Endlich hatte die Odysses ein Ende. Nach Monden der Irrfahrt und der Leiden war er endlich da. Gerrads Herz war voll Freude als er endlich das Tal erreichte. Endlich würde er Helene wieder sehen, ihre warmen Lippen spüren und ihren Leib in seine Arme schliessen. Er würde wieder mit seinem Sohn jagen gehen, und mit der kleinen Lucia spielen. Der Krieg war vorbei.. Endlich war alles vorbei. Alles war wieder in Ordnung.
"Endlich... HELENE! HELEN! LUCIA!....Ich bin wieder daheim!", rief Gerrad und rannte in Richtung des Hauses. Doch seine Freude erstarb. Das Haus war niedergebrannt, der Gestank des Todes schlug ihm entgegen. Das Vieh auf der Weide lag verwesend im Graß. Keine Menschenseele. Nichts. Er trat zur Schwelle des Hauses, im Dreck lag vor dem Haus Lucias Lieblingshase Paule.
"Paule.. Lucia würde dich doch nie.. Hier liegen lassen..", sprach Gerrad wärend er daran dachte wie einst Helene der kleinen Lucia den Hasen nähte und ihn ihr schenkte als sie so viel weinte weil Barnabas sie so geärgert hatte. Seit dem hatte Lucia Paule nie aus den Augen gelassen, niemals würde sie ihn im Dreck liegen lassen. Gerrad ging um das Haus und da sah er sie: Helene. Sie wurde am Apfelbaum hinter den Haus aufgehängt. Es war ihr lieblings Baum. Sie verbrachte dort viel Zeit, immer wenn sie etwas Ruhe brauchte. Gerrad ging zu dem Baum, die Leiche stank nach Verwesung, sie war sicher mindestens zwei Wochen tot. Er schnitt sie vom Baum und nahm sie in den Arm.
"oh Helene, meine liebliche Helene. Was ist nur passiert? Was haben sie dir angetan?", Gerrads Stimme bebte, Tränen rannen seine Wangen herrab. Seine Frau, seine große Liebe... Tot. Sein Heim war niedergebrannt und seine Kinder verschwunden. Der Krieg hatte ihm alles genommen. Gerrad spürte wie in ihm etwas zerbrach als er die verwesende Leiche seine einst wunderschönen Frau in den Armen hielt. Gerrad legte seine Frau auf den Boden und ging zum Schuppen. Nahm seine Schaufel und kehrte zum Haus zurück. Er schaufelte ein großes Loch. Er legte Helene in das Grab und legte sich neben sie.
" Was bleibt mir noch , Helene? Ohne Dich kann ich nicht sein" , sprach er und blickte gen Himmel. Er muss dort zwei Zyklen gelegen haben bis er eine altbekannte Stimme hörte.
" Meister Wolf? Seit ihr hier?!", es war die Stimme des alten Hirten Hobbes. Gerrad stieg aus dem Grab ,das Gesicht bedeckt von Dreck und Trauer.
"Hobbes? Wo sind meine Kinder?... Was haben sie nur getan?", sprach Gerrad zum Alten.
" Euer Sohn ist bei mir,Mein Herr. Doch es geht ihm sehr schlecht. Er hat Fieber.", sprach Hobbes mit gesenktem Haupt,
" Doch beerdigt zuerst eure Frau.. Ich konnte sie nicht losschneiden.. sie haben mir die Hände abgeschlagen. . Erstarrte blickte Gerrad zum alten hin, dessen Armstümpfe und das geschundene Gesicht. Gerrad vergrub die Leiche seiner Frau und verharrte noch einen Zyklus an ihrem Grab, schweigend. Neben ihm verblieb Hobbes, auch er schwieg. Gerrad nahm den kleinen Paule und ging mit Hobbes. Am Rande des kleinen Tales lag die alte Hütte des Hirten. In ihr war Bea, Hobbes alte Frau, auf einem Stapel Felle lag Barnabas, sein Gesicht war bandagiert , ebenso sein Körper. Barnabas hob den Kopf,
"Vater! Vater du bist zurück!".
