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 Betreff des Beitrags: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 1.12.10, 13:12 
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Die Sonne schien Warm auf Gerrads Gesicht. Lächelnd blickte er hinaus auf das weite Feld vor seinem Haus, dabe wippte er in seinem Schaukelstuhl auf und ab. Im Graß spielten Barnabas und die kleine Lucia mit ihrer Mutter Helene Ball. Die letzte Ernte war gut, die Kornkammer war gut gefüllt und das Vieh stand gut im Futter. Gerrad Wolf , Reserveleutnant der Vandrischen Armee, er hatte alles was er sich gewünscht hatte. Sein Leben war wunderbar, die Viere haben ihm seine harte Arbeit mit diesem großen Glück belohnt. Zwei wohlerzogene Kinder und eine wunderbare Frau, Gerrads Glück war kaum in Worte zu fassen. Jahre hatte er im Dienste der Armee verbracht bis er zum Leutnant der Reserve ernannt wurde und endlich ganz seiner kleinen Familie witmen konnte. Die Armeeleitung hatte ihm ein kleines sehr isoliertes Stück Land Nahe der Grenze zu Malthust bewilligt. Nichts mit dem man reich werden könnte, aber mit seinem Sold als Reservist konnte er mit seiner Familie gut leben. Es gab also keinen Grund warum er nicht lächeln sollte, also lächelte er. "Vater! Vater! Reiter! Sie kommen her!" , Barnabas rannte fröhlich zu seinem Vater und rüttelte an seinem Ärmel, "Sie sind Vandrier! Schau ich kenne schon ihre Banner Vater". Gerrad wuschelte seinem Sohn über das blonde Haupthaar, " Sehr gut mein Junge, ich werde schauen was sie hier wollen. Hol deinem Vater seine Pfeife. Deine Mutter soll Tee aufsetzten.. "Ist gut Vater!; eilig rannte der Jüngling los und verschwand ins Haus.

"Reserveleutnant Gerrad Wolf? Wir haben eine Nachricht für euch", sprach der Reiter, welcher eindeutig ein Offizier der Armee war. Ja, das bin ich. Wollt ihr hineinkommen? Meine Frau setzt gerade Tee auf, meinte Gerrad , die Pfeife die ihm sein Sohn in dem Moment reichte entgegenehmend und anzündend. "Leutnant Wolf, uns wurde vor wenigen Tagen der Krieg erklärt, ihr werdet wieder in den Dienst eingezogen.. Es tut mir leid, ich bin in Eile.. , der Blick des Reiters war so ernst und Düster das es kein Witz sein konnte, so sehr es sich Gerrad gewünscht hätte. Erschüttert senkte er die Pfeife und blickte zu seinem Sohn herrab. Barnabas blickte seinen Vater mit fragendem Blick an, seine Stimme klang traurig "Krieg Vater, heisst das du musst wieder gehen..? "Es wird schon nicht so schlimm sein, Zwei oder Drei Monde und ich bin wieder daheim." " Leutnant Wolf, wir fürchten es ist etwas schwerwiegenderes...Wir befinden uns im Krieg mit dem Großreich. Aber nun müssen wir weiter, sprach der Reiter eher beiläufig ehe er davonritt. Schweigen, mehr blieb nicht. Im Krieg mit Galadon? Was war passiert? Waren Die Viere zornig auf ihn, das sie ihn wieder von seiner Familie fortrissen. "Gerrad, Krieg...? Was ist los?, Gerrads Frau Helene trat hinzu und Tränen ronnen ihre Wange herrab, Gerrad, bitte! Bitte geh nicht, wir sind kaum wieder vereint da musst du dein Leben wieder riskieren? Bitte Bleib!.Es ist meine Pflicht meinem Vaterland zu dienen. Ich muss gehen meine liebe Helene.. Ich werde aber schon überleben, ich kann meine Familie doch nicht im Stich lassen Helene., erwiederte Gerrad, doch seine Stimme klang besorgt, das Lächeln war unlängst verstorben.

Am nächsten Morgen stieg Gerrad früh aus dem Bett, seine kleine Lucia sollte ihn nicht gehen sehen. Sie war erst sechs, seine kleine Prinzessin. Seine Uniform passte noch, und auch nach so vielen Monden schien das Schwert am Gurt noch immer zu ihm zu gehören. Seine Brust war von allerlei Orden geziert, Prunkvoll die Wimpel auf seinen Schultern. Er war nicht mehr der jüngste, dennoch machte er in seiner Uniform noch etwas her. "Vater! Ich möchte mit dir kommen! Ich will auch Soldat werden!" erklang die Stimme des jungen Barnabas der plötzlich im Raum stand. "Mein Junge, mein Guter Junge! Du bist doch gerade einmal vierzehn.. Das ist noch zu jung und deine Mutter braucht dich hier. Jemand muss doch auf den Hof aufpassen." , Gerrad lächelte traurig und trat aus dem Haus herraus. Pass auf deine Mutter und deine kleine Schwester auf Barnabas. Ich verlass mich auf dich, mein Junge.
Gerrad sattelte sein Pferd und schwang sich auf den Sattel. Gerrad!Bitte komm gesund wieder. Ich brauche dich. Deine Kinder brauchen dich.. Wir ieben dich,Helene stand auf der Türschwelle, an ihrer Hand die kleine Lucia, die ihren Stoffhasen Paule im Arm trug. PAPAA! Geh nicht weg! PAPAAA NEIN!", weinte die kleine und vergrub ihr Gesicht in Paules Fell. Gerrad schwang soch vom Pferd und eilte zu seiner Tochter, nahm sie in den Arm und drückte sie an sich, "Ich bin bald zurück liebes. Bis dahin seih lieb zu deiner Mutter und geh ihr zur Hand... Ja?". Er richtete sich auf und gab seiner Frau einen letzten liebevollen Kuss, ehe er auf sein Pferd stieg und Richtung Vandris ritt...


