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 Betreff des Beitrags: Faxi!!! - Nein, Pferd!!!
BeitragVerfasst: 30.01.11, 06:16 
Einsiedler
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FAXI!
PFERD!
FAXI DU DOOFNASE!
PFERD! SELBER DOOF!

Die beiden kleinen Mädchen standen nach ewigen Diskussionen, ob es nun Faxi oder Pferd heißt mittlerweile mitten in der Innenburg von Seeberg, wo die Diskussion nur neuerlich entbrannte als sie auf ein weiteres Pferd stießen. Die Streitereien wurden dabei immer lauter, doch erstaunlicher weise wollte sie auch niemand davon abbringen sich zu zanken. Selbst die Ritterin die hinter den Mädchen aufgetaucht war, stand nur einen Moment lang da, sich das Schauspiel betrachtend, ehe sie schnellst möglich das Weite suchte. Mit so einem Kinderstreit wollte sie sich zu der Stunde nun auch nicht mehr herum schlagen. Wahrscheinlich war es gar nicht so dumm in dieser Situation die beiden Kleinen sich da weiter streiten zu lassen. Man wusste ja nie wann sie sich wieder verbündeten. Im Endeffekt dauerte es auch nicht lange ehe beide etwas neues fanden, was ihre Aufmerksamkeit völlig an sich band.... der Magierturm. So huschten beide, nachdem sie sich mit den schweren Türen abgemüht hatten, schließlich durch das alterwürdige Gemäuer der Akademie und folgten jeder Treppe die sie nur finden konnten, ehe ihr Weg sie schließlich bis hinauf auf das Dach geführt hatte.

Die sind ja komisch.. n Strand aufm Dach.

Ja das war wirklich seltsam gewesen. So viel Sand und das auf einem Dach, wer machte denn so etwas und viel interessanter - wie kam der ganze Sand überhaupt dahin???

Ob das hier Sand geschneit hat?
Sand schneit doch nich
Aber wie kommt der sonst hier hooooch?
Mit mit.. die haben den in Säcke und auf Pferde gepackt, so!
Ney.. Faxis sind da bestimmt nich rauf, da sind ja gar keine Hufspurn!

Es war ein Mysterium was die beiden Mädchen nicht in der Lage waren heraus zu finden und es würde auch bis auf weiteres warten müssen. Immerhin gab es so vieles hier in der Burg zu sehen und zu bestaunen. Hanna kannte das ja alles schon, aber sie selbst.. sie war das erste mal hier und es war einfach umwerfend. So hohe Mauern und so viele gerüstete Leute hier. Jede Kleinigkeit war wichtig und wurde von ihr wie ein Schwamm aufgesogen. Erst als sie auf diesen Betrunkenen stießen sollte ihr kleines Abenteuer so langsam aber sicher sich dem Ende zu neigen. Betrunkene, damit hatte sie schon Erfahrung, die waren manchmal so seltsam, man wusste nie ob sie nicht im nächsten Moment eine Schlägerrei auslösen würden. Und der da... der war auch noch laut dazu und schwankte von einer Seite auf die nächste. Es dauerte eine Weile ehe die beiden Mädchen sich ein Herz gefasst hatten und so schnell wie ihre kleinen Beine sie trugen an ihm vorbei rannten, natürlich nicht ohne einen letzten Hinweis, wie man mit Betrunkenheit so umzugehen habe.

Papa geht ins Wasser dann.. das hilft!

Ob der Bärenmann wohl ihren Ratschlag befolgt hatte? Das würden sie wohl so leicht nicht mehr heraus finden, denn da waren sie auch schon durch das Seeberger Westtor hinaus gelaufen und wurden endlich langsamer. Den ganzen Weg über stritten sich die Beiden schon wieder über etwas, so genau wusste wohl keine mehr was es war, aber man hielt standhaft an Wohl wahr! und Gar nich wahr! fest. Immerhin musste das so sein! Man konnte ja nicht einfach so nachgeben, wo kämen man denn da hin?!

Pff du weiss ja garnichs!
Ich weiß mehr wie duuu!
Was denn was denn?
Zuuuum Beispiel, wer Eydis is!
Das.. das.. das weiss doch jeder!
Ach jaaaa? Dann sag doch ma wer das is!
Neee du solls ja sagen!
Das hätteste wohl jern!