" ja mein Junge.. Ich bin wieder da." Gerrad bebte am ganzen Körper, sein Sohn, er lebte.
"Vater.. es tut mir Leid! Ich konnte sie nicht beschützten", die Stimme des Jungen zitterte, sein Blick war glasig,
"Sie waren aus Morthum.. Ich kenne ihre Banner, siehst du Vater? Bist du Stolz?" Mit Tränen in den Augen blickte Gerrad zu seinem Sohn. Er schob die Decke beiseite und wollte sich setzten, als er erkannte das Barnabas Beine fehlten. Gerrad erstarte und blickte zum alten Hirten
"Hobbes was ist geschehen?" " Er hat versucht euer Heim zu verteidigen. Die Soldaten schlugen ihn halb tot und hetzten ihre Hunde auf ihn. Seine Beine waren so verbissen das der Heiler sie abnehmen musste. Es tut mir leid mein Herr." , Hobbes senkte erneut den Kopf und weinte, Bea trat zu ihrem Mann und nahm ihn in den Arm.
"Sie haben Mutter geschändet... Ich habe versagt Vater.", auch Barnabas begann ebenfalls zu weinen.
" Sie haben Helene..? Oh mein Junge! Ich hätte nicht gehen dürfen! Es war nicht deine Schuld mein Junge.. Nichts davon" Gerrad setzte sich neben seinen Sohn und griff seine Hand,
Aber sag mir mein Junge. Wo ist deine Schwester? Wo ist Lucia?" "Sie haben sie mitgenommen Vater. Die Morthumer haben sie mitgenommen." " Es war Hauptmann von Berghof... Eure Frau wollte sich nicht von euch lossagen. Sie wurde als Ketzerin hingerichtet.", mischte sich der alte Hobbes ein. Gerrad spürte etwas im tiefsten Inneren seiner Seele brodeln. Rache. Ja , Rache!
"Wo ist dieser von Berghof?! Wo ist er?", schrieh Gerrad voll Wut.
" Er zog gen Weteka Vater.. Und nahm Lucia mit."Drei Tage darauf erlag Barnabas seinem Fieber. Gerrad wisch nicht einen Moment von seiner Seite. Als der Junge starb, war sein Vater an seiner Seite. Gerrad beerdigte ihn neben Helene. Zwei Gräber die fast alles darstellten was einst sein Leben war. Doch das letzte Stückchen seines Lebens war noch irgendwo da draussen. Lucia. Er würde sie finden . Er würde Rache nehmen an allen! Niemand sollte seinem Zorn entkommen. Gerrad ging in den Schuppen und öffnete die Geheime Falltür. Darin war eine Truhe. In der Truhe waren einige Dinge die er einst als Soldat beschlagnahmte und dort verwahrte. Eine Miniaturarmbrust, eine Lederrüste und einige Wurfmesser. Doch noch etwas war dort. Grimmzahn. Die Legende dieses sonderbaren Langdolches war lang und blutig. Er wurde einst von einem Mann, geschmiedet, der in Jota lebte als dieses verbrannte. Er wollte damit den Verlust seiner Familie rächen. Ob er dies einst schaffte war nicht überliefert. Jedoch geriet der Dolch immer wieder in die Hände von unglückseeligen Männern die nach Rache suchten. So hies es, dass das Blut derer die der Grimmzahn riss ihn immer wieder schärfen würde. Das sein Träger mit ihm zu Grunde ginge und der Grimmzahn selbst verflucht seih und unheil bringe Vieleicht war es einst ein Fehler ihn aufzuheben... Doch nun hatte Gerrad eine verwendung. Er färbte seine Kleidung schwarz wie Pech. Nahm Nahrung und Waffen mit sich und verlies das Tal das er einst Heimat nannte.