet. Haben wir uns verstanden? Und noch weniger werde ich zulassen, dass ihr noch einen Soldaten unter die Erde bringt wie Feldwebel Leandra. Denn durch eure Unfähigkeit, welche ihr mir ebenso vorwerft, ist sie tot. Und weder Felis noch Gorem werden auf euren Befehl hin aus dem Kerker gelassen"
Felis war nun ebenso im Kerker. Ambareth sprach von Krieg nun... Und das alles wegen einer Frau.

_________________
"... und fortan einte sie ein düsteres Geheimnis."


Fun
F steht für Feuer, das wütet und lodert,
U steht für unfairen Kampf,
N steht für nukleares Waffenarsenal mit dem...


"...es tut uns mehr weh als euch."


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 13:39 
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Schützt die Brescha hörte er sich nur noch brüllen ehe ihn auch schon einige Pfeile im Kettenglecht getroffen hatten und er mit einem aufschnauben den Halt verlor. Feiges Malthusterpack
*Schnaufte er noch ehe er zusammengsackte neben der Mauer. Nichtmal seine Waffe konnte er ziehen bis ihn die Pfeile aus dem feigen Hinterhalt trafen. Einige Zeit später kam er wieder zu sich und er machte sich mit wankenden Schritten auf in Richtung Burg.
Die Wunden lies er sich von einem Khaelaweib richten so gut es ging.
Rache, hoar für dieses unbärtliche Verhalten. Jeder Malthuster im Dwarschimgebiet soll die Kraft einer Hrak ahr Hrom kennenlernen wenn sie es wagen würden nochmals in das Land der Dwarschim zu kommen
*An der Burg angekommen waren die anderen Bärte der Bragarim bereits versammelt, der KanThrag sprach grade mit dem Gardehauptmann.*
Feiges Pack, jhar, Jeder soll dafür bluten hoar! Einen Dwarschim greift man nicht feige an! Vorallem kein Gargoscha mit Pfeil ahr Bogen.
*Brummten die anderen Zwerge verachtend*

Er lag noch einige Zeit wach und dachte mit einem knurren darüber nach welche feige Tat sie das nächste mal tun werden. Werden sie wieder mit einem Priester der Elemente auftauchen der sich anmaßt zu wissen was Arkadons Wille ist. Knurrend schlug er gegen die Wand neben sich im Bett und malte sich vor seinem inneren Auge aus wie sein Hammer den Kopf dieser Feigen im Kampf zerschmettern würde

_________________
Chars: Bragthor Wuchthammer[aktiv]
Es geht weiter, immer weiter, immer, immer weiter voran,
ich bin und bleib auch in Zukunft der Mensch, der wirklich kämpfen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 14:42 
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Er lehnte an dem Stall vor der Tor. Leise und vorsichtig kurbelte er an seiner Armbrust... Er warf einen Blick um die Ecke an die Mauer, wo die Kameraden standen. Die Elfe zeigte einige Handzeichen... er nickte und drehte sich wieder weg.

Sie hatten Gefangene gemacht... der Einsatz war so gut wie gescheitert... Frau Leutnant war irgendwo beim Tor in den Händen des Feinds.
Er hatte nicht wirklich darauf geachtet wieviele vor dem Tor standen.... es waren mehr... doch die Malthuster waren wild entschlossen. Also würde es einen Kampf nach seinem Geschmack werden: In Unterzahl, aus dem Hinterhalt... schnell rein, schnell wieder raus.


Der Rekrut legte seine Armbrust neben sich. Für den Notfall. Dann spannte er den Bogen und wartete mit dem Rücken an der Stallwand...einige Momente drang nichts zu ihm, außer sein eigener Atem und die Schreie vor dem Tor. Er hörte einen Zwerg rufen, einen Orken grunzen, klappende...EIN PFEIFEN ein Schritt um die Ecke und FEUER!

_________________
Rodrigo Deltorro
Rekrut der Malthuster Wacht


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"Good cop and bad cop have left for the day. I'm a diffrent kind of cop!"

Jedes mal wenn ich auslogge such ich im Forum schon nach dem Heulthread....


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 14:55 
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Rasselnd ging sein Atem, den Blick auf die Truppe am Tor gerichtet huschten sie durch die Schatten und näherten sich der Menschenmenge...

Das Zeichen wurde gegeben, er hob die Hände und konzentrierte sich auf die Elfe... kurz darauf Flammen! Wunderschöne, hohe Flammen loderten um die Elfe herum und schützten sie vor den Schwertern, Knüppeln und Speeren der Feinde.

Er zog sofort die Klinge, schaute sich um doch es gab keine Feinde mehr... alle lagen am Boden und der Leutnant... war frei.

_________________
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Zuletzt geändert von Overlord: 16.06.10, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 17:02 
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Unbehaglich war ihm zumute, als er gänzlich unbewaffnet und mehr oder minder überzeugend gekleidet wie ein Diener des Schweigsamen die Kanalisation Falkensees erreichte. Keine Panik. Keine Aufmerksamkeit erregen. Seine Komplizin erwartet ihn bereits, gehüllt in die gleiche tiefschwarze Kutte. Sie hatte Waffen hinterlegt, alles vorbereitet. Langsam bahnten sie sich ihren Weg durch die Kanalisation, trafen dort auf den Rest. Sie waren nervös.

"Orken, Wachen.. überall um Felis herum.. Lasst uns gehen, wir bekommen sie nicht. Abmarsch."

Ein kurzer Blick zur eingehüllten Frau.

"Lass sie gehen. Wir machen es alleine. Ich sehe mich um, warte hier."

Er sank auf die Knie, umschloss die Gebetskette mit den Zeichen der Viere. Mit leisem Gemurmel versank er ins Scheingebet - dann der Wink der Frau. Schnell, wie er es gewohnt war, verschaffte sie sich Zutritt zu ihrem Haus, er folgte. Der rundliche Hund war schnell besänftigt, kannte er ihn doch noch. Mit dem Riemen der Tasche wurde er am Balken festgebunden, bekam einen Obolus für sein braves Verhalten in Form einer Fleischkeule. Die Frau sah sich um, seufzte schwer ob den Unmengen an Papier.


"Hat zu viel Zeit, das Miststück. Und nebenbei lässt sie sich ordentlich durchknattern. Hat sie das mit dir auch gemacht?"
"Tut das was zur Sache?"
"Nein."


Er stieg die Stufen wieder herab zur Eingangstür, presste sich an das Gemäuer und verharrte, wartend. Hoffentlich zog sie es nicht vor, in der Burg zu übernachten. Dann wäre alles umsonst gewesen..