In Vandris waren bereits Divisionen von Soldaten versammelt. Es schien als wäre jeder Soldat Vandriens gekommen. Doch nahe der Burg sah Gerrad diese anderen Männer. Ritter in dunklen Rüstungen, deren Anblick ihm das Blut gefrieren lies. Etwas stimmte nicht, das war Gerrad klar.
Gerüchte darüber das sich der Fürst von den Vieren losgesagt hätte machten die Runde. Hatte Gerrad auf seiner kleinen Farm so viel verpasst..? Sicher sie war abgeschieden, aber was hier geschah war sonderbar. Gerrad wurde seiner alten Truppe zugeordnet, das 4. Bataillon der Reservebrigade Vandris. Viele seiner ehemaligen Kameraden waren hier, alle schienen nervös und angespannt. Keiner wusste genau was vor sich ging. Die Reserveeinheiten schienen allgemein schlecht über die Lage informiert worden zu sein. Mal hies es Malthust hätte angegriffen, andere behaupteten eine Armee aus Bernstein wäre eingefallen wieder andere behaupteten gar Reiter aus Herder gesehen zu haben. "Leutnant Wolf, ihr Bataillon wird der Verteidigung der Feste Himmelsgold im Norden von Pas eingeteilt.", die Stimme des Generals riss Gerrad aus seinen Gedanken."Jawohl, General Heydgold",erwiederte Gerrad recht überrumpelt."Morgen verlasst ihr die Stadt, hier ist die Liste für den Zeugwart - Ehre dem Fürsten!", der General überreichte Gerrad eine lange Liste und Gerrad verlies das die Halle eiligen Schrittes. Am nächsten Morgen zog das Bataillon richtung Pas um Stellung in der unbedeutenden Feste Himmelsgold zu beziehen.

Tatsächlich war Himmelsgold eher unbedeutend. Eine kleine Felsenburg die kaum genügend Platz für das Battailon bot. Die Feste war in den Friedenszeiten kaum benutzt worden. Die Mauern mussten verstärkt werden und die Vorräte bedürften dringender Aufstockung. Eine wirklich schäbige kleine Festung.Wenn man es überhaupt Festung nennen konnte. Aber es war seine Festung. Es war seine Aufgabe sie zu halten.. Auch wenn Gerrads Gedanken immer bei seiner Familie waren. Er musste immer an seine liebliche Helene denken, wie sie ihn jeden Morgen anlächelte wenn sie aufwachten, mit Lucia Blumen pflückte oder mit Barnabas schimpfte wenn dieser seine Schwester ärgerte. Fünfzehn Jahre Ehe, immernoch liebte er sie so wie am ersten Tag. Als er sie im Goldenen Kelch in Vandris traf, wo sie das Wein vom Weingut ihres Vaters ablieferte.Wie sie stolperte und er sie auffing, und dabei eine der guten Flaschen zu Bruch ging. Wie er ihren Vater über Wochen von der Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen musste und endlich die Hochzeit auf dem kleinen Weinberg. Dann auch die Kinder. Banabas, seinen Jungen, der ihm so eifrig nacheiferte und ihn immer so stolz machte. Lucia, seine kleine Prinzessin, sein Goldstück... Er vermisste sie alle so sehr. Bald würde es vorbei sein, er würde sie wieder in seine Arme schliessen und alles wäre wieder beim Alten.. So hoffte er zumindest.


" Leutnant Wolf! Leutnant Wolf! Ketteler Truppen! Eine ganze Division! Schnell! Sie kommen!", schrieh ein Soldat der Wachkompanie und im Schein der aufgehenden Fela sah er sie: Wehende Banner im Wind.. Der Feind, den sie bekämpften ohne zu wissen was genau vorgefallen war.

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Zuletzt geändert von Dunkelvieh: 2.12.10, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 1.12.10, 14:07 
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Drei Wochen nun schon belagerten die Ketteler die alte Feste. Kaum waren Gerrads Männer hier wurden sie schon belagert. Die Feste war noch nicht repariert worden und die Versorgung war ebenfalls mieserabel. Die Männer waren geschwächt und die Situation aussichtslos, dennoch wollten sie nicht aufgeben. Sie hatten einen Eid geleistet, niemand wollte diesen brechen. Es war früh am Tage als einer der Wächter in Gerrads Zimmer stürmte, "Leutnant Wolf! Leutnant Wolf! Die Kettler beginnen mit dem Sturm auf die Festung! Sie bringen eine Ramme zum Tor!". Gerrad sprang auf und nahm sein Schwert vom Schreibtisch, "Für Fürst und Vaterland! Dann kämpfen wir!" schrieh Gerrad und stürmte herraus, "Schützen ! Zum Wall! Gegenschlag! Gegenschlag! Werft sie zurück!. Gerrad eilte zum Wall und trat eine der Sturmleitern um, zwei Ketteler Soldaten stürzten den Wall herrab. Mit großer Mühe gelang es den Verteidigern die Wälle frei zu halten, bis ein lautes Krachen durch den gewöhnlichen Schlachtenlärm brach. "Das Tor! Das Tor ist gefallen!" ,schallte es durch die Festung. "Männer! Verteidigt die Festung!, rief Gerrad und stürmte die Treppe herrab. Tötet die Ketzer! Nehmt die Festung!, ertönten die Rufe der Angreifer. Gerrad erstarrte in der Bewegung, "Ketzer..? Ich, kämpfe für die Viere und mein Vaterland.. Ich bin kein Ketzer.. aber? Dann stimmt es? der Fürst hat sich von den Vieren abgewandt?" Als sich seine Gedanken wieder ordneten war der Festungshof bereits voll von Ketteler Soldaten.. Gerrad riss sein Schwert empor und stürmte auf den Hof. Er schlug seine Klinge in den Brustpanzer eines Kettelers und warf diesen zu Boden, die Klinge tief in seinen Brustkorb bohrend. Als sein Atem mit einem Röcheln erstab zog er das Schwert herraus und stürmte weiter. In Richtung des Palas. Im Sturmlauf schlug er sein Schwert dem nächsten Soldaten ins Genick, der Soldat sackte auf die Knie und stürtze dann leblos zu boden. Der Palas kam immer näher. Kaum 3 Schritt vor dem Palas wurde Gerrad gestoppt, eine Lanze durchschlug sein Kettenhemd und bohrte sich in seinen Leib. Vor Schmerz schreiend riss er sein Schwert erneut herrum und spaltete den Schädel des Lanzenträgers. Blutend und röchelnd schleppte sich Gerrad in den Palas. "Ich habe... versprochen zurück zu kommen. Helene, ich werde heimkommen.", röchelte Gerrad ehe er bewusstlos in der Halle des Palas zusammensackte.


