Der Schock bei Bürgern und Soldaten war groß, als man der Zerstörung gewahr wurde, die das Feuer und die Feinde hinterlassen hatten. Doch noch war der Mut und Wille der Brandensteiner nicht gebrochen.

Schon am ersten Tag nach dem Inferno konnte man ein paar Soldaten und Zivilisten beobachten, die mit Löschfässern unermüdlich letzte Brandherde bekämpften. Dem beißenden Qualm zum Trotze wurde Eimer um Eimer gefüllt und zischend auf die Glut dessen gekippt, was einmal Brandenstein war.
Vereinzelte Menschen wagten sich in die Ruinen ihrer Häuser, sammelten letztes Hab und Gut auf - manchmal auch nur noch ein verkohltes Erinnerungsstück an das, was man all die Jahre so lieb gewonnen hatte.

Tags darauf rückten erste Gruppen aus, um unter Anleitung von Malthuster Soldaten die völlig geschliffene Ostmauer wieder teilweise instandzusetzen. Schnell ward erkannt, daß eine Reparatur aussichtslos war. Stattdessen begannen die Soldaten und Bürger Brandensteins, all den Schutt, der zurückblieb, aufzuhäufen. Konnte man schon keine Mauer mehr haben, würde es eben ein Schuttwall sein, der die Feinde vom Eindringen abhalten würde, bis eine neue Befestigung errichtet war.

Unter Flüchen, Grummeln, Murmeln, traurigen Blicken, doch mitunter auch begleitet von einem kurzen aufheiternden Gesang oder mehr oder weniger derben Witz geht Hand in Hand.

Wieder einen Tag später kann man eine Gruppe Arbeiter erkennen, die mit schweren Hämmern, Spitzhacken und Muskelkraft damit beginnen, die erste Ruine (in diesem Fall das ehemalige Haus der Patrizierin) niederzureißen. Schubkarre für Schubkarre wird gefüllt, das Trümmermaterial zum Ostwall gebracht. Der Schutthaufen wächst... und bietet schon bald einen nicht so schlechten Ersatz für die zerstörte Mauer. Schon kann man Pläne munkeln hören, auf diese Art und Weise würde Haus für Haus abgetragen und zum Schutze der neuen Stadt als Ringwall aufgehäuft werden...

Hoch auf dem Burgturm kann man einen Mann erkennen. Er trägt die Unfiform der Malthuster Armee und die Schulterklappen eines Unteroffiziers. Er starrt mit verzweifelter Miene auf einen Haufen Schutt aus Holz welches unter einem schweren Stein liegt. Einzig alleine der Wurfarm lässt erahnen das es einmal ein Katapult war.

"Wunderbar, war ja klar, kaum macht man sich Gedanken um etwas bekommt man die ganze Arbeit zugeschoben."

Brummt er als er zum Beil greift und mit geziehlten schlägen beginnt einen Holzstamm zu bearbeiten. Unten im Hof hallt jeder Schlag von den Burgmauern. Der Wind trägt die durch die Luft fliegenden Holzspähne über die nahen Dacher, so dass man fast meinen mag es schneit einmal wieder.
Nach einiger Zeit dann steht er schwer Atmend an der Brüstung und sieht hinaus auf die Stadt. Dabei fällt ihm sofort der wehende Unhang auf dem Wehrgang auf. doch bevor er rufen kann ist die Frau schon von dort verschwunden.

"Mhh was hat sie denn da gemacht? Naja, besser schneller Arbeiten dann bin ich schneller fertig und kann zu ihr"

Er macht sich daraufhin wieder an den Aufbau des Katapults dieses Mal ertönen Sägegeräusche und anschließend das Schlagen eines Hammers auf Holz durch die Luft. Sehlenruhig arbeitet er vor sich her als plötzlich ein Lauter Knall über Brandenstein ertönt gefolgt von wildem Krachen, berstendem Holz und Gestein. Der Turm bebt kurz unter dem Druck der fermeindlichen Explosion. Eilig läuft er zur Brüstung und sieht über die Staubwolke die in der Luft vor der Burgmauer hängt. Doch anstatt das er ensetzt drein Blickt normalisiert sich sein Gesichtsausruck und ein schiefes Grinsen wird aufgelegt.

"Sie hats also doch getan.....mhh naja war ja eh nichts mehr weiter als eine Ruine. Nur.....der Schutt, jetzt hab ich nur noch mehr Arbeit...."

Er wendet langsam und macht sich wieder daran das Katapult aufzubauen. Dabei schüttelt er lächelnd mit dem Kopf.