Doch dann öffnete sich die Tür, das massive Schwert wurde schon erhoben .. Wer weiß.. Vielleicht begleitete sie dieser Köter.. Zwei Fliegen mit einer Klappe.. Ja, das hätte dem ganzen die Krone aufgesetzt.. Wie erwartet presste sich Felis voller Angst und Überraschung an die Wand, doch es folgte nicht Johan. Es war Liam. Liam Ambareth. Berater des Marschalls und Geweihter Bellums.
Zorn stieg in ihm auf. Was tat der hier? Mit Felis? Bei ihr Zuhause? Noch ein Verräter? Er hatte es satt. Seit die Armee auf Siebenwind einkehrte, gab es mit ihr Verräter. Immer wieder.


"Senkt das Schwert. Ich weiß, wer Ihr seid und auch, warum Ihr hier seid."
"Tretet beiseite."
"Nein, das werde ich nicht tun. Sie steht unter meinem persönlichen Schutz. Senkt das Schwert."


Er gehorchte, neigte die Schwertschwitze dem Boden zu. Doch nur um sich mit seinem Körper gegen den Geweihten zu schmeißen, wohl mit der Absicht, ihn zu Boden zu ringen. Gute Güte, er war ein Diener Bellums. Sollte er ihn einfach niederstrecken? Seine Komplizin, die sich bereits mit der Armbrust bewaffnet angemessen postierte, bemerkte er nicht mal. Es dauerte einige Zeit, bis Felis endlich niedergestreckt wurde. Ordentlich verschnürt brachte die Berobte sie hinaus Richtung Kanalisation, während er sich nun mit dem Geweihten duellierte. Knapp unterlag Emanuel, doch stieß Caldris - wie vereinbart - dazu. Schließlichlich zog Liam es vor, keinen weiteren Kampf einzugehen, sehr zu seiner Erleichterung. Caldris und er machten sich nun ebenfalls auf den Weg Richtung Kanalisation. Vor den Toren wurde die Bewusstlose noch aufs Packpferd verfrachtet, mit der Decke umwickelt. Erleichterung, als das Malthuster Lehen ohne Zwischenfälle erreicht wurde. Reges Durcheinander herrschte in der Burg, Gnaden Ambareth war bereits auch eingetroffen. Doch es war ihm egal. Er hatte keinerlei Respekt mehr vor ihm. Stellt sich gegen die eigenen Männer. Pah. Schwamm drüber. Er hatte Felis. Befehl ausgeführt. Mehr war es nicht - nur ein Befehl. Die persönliche Genugtuung war zumindest zweitrangig - Genugtuung ließ er andere ausleben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 16.06.10, 17:38 
Einsiedler
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Langsam schob sich das bedeckte Haupt der Elfe um die Ecke der Mauer. Der messerscharfe Blick überschaute die Menschenmasse welche sich an dem Westtor gesammelt hatte. Ruhig zog sie den Kopf wieder zurück, presste sich an die Wand und gab ein Handzeichen zu den beiden Menschenkindern, welche ihre Nachhut bildeten. Tief atmete sie einmal aus. Sie haben sie also und alle waren versammelt: Ersonter, Orks, Zwerge.
"Zwerge, was in allen Götternamen haben sie dort zusuchen, sie gefährden alles." Dachte sie sich und sie wusste, würden sie nur einen falschen Schritt machen, hätte sie keine Wahl.

Ihr Blick hob sich gegen den Himmel, die Kapuze nach hinten drückend.
"Mache dir einen Namen bei ihnen .... ich brauche dich .... eines Tages, wird der Blick der Götter auf dich fallen, meine Tochter." erhallte die Stimme von Vater in ihrem Schädel. Nichts wollte sie mehr als seine Nähe zu spüren und ihm allein zu dienen.
Und nun? Schon wieder war sie gezwungen, einen von diesen Kindern das Leben zuretten. Wo ist da noch Vernumft?
Kurz schüttelte sie den Kopf, ehe sie hinüber zu den jungen Soldaten blickte. Ihre Augen glitzerten wie die von Katzenjungen. Sie wusste, das die Beiden ihr blind folgen würden, auch wenn es der Tod wäre.
Doch soweit, würde es heute nicht kommen.

Adrenalin brannte sich langsam durch ihre Adern und das Blut zog sich in die Körpermitte zurück.
Die alte Matriachin spürte die alten Mächte um sich herum, die Welt die sie wahrnahm legte sich in einen Schleier.
An ihrer Hüfte knarzte die Seidensehne ihres Bogens, bevor sie erneut um die Ecke der Mauer ging.
Die silbrige Pfeilspitze legte sich auf den Orkschamanen - er sollte der Erste sein.

"Khaleb, lass mich dein Werkzeug sein...", war ihr letzter Gedanke und ein Sturm brach los .....


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 01:21 
Ehrenbürger
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Brandenstein

Das Licht der Kerze flackerte unruhig. Wie ein böses Omen warf es verzerrte Schatten an die Wände der kleinen Wachstube, als er den Befehl vernahm. Wortkarg wie immer lauschte er den Worten. Sie klangen wie eine Bitte, aber die Abzeichen an den Schultern seines Gegenübers machten unmissverständlich klar: es war ein Befehl. Kurz, kaum merklich war das verstehende Nicken und genauso der verabschiedende Salut.

Drecksarbeit. Genau das worin er gut war.

Falkensee
Die Strassen Falkensees kamen waren ihm fast vertrauter vor als die der Siedlung. Er hatte diese Stadt mitaufgebaut, hier hatte er gedient. Geschickt tauchte er in der Menge des Astraelmarktes unter. Keiner würde Verdacht schöpfen und selbst seine eigenen Leute würde nicht wissen wo er sich befindet. Es reicht zu wissen wo sie sind.

Das Aufgebot an Bragarim, Orken und Gardisten hatten ihn wachsamer gemacht. Es war mit Widerstand zu rechnen, aber gleich soviel? Ruhe bewahren, jetzt nicht die Konzentration verlieren. Wie ein Schatten huschte der nicht besonders groß geratene Endophali durch die Menge, für jeden zu sehen, aber für alle unsichtbar.

Zähneknirschen als die ersten seiner Kameraden entdeckt wurden. Ein Laecheln, als er das Kampfgeschrei vernahm. Schreie von Verwundeten hallten zwischen den Häuserzeilen hindurch. Das war sie, die Ablenkung, die Befreiung. Genug um die Aufmerksamkeit der Gardisten und des ganzen Restes vom eigentlichen Ziel zu lenken.

Durch enge Gassen und zwischen geschäftstüchtigen Händlern hindurch wandte sich die Gestalt gen Norden durch die Stadt. Keiner folgte ihm, keiner schenkte ihm Beachtung. Mehrere Male umrundete er das Haus. Waren sie schon drin? Eine Weile verharrte er hinter einem Mauervorsprung an der Strassenkreuzung. Der achtsame Blick wanderte die Strasse hinab. Jeden Winkel nach einer potentiellen Bedrohung absuchend.