Als Gerrad zu sich kam lag er in einem Hospital. Seine Uniform war zerschnitten und die Wunde war Bandagiert. "Leutnant Gerrad Wolf? - Ihr seit nun Gefangener der Ketteler Armee." , sprach eine Stimme die Gerrad nicht zuordnen konnte. Alles was er sah waren Schemen, kurz darauf verlor er erneut das Bewusstsein. Es vergingen einige Tage bis Gerrad verstand was geschehen war. Er wurde gefangen genommen und war nun in einem der Steinbrüche die die Ketteler Armee für die Kriegsgefangenen eingerichtet hatte. Überall waren Kirchendiener die die Gefangenen aufs genauste betrachteten, widersprenstige wurden mitgenommen und wenn sie überhaupt zurückkamen waren sie gebrochen. Gerrad verstand nun was geschehen sein musste , "Es ist wahr. Fürst Razziel hat sich von den Vieren abgewendet. Wir müssen nun den Preis zahlen? - Ich muss weg, meine Familie brauch mich.." Nach eine paar Wochen waren Gerrads Wunden so weit verheilt das er in den Steinbruch geschickt wurde. Den Männern dort war die Hoffnungslosigkeit anzusehen, einige waren schwer verkrüppelt und konnten nur mit Mühe die schwere Arbeit im Steinbruch bewältigen. Andere waren Jünglinge die kaum mehr als Kinder waren, wieder andere alte Männer. Jeder konnte ein Buch über den Schmerz schreiben den sie erlitten hatten. Tag ein Tag aus musste er schuften. Tage , Wochen vieleicht sogar Monde? Tote waren keine Seltenheit. "Ich muss weg, ich muss zu meiner Familie.. ich muss hier raus, wer weiss wie lange das so noch weiter geht?",, sagte sich Gerrad so oft, doch wusste er nicht wie er es schaffen sollte. An einem Tag bemerkte Gerrad eine Felsspalte nahe der Holzpalisade die das Lager umgab. Da kam ihm eine Idee. Wenn das nächste mal dort Stein abgeschlagen werden sollte, würde er fliehen. Zwei Tage später war es tatsächlich so weit. Gerrad musste in der Nähe der Abbruchstelle Felsen kleinschlagen und als die Felswand herrunterstürzte und eine Staubwolke die Umgebung bedeckte tastete sich Gerrad zur Felsspalte vor er riss sich einen Ärmel ab und liess ihn zwichen dem herrabgestürzten Geröll liegen, seinen linken Schuh lies er auch dort. So sah es aus als wäre er vom Geröll erschlagen worden, was ein alltäglicher Unfall war. Gerrad kroch in die Felsspalte und harrte aus. Einen halben Tag. Zum 7. Dunkelzyklus gab es wie jeden Tag den Wachwechsel. Gerrads Chance war gekommen. Er kletterte im Schutz der Dunkelheit über die Palisade und floh an der Felswand Richtung Süden. In den Akten stand er wäre heute gestorben, niemand würde sich für ihn interessieren. " Frei... Endlich Frei!", sprach Gerrad voll Freude als er sich auf den Weg gen Heimat machte.. Doch vom Gefangenenlager Nahe Pas bis in den Süden des Lehens war es ein weiter Weg und der Morsan kündigte sich an. Essen hatte er auch keines und immernoch herrschte Krieg..

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 Betreff des Beitrags: Re: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 1.12.10, 23:21 
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Gerrad war auf der Flucht. Seine zerrissene Kleidung zeichnete ihn als Sträfling aus, niemand würde ihm Obdach gewehren und vor den kalten Winden schützte sie nun auch nicht mehr. Sein linker Schuh verblieb im Lager, der Fuss blutete schon nach wenigen Tagen beschwerlicher Wanderschaft. Seit Tagen war er entlang der Klauenberge gen Süden, verab der Straße um nicht einer Patrouille in die Hände zu laufen. Ob Vandrier oder sonstwer, alle würden ihn töten wollen. Doch nach Tagen war der Hunger erbärmlich. Seine Glieder müde und er fror schrecklich. Als der Geruch von verbranntem Fleisch ihm in die Nase stieg erschauderte Gerrad innerlich. "Dies ist der Gestank des Todes.. Es muss aus dem Dorf dort drüben kommen." Tatsächlich kam der Gestank aus dem Bergdorf das unweit von ihm lag. Gerrad , getrieben von Hunger und Kälte wollte dort nach etwas zu Essen suchen, sicher war ein nach Tod stinkendes Dorf nicht die beste Stelle dafür, aber er würde keinen Tag länger durchstehen. So zog er in Richtung des Dorfes. Es stellten sich ihm die Nackenhaare auf als er das Dorf betrat. In den Straßen lagen verwesende Leichen und auf dem Dorfplatz bäumte sich ein Berg von verbrannten Körpern auf. Die Bewohner wurden alle abgeschlachtet. Einige wohl zusammengetrieben und verbrannt. Gerrad , ein alter Veteran, ihm wurde so übel das er erbrechen musste. Krieg war grausam aber soetwas. Er schlich durch die verlassenen Straßen des Dorfes, ausser Ratten die sich an den Leichen von Männern , Frauen und Kindern labten lebte nichts mehr hier. Das Vieh auf den Feldern war verschwunden, wohl von der Schlächtern geraubt. Neben einer Leiche einer jungen Frau lag ein Helm auf dem Boden, es war einer der Helme der schwarzen Reiter die er schon in Vandris gesehen hatte. Selbst der Helm allein lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. "Die eigenen Männer? Sie... Sie haben dieses Dorf vernichtet..? Weil sie die Kriegssteuern nicht aufbringen konnten? Weil sie dem Fürsten die Treue verweigerten? Völlig Egal.. sie.. haben alle getötet!" Gerrad konnte es kaum glauben, seine Augen waren voll Schrecken geweitet. Doch er musste sich zusammenreissen, er wollte heim. So musste er etwas tun was ihm seine Ehre stets verboten hatte. Er , ein ehrenhafter Soldat, musste seine Ehre herrunterschlucken, um zu überleben.. Er musste die Toten bestehlen... Gerrad zog durch die Häuser um verwertbares zu finden , doch meist fand er nur Leichen die in ihren Häusern getötet wurden. Seine Ausbeute war dennoch brauchbar. Feste Stiefel, die Morsankleidung eines Bauern, ein Fellumhang mit Kapuze,160 Dukaten, ein altes Militärmesser und etwas alten Käse , Wurst und Brot. Nicht viel doch es sollte helfen.In einem der Bauernhäus, das nicht nach Leichen stank, fand Gerrad ein Bett für die Nacht, doch Schlaf fand er an diesem Schrecklichen Ort kaum. Am nächsten Morgen verlies er das Dorf, gekleidet wie ein Bauer, ein Flüchtling wie es tausende gab..