Sekunden kamen ihm vor wie Minuten. Minuten wie Stunden. Es war nicht der richtige Moment die Nerven zu verlieren, aber auch nicht der um noch mehr Zeit zu verschwenden. Kaum hörbar knirschte das Leder seiner Stiefel während Felis Haus immer näher rückte. Eine Hand unter dem Mantel verborgen, stets am Griff der Klinge. So verharrte er einer Weile dort. Kein Mucks war aus dem Haus zu hören... doch dann. Ein Rasseln, ein Klicken, die Tür schwang auf. Ruckartig ging der Blick über die Schulter. Dunkel war seine Kameradin gekleidet, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, eine Frau hinter sich her schleiffend. Fast geschafft. Ausatmen, dann los. Nur zwei Herzschläge später stand er neben der Bewusstlosen und ihrer Begleiterin. "Probleme?" Die Stimme wirkte klar und beherrscht, wie immer. "Ein Geweihter..." kam die nervös klingende Antwort zurück. Ohne zu zögern, ohne über Folgen oder Bedeutung der Worte nachzudenken, stürmte er ins Haus. Dabei fast gespenstisch leise seine Klinge aus der Lederschlaufe ziehend. Er braucht nicht zu denken, in solchen Momenten handelt man nach trainierten Abläufen. Der Unteroffizier am Boden, der Mann ihm Gegenüber steht. Zwei Schritter brauchte er, um sich zwischen die beiden zu stellen. Zwei Schritte um vielleicht über drei Schicksale zu entscheiden. Die Spitze seines Schwertes deutete auf den Geweihten.Die ersten Sekunden galten nur um Zeit zu gewinnen. Der Unteroffizier musste auf die Beine kommen. Wir müssen hier raus. Wenn nötig, mit Gewalt. Er war kein Diplomat und sicher auch kein großer Redner, aber auch ohne große Worte musste dem Diener Bellums klar sein, dass es an diesem Punkt nur zwei Möglichkeiten gab. Blutvergiessen oder Rückzug. Erleichterung machte sich ihn ihm breit, als der Geweihte sein Schwert senkt. Ihm sein Wort gab. Antreibend galten nun seine Worte dem immer noch leicht benommenen Unteroffizier. "Weg hier..."

Brandenstein

Blinzelnd blickte er gen Himmel. Fela war gerade über der Siedlung aufgegangen, als sie durch das Tor ritten. Die Wachen am Eingang begrüssten den kleinen Trupp mit einem militärischen Salut und nur wenige Augenblicke später fanden sie sich in der Burg wieder. Aufatmen. Es schien als ob alle Kameraden zurück gekehrt waren. Aus den Augenwinkeln betrachtet er zum ersten Mal wirklich ihre "Beute". War Sie es Wert? Es würde Krieg geben hieß es.

Und wenn der Befehl kommt, wir marschieren!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 11:09 
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Passend zum Text: 300 - Fever Dream

Die Folter begann nicht erst, als Sevilla mir gegen das Knie trat.
Sie begann, als ich es einige Zyklen zuvor geschafft hatte, mich herumzudrehen, um nach Gorem zu sehen. Sein Anblick raubte mir den Atem und ließ auch den allerletzten Funken Hoffnung sterben, den Aufenthalt in der Burg Brandenstein zu überleben. Er war entsetzlich zugerichtet worden, wirkte kaum mehr menschlich. Seine Zelle sah zudem aus, als hätte jemand da drin ein Schlachtfest veranstaltet.
Wie sollte ich so etwas überleben?

Das Gespräch mit Emanuel, als ich später irgendwann wieder erwachte und ihn, Sevilla und einen dunkelhäutigen Soldaten, vor meiner Zelle stehen sah, schmerzte auf andere Weise. Zwischen uns war nur noch purer, vernichtender Hass - in der Hinsicht waren wir wenigstens gleich. Doch als er hinausging, ließ er einen letzten Satz fallen, der mich mehr traf, als alle anderen Worte zuvor:
"Du warst nie gut genug für mich."

Danach war Sevilla an der Reihe. Wieviele Lügen er ihr wohl erzählt haben musste? Und was machte sie besser als mich?
Mischblut, flüsterten alte Stimmen, nie wirklich vergessen. Vielleicht auch die Tatsache, dass ihr Kind nicht bald nach der Geburt starb? Männer, dachte ich voller Hass und Abscheu.
Sie fackelte nicht lange. Erst der Tritt gegen das Knie, dann einer mit voller Wucht auf meinen Unterarm, den ich ihr hinzuhalten hatte und zum Abschluss drehte sie den Stiefel in den frisch gebrochenen Knochen. Das abartig knirschende Geräusch nahm ich, während ich zitternd zu Boden ging, unfähig mich noch zu rühren, nur am Rande wahr, schien doch mein gesamtes Bewusstsein nur von Schmerz ausgefüllt. Gedanken und Bilder spülten wie ein reißender Strom durch meinen Kopf, einzig ein Satz bahnte sich seinen Weg durch Schmerz und Taumel - Wie kannst du in der Hölle sein, wenn du in meinem Herzen bist? Verzweifelt klammerte ich mich innerlich an diese Worte, an den, der sie gesprochen hatte und welcher noch immer im Hospital lag, um sich vom hinterhältigen Angriff der Malthuster zu erholen. Ich fragte mich nicht, ob ich Johan je wieder sehen würde.

Nach Sevilla betrat jemand anderes die Zelle, beugte sich hinab zu mir und sprach leise Worte. Tzentel, jener dunkelhäutige Soldat. Er war dafür zuständig, mich zu heilen, doch das, was folgte, fühlte sich eher an, als würde man mich bei lebendigen Leib braten. Tränen liefen hinab zum kalten Steinboden, während ich nur noch erstickt einen Schmerzenslaut von mir gab, mich trotz der Schmerzen wand, ehe ich wieder nur zitternd am Boden lag. Nur am Rande nahm ich Hauptmann Delarie wahr, der während der Behandlung durch den Malthuster Soldaten vor meiner Zelle stand und hielt es für den Moment eher für eine Illusion, die ich mir selbst vorgaukelte, in der Hoffnung, all das hier würde bald ein Ende haben.
Nein, ein Ende war nicht in Sicht, auch wenn Tzentel mir die Anwesenheit des Hauptmannes bestätigte. Von harten Tagen sprach er und mehr noch von den Nächten und den männlichen Soldaten, die sich zu mir schleichen könnten. Gebrochene Knochen konnten wieder zusammenwachsen, doch das... namenlose Angst ergriff mich und mir wurde unweigerlich kalt.
Als er ging, sprach mich noch Aresia an. Freundlich wiederum, während ich es irgendwie schaffte, mich auf die Pritsche zu ziehen.

Als ich endlich alleine war, bloß ab und an das Schnaufen eines schlafenden Gorems und entfernt Stimmen auf dem Burghof vernehmend, fiel auch über mich die Müdigkeit her, die ich dankbar annahm. Einzig ein Alptraum plagte mich noch.

Verschwommen erinnere mich daran, dass ich mich wieder in dieser dreckigen, dunklen Gasse Falkensees wiederfand. Ich nahm einen großen, bulligen Mann wahr, wie er über mir aufragte, die Fäuste nach seinen harten Schlägen geballt, dreckig lachend und von Rache zischend. Dann kam er hinab, ein Messer ziehend und voller Genugtuung davon sprechend, mein Gesicht nun zu zerschneiden. Einen Moment nur sah ich ängstlich, doch auch unfähig zu fliehen, in das Gesicht von einem Mann, den ich einst zu lieben geglaubt hatte, doch dann verschwomm es und ich sah Emanuels Gesicht, während er die kalte, scharfe Klinge ansetzte...


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 11:34 
Edelbürger
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Schmerz. Da war er. Ein Pfeilschuss hatte ihm ein kleines Loch die eite gestossen. Ein Glück, dass er das schützende Bronzemetall trug und der Pfeil kaum mehr Kraft hatte also er noch auf dem Rückzug von diesem zu Boden gestreckt wurde. Diese Elfe, Cizra, sie war es, die ihn niederstreckte. Es musste ihr Pfeil gewesen sein, der da in seiner Rüstung hing. Dunkelheit. Nichts mehr. Da war Galtor, eine Rabengestalt. Er wollte mich holen. Er sprach zu mir, reizte mich zu ihm zu treten. Es war als würde ich aus meinem Körper treten. Seine Hand erfassen. Mich führen lassen. Ich war tot. Ja das musste der Tot sein. Befreit von der Last der Lebenden. Auf dem Weg zum großen Richter. Galtor an der Hand. Da war ein Licht. Ein fernes Licht auf das wir zutraten. Immer weiter entfernten wir uns von meinem Körper. Wir traten in das Licht. Ich erwachte. Das Leben hatte mich wieder.

Es dauerte einige Momente ehe ich die Situation erfasste. Sie wieder in Erinnerung rief. Wir waren überfallen worden. Überfallen von Malthust. War es wirklich Galtor? Um mich herum Julia, die Schattenjägerin. Sie hatte mich gerettet, hatte mich ins Leben zurück geholt. Doch keine Zeit ihr zu danken. Ich musste handeln. Die Situation war klar. Überall lagen verwundete Leiber. Orken, Dwarschim und Menschen. Was war nochmal geschehen? Richtig. Ich hatte Leutnant Caoimme gefasst, nur getarnt durch eine lächerliche Heilerobe. Ich hatte Vencuris gefasst, diesen Ketzer. Im Versuch die beiden zum Schloss zu bringen wurden wir gehindert. Erst Geweihte, sie entfernten den Ketzer. Dann dieser Angriff. Feige. Aus dem Hinterhalt. Ehrlos. Bellum möge sie strafen, diese Elfe! Diese gottverlassene Elfe.

Auf zum Schloss. Der Weg war weit. Blut trifte durch die feinen Kettenglieder der Rüstung. Blut trof durch den Stoff der Uniform. Eine schöne Mischung. Dieses Rot mit diesem Gelb. Wahrlich schön. Doch keine Zeit. Ich kam im Schloss an, presste nodürftig einen Verband auf meine Wunde. Nun war es an der Zeit die Ernsthaftigkeit zu verdeutlichen. Oh Herr Bellum verzeih mir meine Taten, die ich nun Begehen muss. Herr Bellum, ich werde dich aufsuchen, wenn alles vorbei ist. Werde Buße tun. Doch es muss getan werden um schlimmeres zu verhindern. Ich ging auf die Zelle zu. Aresia, die Schwester von Leutnant Caoimme darin. Ja sie würde es nun erspüren müssen. Meine treuen Gardisten würden mich nicht hindern. Sie sind loyal. Meine Kameraden und Freunde. Ich schrie, ich wütete. Verfluchte Bellum. Verfluchte die Ehre. Ein Rausch in meinem Kopf. War es noch der Orkzauber? Der Zauber des Aikar? Die Ehre verfluchen. Drohen. Immer mehr Geschrei. Es musste getan werden. Ich wurde zurückgehalten das Werk zu beenden. Es war Hebren. Hebren? Was machte sie hier? Gnaden Liam Ambareth. Er war auch hier. Sie hielten mich zurück. Nein. Doch. Ich muss es nun beenden. Es hat keinen Sinn. Der Herr Bellum sandte seinen Boten zu mir um mich zu zügeln. Herr Bellum! Ich habe dich erhöhrt.

Immer mehr Blut drang aus der Wunde. Ich setzte mich. Doch es interessierte niemanden. Wieso nicht? Ich blute. Kein Heiler. Dann Stimmen. Gnaden Ambareth, Felis. Sie wollten gehen. Er würde sie schützen können. Ja das würde er. Er ist ein Abgesandter Bellums. Er muss sie schützen können. "GEHT!". Ein neuer Verband kam an die Wunde. Presste sie darauf. Hielt das Blut zurück. "Lasst die Gefangenen gehen!". Ja das war es. Die Soldatin kam frei. Es musste sein. Das Zeichen war eindeutig. Sie waren weg. Alle. Doch niemand da, der sich um die Wunde sorgte. Ich war allein. Es klopfte. Murrin, der Dwarschim. Kan'thrag. Er wollte reden. Kein Interesse für meine Wunde. Unglaublich. Interessierte es keinen, dass man gerade einen schweren Kampf gefochten hat? Einen ehrlosen? Nein, warum auch. Man war ja nur ein Mensch. Bellum mach mich stark. Galtor hatte mich heute einmal fallen gelassen, er würde es nicht wieder versuchen. Ich halte es durch. Das Gespräch lief. Es war beendet. Die Zwerge gingen. Vor der Tür noch der Löwenorden. Diese Kinder vom Wall. Ihre Hilfe war nutzlos. Die Orken waren ehrenvoller als diese Leute.

Endlich schlafen. Ein Gebet. Es musste sein. Ich versorgte nun endlich meine Wunde. Ein ordentlicher Verband. Das Blut wurde gestillt. Es wird heilen. Im Tempel opferte ich köstlichen Apfelsaft meinem Herrn Bellum. Ja oh Bellum, du weisst, dass er mir heilig ist. Du wirst das Opfer anerkennen. Gnaden Ambareth kam. Was machte er hier? Ohne Felis? Was war geschehen? Nein! Sie hatten sie doch bekommen. Sie hatten sie entführt.

Der nächste Tag. Endlich Linderung der Schmerzen. Es ging schon wieder besser. Ein gesegneter Schlaf. Nun auf nach Brandenstein. Ich musste sie befreien. Sie würden sie foltern. Würden sie missbrauchen. Diese ehrlosen Bastarde würden alles mit ihr tun. Das kann man nicht zulassen. Das geht nicht. Die heiligen Viere dürfen es nicht zulassen. Ich bin ihr Diener. Ihr Werkzeug. Ich werde sie retten! Diese wehrlose zarte Frau! Es wird sonst keiner tun, denn nur ich bin auserwählt dies zu tun. Ich sah es im Schlaf. Das Zeichen. Die heiligen Viere. Sie sprachen.