Er folgte den Klauenbergen weiter nach Süden, weiterhin abseits der Straßen. Denn es wimmelte im ganzen Land vor Soldaten. Seine Kleidung erlaubte es Gerrad nun auch ab und an in die Dörfer zu gehen um Essen oder einen Platz zum Schlafen zu suchen. Die Menschen waren voller Furcht, das Essen war knapp und die meisten Menschen auf der Flucht. Flucht vor den fremden Soldaten und vor den eigenen. Dennoch sah Gerrad sein Ziel vor Augen. "Helene, ich bin bald bei euch. Bitte warte.. Bald, bald bin ich da!, sagte sich Gerrad immer wieder und trieb sich so zum laufen an. Er wusste nicht wie viele Tage er unterwegs war. Ob es noch Wochen oder schon Monde waren. Gar ob er noch in die richtige Richtung lief.

Weteka. Wie eine Illussion erhob sich die Stadt am Fuße der Berge aus dem geschändeten Nichts das einst das blühende Ländchen Vandrien war. Doch über Weteka erhoben sich wie ein böses Omen dunkle Rauchsäulen. Um so näher Gerrad der Stadt kam um so klarer war es. Die Stadt wurde zwar noch nicht belagert aber es wurden schon jetzt Leichen verbrannt. Weteka war überlaufen von Flüchtlingen und diese hatten Krankheiten mitgeschleppt. Die einst trotzige Stadt war nun ein stinkender Moloch, im Klammergriff des Todes. Als Gerrad zu den Toren kam, sah er junge Rekruten, kaum drei Jahre älter als sein kleiner Barnabas. Sie waren völlig überfordert mit dem Zustrohm an Flüchtlingen der in die Stadt drängte. Die Rekruten wirkten blass und schlecht ernährt, die Rationen waren wohl auf ein Minimum gekürzt worden um die Stadt für eine Belagerung vorzubereiten. Niemand scherte sich um Gerrad als er in die Stadt zog, er war nur einer von unzähligen Flüchtlingen. In der Stadt waren überall Menschen auf der Straße, bettelten um ein Stück Brot. Frauen nahezu jeden Alters boten sich auf der Straße für ein Stück Fleisch an und Kinder streiften scheinbar ziellos durch die Gassen. In der ganzen Stadt stank es erbärmlich nach dem Tod. Der Marktplatz, einst Umschlagspunkt für vielerlei Waren aus ganz Vandrien , war nun ein einziger Scheiterhaufen für die von Krankheit und Hunger Dahingerafften. Gerrad hasste diesen Ort. So viel Leid und Schmerz , konzentriert an einem Ort. Er war lange Soldat und hatte an vielen Kämpfen teilgenommen, Grenzkonflikte und derartiges Gerangel, doch dieser Krieg war unmenschlich. Der Krieg war eine Bestie die, da sie nun entfesselt war, alles und jeden zu verschlingen schien. "HEY! Alter Mann! Gib uns dein Essen! Oder wir bringen dich um!", rief eine Stimme aus einer Seitengasse, als zwei junge Männer aus dem Schatten traten, einer mit einem Dolch der andere mit einem Schwert bewaffnet. " Verschwindet! ich will euch nicht töten, ich will nur zu meiner Frau.", erwiederte Gerrad knurrend und schob die Rechte unter den Umhang zu seinem Militärmesser. "Dich mach ich fertig! Harr! Stirb!", rief der Mann mit dem Dolch und stürmte auf Gerrad los. Als er zustechen wollte wich Gerrad zur Seite weg und stiess ihm das Messer in die Brust. Blut sprudelte aus der Wunde und aus dem Mund des Mannes als dieser tot zu Boden sackte. Perplex blickte der zweite Mann zu Gerrad , riss das Schwert in die Höhe und schrieh , "Dafür zahlst du! " . Gerrad seufzte nur, nahm den Dolch vom Boden und warf ihn nach dem Räuber. Der Dolch bohrte sich in die Schulter des Mannes und dieser lies das Schwert fallen, Gerrad stürmte los, rammte ihn zu Boden und schlitzte ihm die Kehle auf. Der Räuber röchelte und das Blut suppte aus der breiten Wunde . "Taugenichtse die nichtmal ein Schwert führen können. Was für eine Verschwendung" Gerrad nahm nur die wenigen Dukaten die die Beiden bei sich trugen an sich, das Schwert war zu offensichtlich und würde ihm nur Ärger bringen. Die 45 Dukaten würden ihn einen Tag länger leben lassen. Dank der dummen Banditen musste Gerrad jedoch noch am selben Zyklus Weteka verlassen. Immerhin neues Brot konnte er kaufen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 2.12.10, 14:19 
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Gerrad kam immer näher, getrieben von dem tiefen innigen Wunsch wieder vereint zu sein. Vereint mit seiner Familie. All das was er liebte war wieder in greifbarer Nähe. Der Krieg war ihm gänzlich egal geworden, er würde mit seiner Familie einfach fliehen. Weit weg von diesem Monstrum des Krieges. All das Leid, die Toten, der Hunger und die Verzweiflung. Der Krieg ging vieleicht gerade ein Lichhoch lang und es war bereits schrecklich, das wollte er nicht für seine Familie. Ganz sicher wollte er das nicht. Er wollte mit seiner Frau glücklich sein, zusehen wie seine geliebten Kinder aufwachsen, alles nur keinen Krieg mehr. Er eilte weiter Richtung Süden, die Klauenberge waren stets zu seiner Linken wie ein stetiger Begleiter. Tage verginnen in denen er nicht schlief, er wollte nicht rasten, er wollte nach Hause. Doch so konnte er nicht weiter machen, es war als wäre er eine Woche auf den beinen gewesen, als die Dunkelheit herreinbrach brach er zusammen und schlief. Wie lange er schlief wusste Gerrad nicht, nur das ihn ein Fusstritt weckte. Müde öffneten sich seine Augen und es war als würde nun ein Alptraum anfangen, er war umringt von Vandrischen Soldaten "Du kommst mit! Du siehst aus als könntest du noch eine Klinge halten, für die erste Reihe sollte das ausreichen.", keifte ein untersetzter abgerissener Unteroffizier. Die anderen Soldaten lachten kehlig. Irgendetwas schien nicht zu stimmen, die Soldaten waren abgerissen und wirkten mehr wie Banditen als das sie aussahen wie Soldaten. Die einst stolze Armee war verkommen zu Hunden des Krieges. Die Soldaten führten Gerrad zu ihrem Lager. Einigen schmutzige Zelte zwichen denen ebenso schmutzige Gestalten herrumwanderten. Zwichen den Zettel waren Feuerstellen, auf ein paar waren Kessel mit undefinierbar stinkender Brühe darin. Die Schneeflocken rieselten herrab und viele Soldaten trugen über ihren Uniformen Fetzten aus Fell und dickem Wollstoff. Sie hätten tatsächlich genausogut Banditen sein können. "Was ist mit ihnen geschehen, das ist die 3.Leichte Kavallerie, aber ich sehe kein Pferd", sprach Gerrad zum Unteroffizier. "Wir wurden vor Vandris vernichtend geschlagen.Wir ziehen seit Wochen umher, das Land ist verheert und wir haben keinen Proviant mehr,und die Pferde naja.. Sie sind in den Töpfen.", murrte der kleine Unteroffizier kehlig. Gerrad wurde durch das Lager geführt , von den einst 3000 Mann waren vieleicht noch 400 übrig, es stank erbärmlich im ganzen Lager. Gerrad wurde in ein Zelt geführt vor dem 2 Wachen standen, in dem Zelt waren einige Bauern die das Pech hatten die neuen Rekruten stellen zu müssen. Unter den Zwangsrekuriterten waren junge Knaben und alte Männer, gerade so noch fähig ein Schwert zu halten. Kämpfen konnte keiner von ihnen. Gerrad war wieder bei der Armee. Wenn er sagen würde das er Leutnant ist, würden sie ihn als Deserteur umbringen. Aber er hatte auch keine Zeit diesen Männern zu helfen ihren Krieg zu führen. Sein Ziel war immernoch seine Familie. Gerrad musste fliehen. Soviel war sicher. Auf seiner modrigen Pritsche lag eine gebrauchte Rekrutenuniform und ein rostiges Schwert. Die Uniform war gerrad viel zu groß und der linke Ärmel war aufgerissen. Dennoch musste er mitspielen, bis er die möglichkeit bekam zu fliehen.