_________________
Sic semper tyrannis
Waldemar Delarie


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 12:12 
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Schmerz rüttelte den noch recht jungen, ungemein fetten Orken aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit. Nun erst, realisierte er langsam, das sein Leib doch nicht dem ruhig stellen des großen Wurmes dienen solle. Ta'pka'grm wird ihn heute nicht bekommen, seine Kinder werden seinen toten Leib nicht zerfressen. Doch was war passiert? Der recht kurze Orke fasst sich an den Schmerzenden Kopf, und blickt etwas wirr wirkend umher. Pfeile steckten in seiner Robe, in seinem Körper! Sein wunderbarer, auf Perfektion gefressener Körper. Nach einem Stoßgebet zu Ci'rgbuz und Be'rglum rappelte er sich auf. Neben sich sah er seinen nutzlosen Bruder... anders als er war dieser mit einem drahtigen, schlanken. ja fast schlaksigem Körper gestraft. Ein guter Bogenschütze war er, ja, aber für einen Orken ungemein dumm.
Als der dicke Orke die herumliegenden Verwundeten erblickte erinnerte er sich.


Angelockt durch die Aussicht auf einen Kampf gegen die verdammte Erin, und den Sohn eines Ogers Vencurius schlossen sich er und sein verblödeter Bruder der Gruppe von Waldemar an. Gesegnet durch die Gaben der Geister Ci'rgbuzs erledigte sein Bruder Vencurius und einen seltsamen Mann in Kleidung seltener Farben mit wenigen Schüssen. Der Hauptmann, wie berauscht durch die Kräfte der Geister, schlug das Weib Erin mit nur einem Schlag nieder.
Was dann geschah, war für ihn unverzeihlich. Einer der Götzendiener des Verdammten Bellums kam. Lorence... Ein jämmerlicher Mensch. Er berief sich auf Bellum. Möge Be'rglum diesen verfluchten Bellum aufschlitzen, und sich an seinen Gedärmen laben. Möge Ci'rgbuz ihn in die Luft heben, und seine Knochen auf der Erde zerschmettern. Was fällt Bellum und seinem stinkenden Diener ein ihnen, den Orken, der überlegenen Rasse ihren Gefangenen zu stehlen, den Mann, der immer wieder Ärger machte, DEN MANN, DER SEIN DORF ANGRIFF!
Dann kurz darauf kamen die Pfeile. sie kamen aus der Dunkelheit, von überall. Doch war er es wohl, der ihr erstes Ziel sein sollte. Unter einem schmerzhaften Jaulen brach der kleine fette Orke im Pfeilhagel zusammen. Gerade schaffte er es noch seinen nutzlosen Bruder durch den Lebensgeist zu heilen. Dann überkam auch schon tiefe Finsternis seine Sinne.

Ein tiefes schmerzhaftes grunzen ging von dem verwundeten fetten Orken aus, als er mit Hilfe seines Lebensgeistes seine Wunden heilte. Der Rauch aus der Toten Ratte, aus dem Gefäß des Geistes würde ihm helfen.
Waldemar fluchte etwas von Malthustern, von Cizra und von Verrat. Erin war verschwunden, doch was viel schlimmer war.. der Angreifer war EINE ELFE!

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 12:24 
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Ich vor der Zelle, sie in der Zelle. Ich spürte den Drang. Wollte alles loswerden, was ich ihr noch zu sagen hatte - immerhin war es womöglich die letzte Gelegenheit. Sie verstand immer noch nicht. Dachte, ich würde lügen. Was soll´s. Soll sie glauben. Sie hatte Angst. Ich sah es in ihren Augen. Angst. Unsicherheit. Innerlich seufzte ich schwer. Dachte sie wirklich, ich würde ihr etwas tun? Nach all den Märchen, die sie selbst durch den Boten in Umlauf gebracht hatte, dachte sie es wohl tatsächlich. Raus hier. Bringen wir es hinter uns. Es war nicht schwer, in Uniform dominant und kühl aufzutreten. Wie ein Schutzpanzer. Niemand wusste, was in mir vor ging. Es interessiert niemanden.

"Du warst nie gut genug für mich."

Ich wusste, das würde sie treffen. Entsprach es der Wahrheit? Vor einigen Monden - nein. Jetzt - Nun, sie nahmen sich wohl nicht viel. Ich wartete draußen, ließ sie allein mit Sevilla. Lass dir nichts anmerken, Emanuel, sie hat dich fast zu Tode prügeln lassen. Es ist Sevillas gutes Recht, mit ihr anzustellen, wonach es ihr beliebt. Es ist ihr gutes Recht, sie spüren zu lassen, wie es ist, von einem Menschen, den man einst liebte, so erniedrigt zu werden. Schreie. Ich stockte. Tzentel bemerkte es.

"Soll ich aufpassen, dass die Rekrutin es nicht übertreibt?"
"Ja, seid bitte so gut. Und versorgt anschließend ihre Wunden."

Ich war allein. Das war es also. Sie würde mich fertig machen. In Wort und Schrift. Die Rufe des Rekruten Deltorro ließen mich blinzeln. Delarie mit einem Ork und Gardisten im Schlepptau. Es war zwar nicht die Form von Ablenkung, die ich mir wünschte, aber besser als gar nichts. Zum Glück erschien die Patrizierin. Eine schier endlose Verhandlung. Felis kommt frei. In Ordnung. Sie hat genug gelitten. Ich kann damit leben. Das war es. Ich schaute sie nicht mehr an, als sie gestützt von Waldemar den Zellentrakt verließ. Ich war müde und ja, ich fürchtete mich vor der Strafe der Götter. Grund dazu hatten sie nun alle mal. Lediglich ein Blick Zuhause auf Tochter und mittlerweile schlafende Frau ließen mich für den Moment vergessen.


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 Betreff des Beitrags: Innere Kaelte
BeitragVerfasst: 17.06.10, 12:33 
Ehrenbürger
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Kalt spuerte er den steinernen Boden der Kapelle unter seinen Knien. Schon vor einiger Zeit hatte er aufgehoert, die vorbeiziehenden Zyklen wahrzunehmen. Es war tatsaechlich soweit gekommen; das eigentlich Undenkbare eingetreten: Das Geplaenkel zwischen Malthust und Ersont hatte sich zu einem offenen Konflikt - sollte man Krieg sagen - ausgewachsen. Die Saat des Namenlosen, von seinen Dienern so fleissig ausgesaeht, war aufgegangen. Der Schleier des Dorayon verhuellte den Maechtigen den Blick auf die Wahrheit, den wahren Feind. Jetzt, da die Insel am Abgrund wandelte, blieb ihm lediglich die letzte, die festeste Bastion, die weisse Zitadelle: das Gebet an die Sa'hor. Die Finger vor seiner Brust zu einer Raute zusammengelegt, das Haupt leicht gesenkt richtete er sein stummes Flehen an die Viere.

Euch, die Ewiglichen, die Herren des Lichts rufe ich an, in dieser dunklen Stunde.
Ich rufe zu dir Bellum, Herr des gerechten Krieges und der Schmiedekunst,
Ich rufe zu dir Vitama, Herrin des Lebens und der Freude,
Ich rufe zu dir, Morsan, Herr des Friedens und der Ruhe,
Ich rufe zu dir Astrael, Herr der Wahrheit und der Magie.
Seht herab auf eure Kinder, die da wandeln in den Schatten der Unvollkommenheit.
Seht ihre Not, seht ihre Irrungen und erbarmt euch Ihrer.
Lueftet den Schleier des Dorayon von ihren Augen,
jagt hinfort ihre dunklen Gedanken, ihre Gedanken des Hasses
lasst die Einfluesterungen des Namenlosen verstummen,
reisst aus seine Saat,
auf dass sie euch als die Wahrheit erkennen.
Staerkt eure Diener,
damit ihr fester Glaube allen eine Fackel ist in der Finsternis,
damit sie Gehoer finden in den Hallen der Macht,
und euer Volk zurueckfuehren auf die Pfade des Lichts.


Eine der Unseren war es welche den Sturm mitentfesselt hatte. Dieser Gedanke hing ihm wie ein Mahlstein um den Hals, drohte mit kaltem, klammernden Griff sein Herz zu zerreissen. Hatte er zu wenig getan, um ihr zu helfen? Schon vor langem hatte ihr Licht begonnen an Kraft zu verlieren, hatten die Gaben des Namenlosen ihre schwarzen Flecken hinterlassen. Sie hatte und verschloss sich noch immer der Viere Gabe der Vernunft. Doch es war nicht an ihm zu urteilen, die Goetter alleine wuerden sie wiegen, an den lichten Toren Lothoriens, sie gegebenenfalls fuer zu leicht befinden.

Euch, die Ewiglichen, die Herren des Lichts rufe ich an, in dieser dunklen Stunde.
Ich rufe zu dir Bellum, Herr des gerechten Krieges und der Schmiedekunst,
Ich rufe zu dir Vitama, Herrin des Lebens und der Freude,
Ich rufe zu dir, Morsan, Herr des Friedens und der Ruhe,
Ich rufe zu dir Astrael, Herr der Wahrheit und der Magie.
Seht herab auf die gebeutelte Seele eures Kindes Cizra,
nehmt euch an des schwachen Lichtes in Ihr.
Helft ihr das Wesen der Fey zu erkennen,
ihre Berufung als Geschoepf des Lichtes.
Lenkt ihre Schritte zurueck auf die weissen Pfade,
entreisst sie der Dienerschaft an den falschen Herren,
den Goetzen der Selbstverliebtheit und der Ueberheblichkeit.
Schenkt ihr Frieden und Ruhe,
schenkt ihr Kraft und Erkenntnis,
befreit sie zur Wahrheit,
auf dass sie neuerlich wandele im Licht eurer Guete.


Neuerlich hatte sich der erst vor kurzem in den Adelsstand erhobene Gardehauptmann Delarie als erbaermlicher Heerfuehrer erwiesen. Mitten in Falkensee waren seine Truppen aufgerieben worden. Muede schuettelte er leicht den Kopf bei diesem Gedanken. Es blieb zu hoffen, dass diese schmaehliche Niederlage seine Gardisten nicht ihres letzten Quentchen Vertrauens in ihren Anfuehrer beraubt hatte, die Moral der Truppe, durch die Kooperation mit den Orken sowieso schon geschwaecht, nicht gaenzlich geschwunden war. Denn dann waere jede Hoffnung auf eine rasche Herstellung des alten, fragilen Gleichgewichtes dahin und die Sicherheit des Astreyonviertels in ernsthafter Gefahr.

Euch, die Ewiglichen, die Herren des Lichts rufe ich an, in dieser dunklen Stunde.
Ich rufe zu dir Bellum, Herr des gerechten Krieges und der Schmiedekunst,
Ich rufe zu dir Vitama, Herrin des Lebens und der Freude,
Ich rufe zu dir, Morsan, Herr des Friedens und der Ruhe,
Ich rufe zu dir Astrael, Herr der Wahrheit und der Magie.
Wendet euren Blick nicht ab von eurem Kind Delarie,
welches die Maechtigen Tares zum Spielball ihrer Ambitionen gemacht haben.
Helft ihm zu Tragen die Lasten seiner Pflicht,
lasst ihn die Wahrheit erkennen,
lenkt seine Schritte auf die weissen Pfade,
auf dass er seine Gardisten nicht in die Dunkelheit fuehre.
Schenkt ihm Kraft und Zuversicht,
und Frieden seiner gemarterten Seele.
Staerkt die Moral der Ihm Anvertrauten,
auf dass sie ihm treu folgen in der gerechten Sache,
und sich verweigern der ungerechten.
Euch Sa'hor sei Lob und Preis und Ehre in Ewigkeit.


Die Worte seiner Mutter in Ihrem letzten Brief kamen ihm in den Sinn; diejenigen, welche ihm, gerade waehrend seiner Zeit auf dem Festland, zum staendigen Begleiter geworden waren:
Jede Düsternis hat ein Ende und ewig ist nur das Licht, das Sein des Seins.
Wenig konnte mehr Halt geben, als diese Gewissheit, wenige Worte kamen der Wahrheit naeher, als diese.

_________________
Wir haben die Verantwortung für unser Versagen, aber nicht die Ehre für unsere Leistung.
- Dag Hammarskjöld


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 15:11 
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*Schnaufend führte der Bergzwerg sein Pony an den Stall hin als er den KanThrag auch schon brüllen hörte*
Bragthor, los. Stühle tragen für die Khaela
Mürrisch brummend stapfte er ihm nach und packte sich zwei Stühle und stapft voran in Richtung Taverne, da stockte ihm der Atem. Ein Goblin lief ihm entgegen und grunzte irgendwas von Freund vom KanThrag, die anderen Dwarschim bestätigten dies ebenso wenig begeistert. Dann sah er Toran und seine Löwen. Irgendwas wollten sie wohl bereden und er sollte dabei sein. Im Haus angekommen stockte ihm das zweite mal der Atem fast. Da saß er, der windige möchtegern Priester der ebenso viel Ehre hatte wie das Weib das neben ihm saß, der feige Kommandant der Malthuster Armee. Aber wie sollte er auch Ehre von einer Frau erwarten.