Drei Tage nachdem Gerrad eingezogen wurde kamen in der tiefsten Dunkelheit 3 Reiter. Gerrad blickte aus dem Zelt als er den aufruhr vernahm den sie Auslösten.Im Licht der Feuerstellen sah er sie, die schwarzen Reiter. Die selben Reiter die er schon in Vandris gesehen hatte, oder deren Helm er im zerstörten Dorf gefunden hatte.Im Gegensatz zu den geschundenen Soldaten wirkten die Reiter noch ungebrochen, unverbraucht und stolz. Gerrad fröstelte bei dem Anblick. Diese Männer würden nichts gutes bedeuten. In den Dörfern hatte er Gerüchte gehört das sie die eigenen Männer töteten, wenn diese es wagten zu fliehen. Niemand soll unter ihrem Regiment lebend eine verlorene Schlacht verlassen haben. Sie sollen dem Fürsten in seine Dienerschaft gefolgt sein. Auch sie sollen dem Dunklen Dämonenfürsten dienen. Dieser soll ihnen die Stärke verliehen haben Männer mit einem Hieb zu zerteilen und ihnen gar fast Unsterblichkeit verliehen haben. Gerrad wusste das diese Männer nur Unglück bringen würden. "Wir werden Morgen eine Einheit der Herderer angreifen, sie sind hier in der Nähe.Ich übernehme das Kommando!", , Sprach der größte der drei Reiter zu den Soldaten , die sich bereits zu Scharen um sie gesammelt hatten. Gerrad wusste das er die nächste Schlacht nicht überleben würde, wenn er sie schlagen würde.

Am nächsten Morgen wurden die Männer in Stellung gebracht. Die schwarzen Reiter hatten das Kommando übernommen, sie würden dieser Schlacht nicht ausweichen, komme was da wolle. Die Herderer zogen auf der anderen Seite auf und Gerrad stand ihnen in der ersten Reihe gegenüber. Mit einem inbrünstigen Kampfschreih stürmten die Soldaten aufeinander los. Gerrad schlitzte beim aufprall einen der Gegnerischen Soldaten senkrecht auf. Das Blut spritzte ihm ins Gesicht und färbte ihn in einer regelrechten Dusche rot. Gerrad drehte sich herrum und durchbohrte den nächsten Soldaten. Kurz darauuf war bereits das übliche Schlachtenchaos ausgebrochen. Die Herderer waren zum Glück keine sehr erfahrenen Soldaten , so das es Gerrad gelang vier weitere von ihnen zu erschlagen und in ein Waldstück nahe des Schlachtfeldes zu fliehen. Gerrad rannte zwichen den Bäumen weg vom Schlachtfeld als pötzlich aus dem Unterholz ein schwarzes Pferd hervorpreschte und einer der dunklen Reiter ihm den Weg versperrte. " Du willst fliehen!? Dafür wirst du sterben! Verräter!" , keifte der Reiter Gerrad an und hob drohend das dunkle Schwert, das Pferd in Gerrads Richtung treibend. Ein Surren durchriss die Nacht und 3 Bolzen durchschlugen den Helm des Reiters. Die Herderer waren Gerrad gefolgt und hatten nun den Reiter anvisiert. So rettete ihm der Feind das Leben. Der Reiter fiel herrab und lag leblos am Boden. Gerrad packte sich das Pferd und schwang sich auf den Sattel und preschte eilig davon. Er ritt so schnell es ging, die Äste schlugen ihm ins Gesicht und Zerrissen ihm die Uniform. Als Gerrad den Wald verlies hatte er blutende Kratzer überall. Sein Gesicht brannte und sein Herz pochte. Gerrad setzte seinen Weg weiter richtung Süden fort, doch das Pferd und die Uniform würden ihn für jeden zum Freiwild machen...