Das Gespräch verlief so wie er es sich gedacht hatte, die Malthuster haben ihren Angriff nicht eingestanden weder noch die Elfe ausgeliefert für den Angriff und versuchten Mord an vielen Dwarschim. Dann war es das höchste, der Khael der sich selbst Priester nennt beleidigt den KanThrag. Am liebsten hätte er ihm einfach den Schädel mit dem Hammer zertrümmert. Aber nein, so ehrlos wie die Khaela war er nicht.
Frieden sollten sie schließen und ein Abkommen mit Malthust und dem Löwenorden eingehen gegen die Gefahr aus der Ödnis.
Welcher Feind aus dem Ödland? Der der sich offen in der Schlacht zeigt und wenigstens einen Funken Ehre im Leib hat. Der Feind ist bereits hinter dem Wall und hat seine Saat in Malthust gepflanzt wo sie wächst und Früchte trägt


Hoar, KanThrag. Beim Bart meiner Amroscha. Niemals werde ich an der Seite der Malthuster kämpfen. Da kann sich mein Bart gleich selbst einen Pfeil in den Rücken rammen! Feiges und ehrloses Pack alle zusammen. Und diese Gargoscha ist das schlimmste. Und entführen feige irgendwelche Weiber aus einer Stadt! Bellums Zorn werden sie bald spüren und er wird sie alle richten. Und dann werden sie lernen was es heißt ehrlos zu sein
*Der Zwerg stapfte murrend aus dem Saal nach dem er noch dem Kregor alles wichtige vom gestrigen Tag erzählt hatte

_________________
Chars: Bragthor Wuchthammer[aktiv]
Es geht weiter, immer weiter, immer, immer weiter voran,
ich bin und bleib auch in Zukunft der Mensch, der wirklich kämpfen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 15:23 
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Es sollte ein schöner Astraelsmarkt werden. Du plauderst mit Bürger Tiberias, später siehst du dir die Waren an. Bürgerin Veland und Herr Toron verkaufen Schneiderwaren. Du scherzt mit der Bürgerin, kaufst dasselbe was sie trägt, weil du keine Ahnung von Kleidung hast. Kleidung musste bis jetzt immer nur ihren Zweck erfüllen und meist bestanden deine Kleidungsstücke aus einer Robe und wollender Unterkleidung für den Morsan.

Dann: Aresia Caoimme mit einem Mann auf dem Markt. Was erdreistet dieses Weib sich hier in Seide zu erscheinen gleich einer Adligen?

Waldemar verhaftet beide. Als du Gnaden Ambareth siehst trittst du auf ihn zu. Wie gerne hättest du mit ihm gesprochen. Doch Felis an seiner Seite lässt dich zögern, es folgt ein „lächelndes“ Gespräch, seine Gnaden läd dich ein ihn zum Schloss zu begleiten um Blutvergießen zu vermeiden.

Die Suche nach Waldemar endet am Westtor, wo er einen Mann und eine Frau verhaftet. Doch plötzlich fallen Schüsse, eine der Torwachen reist dich sofort zurück, stellt sich schützend mit gezückter Waffe vor die „schutz- (und nutzloser)“ Stadtkonsula.

Du fliehst zum Schloss, auf welchem du keine Verstärkung findest, was auch unnötig scheint. Waldemar lebt, blutet aber stark. Er ist wütend, lästert gegen Bellum. Waldemar hört in seinem Zorn nicht auf Gnaden Ambareth.

Oh Herr Astrael bitte sende uns Vater Custodias!

Schließlich versuchst du ihn aufzuhalten. Erst später sagst du ihm warum.

Waldemar, deine Worte, sie klangen so ernst…

Er spielt es herunter. Sowohl seine Worte als auch seine Wunden.

Gnaden Ambareth nimmt Felis unter ihren Schutz, doch warum betritt er den Bellums Schrein dann ohne sie? Wo ist Felis?

Gnaden Ambareth hat geschworen nicht mehr mit Waldemar zu sprechen.

Astrael, warum benehmen sich nun schon Geweihte wie trotzige Kinder?

Du bist versucht zum Kapellenturm zu gehen und Vater einfach aus dem Bett zu „brüllen“.
Aber das würde ihn nur verärgern.

Du bittest Gardist Meruch und Gardist Niolet am nächsten Tag nach Felis zu sehen.
Ser Aurians wünscht eine Erklärung für den Vorfall, aber wieso von dir? Du bist nur Stadtkonsula. Niemand sagt dir warum die Malthuster den Markt angreifen, du kannst nur vermuten, dass es um Felis geht.

Du willst nach ihr suchen, auch ohne auf Ser Aurians zu warten, die Gardisten lassen sich mit dem Versprechen unter kirchlichem Schutz (gemeinsam mit dem Novizen Tarek) zu reiten, beruhigen.

Erfolglos suchst du nach dem Novizen und findest schließlich Eminenz und Gnaden Sandelholz.
Sie sind wenig begeistert und dann kommt Waldemar mit der gefolterten Felis.

Und wieder bin ich nutzlos…

Der Abend endet mit Orlo. Mit Geschichten über Titanen, die Elementarherren, das Yehorn. Die Elementarherren sind Götter für ihn. Elfen etwas Besseres als Menschen und Elfen sollten es sein die alles mit Geweihten beherrschen. Erschöpft machst du dich irgendwann auf den Weg in dein Bett, die Gedanken bei den zwei einigen nach denen du dich noch im Moment des Einschlafens sehnst.

Vater, Waldemar…

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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 17.06.10, 18:04 
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Schwere Schritte rasseln aus der Türe des Hospiz...halten im frischen Wind inne...der hagere Gardist streckt das blasse Gesicht in die Luft und atmet tief durch. Eine Augenklappe wird gerichtet...er streicht über die Waibeluniform.Nur einige Tage hielt sie...schon war sie von Pfeilen durchstochen. Auf dem Weg zum Schloss wurden ihm viele Dinge gewahr. Viele Dinge die er einfach nur ausstreichen wollte. Oder wollte er sie ändern?

Doch eine gewisse Freifrau riss ihn aus seinen Gedanken. Da war die Rede von vermissten Gardisten, gestohlenen Bürgern.....Hauptmänner die alleine in feindliche Lehen zogen. Kurz war er versucht die überaus gestresste Adelige einfach nur zu knebeln und an einen Stuhl zu binden, damit er Ruhe findet. Doch Etikette war ein hohes Gut......ja...natürlich. Freundlich bleiben. Was hat die Frau dir getan?

...ein Lächeln entwich ihm....

Zurück....gestohlene Bürger.....ach Felis. Richtig. Da war etwas. Das arme Kätzchen. Die Worte presste er sich rasselnd aus dem Halse. Der Verband und jene grausame Wunde. Schlimme Sache. Er fühlte sich eingeschnürt wie eine Mumie. Den Kinnriemen des Helmes ließ er offen....nachsichtig. Aber bequemer.

Er musste Leute finden. Augen öffnen. Wahrheit sprechen.

Oder lieber verschwinden.

Vivat Rex Hilgorad....wabert es heiser aus dem Visier...

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"Es irrt der Mensch, solang er strebt."