Am selben Abend traf er einen alten reisenden Händler.. "Ihr seht aus als könntet ihr Hilfe gebrauchen, Soldat", sprach der Alte und lächelte Milde; "Mit der Kleidung kommst du nicht weit.." "Wohl wahr, aber ich habe nichts womit ich handeln könnte..", erwiederte Gerrad. Der alte deutete auf das Pferd und lächelte " ein so stolzes Ross ist Nichts?... Ihr bekommt alles was ihr braucht für dieses Pferd". So tauschte Gerrad das pferd gegen einen wärmenden schwarzen Mantel und wärmende Kleidung sowie genügend Proviant für die Weitereise. Erneut war er nun wieder Inkognito... Manchmal war ihm wohl das Glück holt. So zog er weiter, sein Ziel wieder fest vor Augen

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 Betreff des Beitrags: Re: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 2.12.10, 15:33 
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Endlich hatte die Odysses ein Ende. Nach Monden der Irrfahrt und der Leiden war er endlich da. Gerrads Herz war voll Freude als er endlich das Tal erreichte. Endlich würde er Helene wieder sehen, ihre warmen Lippen spüren und ihren Leib in seine Arme schliessen. Er würde wieder mit seinem Sohn jagen gehen, und mit der kleinen Lucia spielen. Der Krieg war vorbei.. Endlich war alles vorbei. Alles war wieder in Ordnung. "Endlich... HELENE! HELEN! LUCIA!....Ich bin wieder daheim!", rief Gerrad und rannte in Richtung des Hauses. Doch seine Freude erstarb. Das Haus war niedergebrannt, der Gestank des Todes schlug ihm entgegen. Das Vieh auf der Weide lag verwesend im Graß. Keine Menschenseele. Nichts. Er trat zur Schwelle des Hauses, im Dreck lag vor dem Haus Lucias Lieblingshase Paule. "Paule.. Lucia würde dich doch nie.. Hier liegen lassen..", sprach Gerrad wärend er daran dachte wie einst Helene der kleinen Lucia den Hasen nähte und ihn ihr schenkte als sie so viel weinte weil Barnabas sie so geärgert hatte. Seit dem hatte Lucia Paule nie aus den Augen gelassen, niemals würde sie ihn im Dreck liegen lassen. Gerrad ging um das Haus und da sah er sie: Helene. Sie wurde am Apfelbaum hinter den Haus aufgehängt. Es war ihr lieblings Baum. Sie verbrachte dort viel Zeit, immer wenn sie etwas Ruhe brauchte. Gerrad ging zu dem Baum, die Leiche stank nach Verwesung, sie war sicher mindestens zwei Wochen tot. Er schnitt sie vom Baum und nahm sie in den Arm. "oh Helene, meine liebliche Helene. Was ist nur passiert? Was haben sie dir angetan?", Gerrads Stimme bebte, Tränen rannen seine Wangen herrab. Seine Frau, seine große Liebe... Tot. Sein Heim war niedergebrannt und seine Kinder verschwunden. Der Krieg hatte ihm alles genommen. Gerrad spürte wie in ihm etwas zerbrach als er die verwesende Leiche seine einst wunderschönen Frau in den Armen hielt. Gerrad legte seine Frau auf den Boden und ging zum Schuppen. Nahm seine Schaufel und kehrte zum Haus zurück. Er schaufelte ein großes Loch. Er legte Helene in das Grab und legte sich neben sie. " Was bleibt mir noch , Helene? Ohne Dich kann ich nicht sein" , sprach er und blickte gen Himmel. Er muss dort zwei Zyklen gelegen haben bis er eine altbekannte Stimme hörte. " Meister Wolf? Seit ihr hier?!", es war die Stimme des alten Hirten Hobbes. Gerrad stieg aus dem Grab ,das Gesicht bedeckt von Dreck und Trauer. "Hobbes? Wo sind meine Kinder?... Was haben sie nur getan?", sprach Gerrad zum Alten. " Euer Sohn ist bei mir,Mein Herr. Doch es geht ihm sehr schlecht. Er hat Fieber.", sprach Hobbes mit gesenktem Haupt," Doch beerdigt zuerst eure Frau.. Ich konnte sie nicht losschneiden.. sie haben mir die Hände abgeschlagen. . Erstarrte blickte Gerrad zum alten hin, dessen Armstümpfe und das geschundene Gesicht. Gerrad vergrub die Leiche seiner Frau und verharrte noch einen Zyklus an ihrem Grab, schweigend. Neben ihm verblieb Hobbes, auch er schwieg. Gerrad nahm den kleinen Paule und ging mit Hobbes. Am Rande des kleinen Tales lag die alte Hütte des Hirten. In ihr war Bea, Hobbes alte Frau, auf einem Stapel Felle lag Barnabas, sein Gesicht war bandagiert , ebenso sein Körper. Barnabas hob den Kopf, "Vater! Vater du bist zurück!". " ja mein Junge.. Ich bin wieder da." Gerrad bebte am ganzen Körper, sein Sohn, er lebte. "Vater.. es tut mir Leid! Ich konnte sie nicht beschützten", die Stimme des Jungen zitterte, sein Blick war glasig, "Sie waren aus Morthum.. Ich kenne ihre Banner, siehst du Vater? Bist du Stolz?" Mit Tränen in den Augen blickte Gerrad zu seinem Sohn. Er schob die Decke beiseite und wollte sich setzten, als er erkannte das Barnabas Beine fehlten. Gerrad erstarte und blickte zum alten Hirten "Hobbes was ist geschehen?" " Er hat versucht euer Heim zu verteidigen. Die Soldaten schlugen ihn halb tot und hetzten ihre Hunde auf ihn. Seine Beine waren so verbissen das der Heiler sie abnehmen musste. Es tut mir leid mein Herr." , Hobbes senkte erneut den Kopf und weinte, Bea trat zu ihrem Mann und nahm ihn in den Arm. "Sie haben Mutter geschändet... Ich habe versagt Vater.", auch Barnabas begann ebenfalls zu weinen. " Sie haben Helene..? Oh mein Junge! Ich hätte nicht gehen dürfen! Es war nicht deine Schuld mein Junge.. Nichts davon" Gerrad setzte sich neben seinen Sohn und griff seine Hand, Aber sag mir mein Junge. Wo ist deine Schwester? Wo ist Lucia?" "Sie haben sie mitgenommen Vater. Die Morthumer haben sie mitgenommen." " Es war Hauptmann von Berghof... Eure Frau wollte sich nicht von euch lossagen. Sie wurde als Ketzerin hingerichtet.", mischte sich der alte Hobbes ein. Gerrad spürte etwas im tiefsten Inneren seiner Seele brodeln. Rache. Ja , Rache!"Wo ist dieser von Berghof?! Wo ist er?", schrieh Gerrad voll Wut. " Er zog gen Weteka Vater.. Und nahm Lucia mit."