#Explobär #Polarisierbär


Siebenwind - Von Freunden für Freunde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 18.06.10, 06:32 
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Schon wieder dieser Traum vom dunklen Wald in Khalandra, wo er einst ohne Hilfe des Marshalls wohl nie lebend rausgekommen wäre. Die Blicke der Hünen die verzerrt waren von Hass und Kriegeszorn hatte er gut vor Augen in diesem Traum. Wie bärtige Riesen die nur aus Muskeln bestanden und das Fell der Tiere als Rüstungen trugen, aus der Dunkelheit heraussprangen und viele seiner Kameraden förmlich abschlachteten. Immer wieder das laute Kriegsgebrüll der Barbaren in seinem Kopf das offensichtlich bis ans Ende seines Lebens ihn im Schlaf verfolgen würde, erklang in jenem Traum aufs Neue. Für ihn hatten sie nichts Menschliches und allein der Gedanke an dieses Volk würgte alle Art der Abscheu und Verachtung hoch. Monster in Menschengestalt die spaß dabei empfinden Soldaten des Reiches zu töten und ihre Leichen in tausend Stücke zu zerhacken.

So war er nahezu erleichtert als er von diesem schrecklichen Traum erwachen konnte und sich in der Burg zu Brandenstein wieder fand. Wie immer nach seiner pingeligen Pflege nach dem Aufstehen zog er sich seinen Soldatenmantel an und begab sich auf den Burghof. Eine der Wachen berichtete ihm das Gorem den Feldwebel Sanderus entführte und anschließend folterte doch jener Gorem nun in der Zelle sei. Er betrat den Kerker und blickte auf den liegenden Riesen den man wohl bei der Festnahme schon misshandelt haben musste wenn man die Wunden betrachtete…der Feldhauptmann hielt sich schon immer für einen Bellumsgefälligen Soldaten und in dem Moment als er den Soldaten dafür zurechtweisen wollte keinen Heiler geholt zu haben fiel vorher noch mal der Blick auf Gorem. Er war so riesig, trug einen langen Bart, hat einen Kameraden gefoltert und…bärtiger Riese…gefolterter Kamerad…das verlangen nach Bellumsgefälligem handeln verflog und die Erinnerungen des Krieges beeinträchtigten das Urteilsvermögen des Feldhauptmanns. Nahezu automatisch ging er zur Waffenkammer und ergriff einen Kolben den er nach betreten der Zelle mehrmals auf den bereits verwundeten einprügelte. Beflügelt von der Abscheu und dem Hass den das khalandrische Aussehen des verletzten hervorholte wurde der Kolben immer wieder nach ihm geschlagen. Fußtritte und Kolbenschläge hagelten förmlich auf den geschundenen Körper Gorems.

Nachdem er sich abreagierte ging er wieder aus der Zelle hinaus und warf einen letzten Blick auf sein Werk ehe er sich nach draußen begab um einen Rundgang zu tätigen...mit dem Wissen das das Brüllen der Barbaren ihn im Schlaf wieder heimsuchen wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache ist...
BeitragVerfasst: 21.06.10, 18:52 
Festlandbewohner
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Musik: Dirge of Cerberus - Calm before the storm

Einige Tage der Zurückgezogenheit folgten, nachdem mich Hauptmann Delarie aus Brandenstein geholt hatte, mein Körper im Hospital und mein Geist bei Gnaden Custodias versorgt wurden. Letzterer war es auch, der mir riet, mich hierher, in den Schrein des Morsan, zurück zu ziehen. Die Nächte verbrachte ich in eine der Nischen im Obergeschoss, fand ich dort doch etwas angenehmeren Schlaf, als in meinem mir sonst so vertrauten und geliebten Zuhause.

Als ich mein Haus am Tag der Rückkehr im Beisein des Gardisten Niolet betrat, der sich vorsichtshalber in meinen vier Wänden umsah, fühlte ich mich unweigerlich unwohl. Die Unordnung war noch nicht beseitigt, sogar jenes Szepter, welches ich statt Gnaden Ambareth zu spüren bekommen hatte, lag am Boden, wurde jedoch vom Gardisten mitgenommen. Die erste Nacht fand ich kaum Schlaf, am Tag darauf wusste ich nicht wirklich wohin. Menschenmassen waren mir eher unangenehm. Ich hatte das Bedürfnis, mich zurück zu ziehen aus mehreren Gründen. Einer war das Eingeständnis der Schuld an allem, was passiert war. Hätten Gorem und ich nicht so derartig emotional und ohne nachzudenken gehandelt, hätte es niemals eine solche Gewalt gegeben, wie hier in Falkensee nach dem Markt. Auch wenn es wohl gerechtfertigt war, hatte ich Angst davor, man würde mit dem Finger auf mich zeigen und mir nochmals für alle deutlich vor Augen halten, wer die Schuldige war.
Ich hatte nicht mal einen kleinen Funken von Bedürfnis, es für den Boten niederzuschreiben. Der Bote, das Handelshaus, die Taverne - es war mir alles so egal. Sogar von Johan hielt ich lieber Abstand. Er war noch nicht gänzlich genesen, als ich ihn nach dem Tag meiner Rückkehr sah, wieder in Uniform und beschäftigt mit seiner Arbeit, überrascht lediglich darüber, dass ich in Falkensee und nicht Brandenstein wäre. Das hatte mir einen gewissen Dämpfer gegeben und unweigerlich dachte ich an Emanuels Worte zurück, die mich getroffen hatten. Vielleicht war ich für ihn auch nicht gut genug mit all meinen Fehlern und meinem falschen Handeln?
Mit Solice hätte sich noch fast ein Gespräch angebahnt, doch war ich auch in der Hinsicht unsicher gewesen. Sie war oft so erschreckend ehrlich und wer weiß, was sie zu mir sagen würde? Gnaden Custodias wiederum, auf der einen Seite so streng, wie man es von Astraelsgeweihten kennt, auf der anderen Seite doch auch wieder mild, hörte mir zu und das vertraute Gespräch gab mir etwas Mut zurück.

Nun zog ich mich also die meiste Zeit hierher in das obere Geschoss des dunklen, meist still daliegenden Schreins zurück. Hier hatte ich Zeit zum Nachdenken, für etwas ruhigeren Schlaf, der nur ab und an von Alpträumen unterbrochen wurde. Manchmal vergoß ich im Zuge des Nachdenkens Tränen, wenn ich an andere Zeiten zurückdachte, als ich mir so ein Handeln wie vor über einer Woche niemals hätte vorstellen können. Doch allmählich fange ich wieder an, einen Blick zum Markt zu werfen, ab und an einen Gang durch die Straßen zu machen, wenngleich stets gestützt am Stab, nicht allzu schnell und die meisten Menschen auch weiterhin meidend.
Es war nicht rückgängig zu machen, was passiert war und, wenn ich ehrlich bin, gibt es noch andere schlimme Dinge in meinem Leben, mit denen ich zu leben gelernt habe. Es galt weiter zu machen und eines mit sich zu nehmen - Rache ist niemals süß.


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