Drei Tage darauf erlag Barnabas seinem Fieber. Gerrad wisch nicht einen Moment von seiner Seite. Als der Junge starb, war sein Vater an seiner Seite. Gerrad beerdigte ihn neben Helene. Zwei Gräber die fast alles darstellten was einst sein Leben war. Doch das letzte Stückchen seines Lebens war noch irgendwo da draussen. Lucia. Er würde sie finden . Er würde Rache nehmen an allen! Niemand sollte seinem Zorn entkommen. Gerrad ging in den Schuppen und öffnete die Geheime Falltür. Darin war eine Truhe. In der Truhe waren einige Dinge die er einst als Soldat beschlagnahmte und dort verwahrte. Eine Miniaturarmbrust, eine Lederrüste und einige Wurfmesser. Doch noch etwas war dort. Grimmzahn. Die Legende dieses sonderbaren Langdolches war lang und blutig. Er wurde einst von einem Mann, geschmiedet, der in Jota lebte als dieses verbrannte. Er wollte damit den Verlust seiner Familie rächen. Ob er dies einst schaffte war nicht überliefert. Jedoch geriet der Dolch immer wieder in die Hände von unglückseeligen Männern die nach Rache suchten. So hies es, dass das Blut derer die der Grimmzahn riss ihn immer wieder schärfen würde. Das sein Träger mit ihm zu Grunde ginge und der Grimmzahn selbst verflucht seih und unheil bringe Vieleicht war es einst ein Fehler ihn aufzuheben... Doch nun hatte Gerrad eine verwendung. Er färbte seine Kleidung schwarz wie Pech. Nahm Nahrung und Waffen mit sich und verlies das Tal das er einst Heimat nannte.


Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Bild - Der Grimmzahn

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 Betreff des Beitrags: Re: Grimmzahn
BeitragVerfasst: 2.12.10, 16:50 
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Wieder war Gerrad auf Wanderschaft. Diesmal jedoch trieb ihn die Rache an. Seine Frau und sein Sohn waren tot. Er würde die Männer finden die seiner Familie das angetan haben und sie vernichten. Lucia, er würde sie retten. Es war Gerrad so als würde der Dolch, Grimmzahn, an seinem Gurt bei jedem Gedanken an Rache vibrieren. Als würde der Hunger des Grimmzahns auf ihn über gehen. Doch war Rache das einzige was seine durstende Seele nähren konnte. Er wanderte gen Norden, wieder entlang der Klauenberge. Immer weiter Richtung Weteka. Es waren wieder Wochen die er unterwegs war. In den Dörfern sprach man von ihm als "Der Wanderer mit dem Häschen" denn Paule war Gerrads ständiger Begleiter. Alles was von seiner Familie übrig war , war dieser alte abgeliebte Stoffhase. Paule. Er war Gerrads einziger Begleiter. Nur er hörte Gerrads Gebete in der Nacht. Er betete die Viere mögen ihm verzeihen. Paule sah die Tränen die Gerrad vergoss, wenn er an seine Familie dachte. Doch sah Paule auch den Hass in Gerrads Blick wenn er an Von Berghof dachte. Friedrich von Berghof , ein Hauptmann der Morthumer Armee. Ein selbsternannter Ketzerjäger. Gerrad würde ihn töten. Er würde ihn finden und töten. Für das was er seiner Frau angetan hatte. Das was er seinem Sohn angetan hatte. Von Berghof musste sterben. Gerrad hatte die Zeit völlig vergessen. Wärend er den Klauenbergen folgte ging der Krieg immer weiter vorran... Vieleicht waren es mitlerweile zwei Jahre.. Gerrad wusste es gar nicht mehr.


Endlich erreichte er Weteka, genauso hässlich und verseucht wie das letzte mal. Nur waren nun fremde Soldaten in der Stadt. Kurz nachdem Gerrad sie das erste mal durchquerte wurde sie belagert und fiel nach einer blutigen Belagerung in die Hände der Allianz. In den Straßen jedoch das selbe Bild. Tote, Kranke und noch immer Unmengen an Flüchtlingen. Doch zwichen den Leidenden streiften Geweihte mit bewaffneten Eskorten durch die Straßen. Gerrad kehrte in einer Taverne ein, er musste von Berghof finden. Doch nichts schien hilfreich. " Der Ketzerjäger?! Wer will den schon finden! Zum Glück ist er weiter gezogen" Hies es. Oder aber auch " Der hat hier nur einige Leute kurzerhand zum Tode verurteilt und zog gleich weiter.". Wo er jedoch war.. wusste niemand. Doch eine junge Kelnerin mit Holzbein wendete sich zu Gerrad und sprach, "Vieleicht weiss Gnaden Möbius wo er ist. Er war mit ihm die letzten Monde auf Reisen. Es ist der diener Astraels in der Kapelle der Morthumer im Westen." Dies war immerhin ein Anhaltspunkt. Gnaden Möbius. Er war auch dabei als seine Frau getötet wurde. Gerrad wusste das auch dieser Mann schuldig war. Er verlies die Taverne und ging wieder durch die dreckigen Straßen der Stadt. Weteka war fest in der Hand des Todes. Überall wo Gerrad hinblickte sah er Tote oder Sterbende. Im Westen der Stadt waren teile von von Berghofs Einheit stationiert und in der Mitte ihres Lagers war eine Hölzerne Kapelle. Dort würde er sicher diesen Möbius finden.


Nach einigen Zyklen des Ausharrens und Beibachtens sah er den kleinen dicken alten Geweihten. Er hatte eine Halbglatze und ein mächtiges Doppelkinn. Mit gemütlichem Gang watschelte er in die hinteren Räume der Kapelle. Gerrad schlich im Schatten der verfallenen Gebäude hinterher. Ein Wachmann stand vor dem Hintereingang, ein dicklicher Mann mitleren Alters. Ein Morthumer Soldat. Der Wachmann dürfte keinesfalls Alarm schlagen. Sonst würde Gerrad auffliegen und vermutlich direkt getötet werden. Nach einem halben Zyklus kam die Gelegenheit. Der Wachmann ging in eine der dunklen Seitengassen um sich zu erleichtern. Gerrad schlich hinterher und als der Wachmann seine Helebarde an die Wand lehnte packte Gerrad sein Opfer von hinten und schlitzte ihm mit dem Grimmzahn die Kehle auf. Der Wachmann röchelte und sackte tot zu Boden. Gerrad schlich zurück zum Hintereingang der Kapelle. Gerrad zog leise die Türe auf und schlich herrein. Der Raum , eine kleine Schreibstube, voller Pergamente und Bücher. An einem breiten, beladenen Schreibtisch saß der dicke kleine Mann und schrieb."Gnaden Möbius.. Ihr habt meine Frau verurteilt... Mit welchem Recht?!", keifte Gerrad, den blutigen Grimmzahn in der Hand. "Was!? Wer seit ihr!? Was wollt ihr? Wer soll eure Frau sein!?", der alte fuhr herrum und sah erschrocken zu Gerrad hin. "Ihr seit ein Ketzer! Wie könnt ihr es wagen ?!" "Diese Worte waren das Todesurteil für meine Frau.. Ich diente den Vieren mein Leben lang.. Doch ihr und dieser Von Berhof habt alles zerstört!" , Gerrads Blut kochte, am liebsten würde er diesen alten Fettsack direkt aufschlitzten. "Von Berghof?! Ha! Den wollt ihr auch morden? Dann kommt ihr zu spät! Er ist mit Gnaden Silberschweif auf dem Weg nach Draconis!", der Alte lachte lautstark. Gerrad wurde vom Zorn übermannt, es war als würde der Grimmzahn selbst ihn leiten. Er stürzte auf den Geweihten zu und schlug ihm den zackenbewehrten Knauf ins Gesicht. Der Alte fiel zu Boden und Gerrad stach wild auf ihn ein. " Du mieser Basdart! Du hast meine Familie getötet.. Meine Frau! Alles hast du mir genommen!", keifte Gerrad als er immer und immer wirder den Grimmzahn im dicken Wanst des alten Geweihten versenkte. "Gnaden Möbius!" durchbrach eine helle Knabenstimme Gerrads Blutrausch. Im Reflex zog Gerrad ein Wurfmesser und warf es nach der Gestalt am Eingang, diese ging Blut gurgelnd zu Boden. Bluttriefend stürmte Gerrad herran und rammte den Grimmzahn tief in den Leib der Gestallt. Erst dann erkannte er was er getan hatte. Es war der junge Novize des Geweihten. Kaum älter als Barnabas war er. Das von Schreck verzerrte Gesicht war so rein und jung.. Gerrad hatte ihn getötet. Er entriss der Leiche des Geweihten die Schlüssel zur Kirche und stürmte Hinaus in die Dunkelheit..


Gerrad versteckte sich in den dunklen Gassen der elenden Stadt. Keinen Moment konnte er schlafen, das Bild des toten novizen hielt ihn Wach, er erinnerte ihn an Barnabas. Es war als würden die Viere ihn für seine Taten strafen.. Doch Gerrads Rache war nicht beendet der Grimmzahn verlangte weiter nach Blut. Drei Tage später versammelten sich die Morthumer in der Kirche um eine Trauerfeier für die drei Toten abzuhalten. Zum Beginn des siebten Dunkelzyklus gingen sie in die kleine Kapelle. Nur ein Wachmann blieb vor dem Tor zurück. Gerrads Chance sich an all diesen Männern zu rächen.. Er trat aus den Schatten der Gassen auf den Wachmann zu. "Halt!", brummte der Wachmann angespannt, Nur für Mitglieder des Mort...ARGS!" Gerrad unterbrach die Ansprache des Wachmannes mit einem Schuss der Miniaturarmbrust in dessen Gesicht. Er schritt schnell auf ihn zu und ehe der Wachmann Alarm schlagen konnte versenkte Gerrad den Grimmzahn im Herz des Wachmannes.Mit dem gestohlenen Schlüssel des Geweihten, schloss er die Vordertüre ab und verbarrikadierte sie zusätlich mit der Bardichse des Wachmannes. Dann schlich Gerrad um die Kapelle herrum in das Schreibzimmer. Er warf die Laterne um und die unzähligen Pergamente fingen sofort an zu brennen. Als Gerrad an der stelle vorbei ging an dem der Novize starb, da sah er das noch immer die Ränder des Blutfleckes im Holz zu sehen waren. Ein stechender Schmerz durchfuhr Gerrads Schädel und eilig entschwand er wieder nach draussen. Zügig breitete sich das Feuer aus und kurz darauf brannte die ganze Hölzerne Kapelle lichterloh. Die Schreihe der brennenden Soldaten waren noch mehrere Zyklen lang zu hören.. Gerrad nutzte das Chaos in der Stadt um zu verschwinden... Er musste von Berghof einholen... Bevor dieser Draconis erreichen konnte.

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