Auch hier fand man eine einfache Lösung des Problemes, da keine der Beiden nachgeben und der anderen sagen wollte wer denn nun wirklich Eydis ist, beschloss man einfach, dass Ronjas Papa das richten solle. Die Abmachung besagte, dass wenn die beiden wieder aufeinander trafen, Ronjas Papa einfach ins Ohr geflüstert werden würde wer Eydis ist und er dann entscheiden solle wer mehr weiß. Und eines war für Ronja ganz klar, sie würde gewinnen und dann würde Hanna schon sehen wer klugelicher war! Natürlich konnte sich hier an dieser stelle nicht einfach verabschiedet werden um endlich ins Bett zu kommen, nein ganz im Gegenteil, man musste unbedingt weiter auf seinem Standpunkt beharren und so erklang auch noch nach dem sich beide schon getrennt hatten weiteres Geschrei durch das Dorf.

Granich wahr
WOHL WAHR
GAAAARNICH!
UND OB!

Armes Vänskap, arme Eltern und wenn beide hundert mal versprochen hatten, dass sie sich vertragen würden ...... Es machte einfach zu viel Spaß sich zu streiten!

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 Betreff des Beitrags: Re: Faxi!!! - Nein, Pferd!!!
BeitragVerfasst: 31.01.11, 18:32 
Einsiedler
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Faxi.
Was für ein dummes Wort, als ob die lange Dachlatte nich richtig reden könnte. Aber ha! Schliesslich hatte sie sie dann doch dazu gebracht Pferd zu sagen im Austausch dafür das sie ihr sagte wo in Seeberg es etwas zu Essen gab. Zu dumm nur das alles abgeschlossen war und sie dann doch nichts zu Essen bekommen hatten. Aber wenigstens hatte sie dieser Ronja gesagt das ihrem Papa die Burg gehörte - naaa gut das er wenigstens für die Ritter drauf aufpasste, aber das war ja fast so wie gehören, nich?
Überhaupt gehören, die hatte ja keiiine Ahnung, hatte doch glatt behauptet Hanna würde klauen und das obwohl sie nur ein paar Kleider anprobiert hatte die einfach so rumlagen! Und wenn man was anzieht was nur so rumliegt war das ja schliesslich kein Klauen!

Aber nach dem Streit über die gefundenen Kleider und eine kleine Reitstunde auf Hannas Pony- ha nicht mal reiten konnte die!- waren die beiden dann nachdem sich alle Erwachsenen schlafen gelegt hatten doch zusammen aufgebrochen. So ganz alleine hätten sie sich ja nicht getraut das Dorf zu verlassen, auch wenn das natürlich keine der zwei zugeben würde, aber zusammen, ja da mussten sie ja zeigen wie mutig sie waren. Nach einem kleinen Versteckspiel hinter den Bäumen um an dem Betrunkenen vorbei zukommen waren sie dann auch wohlbehalten und ohne Zwischenfälle wieder nach Hause gelangt. Auch wenn der Weg einem teils im Dunkeln und ohne Pony doch plötzlich sehr viel länger vorkam.
Aaber dann dann hatte sie sie erwischt, diiiese dumme Gans glaubte doch wirklich sie wäre sooo viel schlauer. Und dann als Beweis diese Frage nach Eydis! Zuu dumm das sie ihr nicht sagen konnte was wirklich toll war! Aber schlauer als die Dachlatte war sie allemal und wer Eydis war das würde sie als erste sagen und viel toller und überhaupt und irgendwie!


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 Betreff des Beitrags: Re: Faxi!!! - Nein, Pferd!!!
BeitragVerfasst: 1.02.11, 06:17 
Einsiedler
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Die kleine Nortravin turnte durch das ansonsten leere Haus. Sie spielte mit ihrem Stoffhasen, hüpfte die Stufen rauf und runter und las das Buch ihres Vaters ... natürlich verkehrt herum und mit ihrer eigenen Geschichte. Die Geschichte von Hoppl dem Hasen und einer Häsin, welche erwartungsgemäß mit einem guten Ende versehen war. Ähnlichkeiten zu ihrem existierenden Stoffhasen Hoppl waren hierbei gewiss rein zufällig und nicht absichtlich. Auch wenn das Haus nicht gerade groß war, konnte man hier doch immer wieder herrliche Dinge anstellen. Erst vor ein paar Tagen hatte Hoppl sich eine Höhle gewünscht und sie auch prompt bekommen - unter dem eingetopften Bäumchen welches bis dahin ein völlig langweiliges Leben als reine Zimmerpflanze geführt hatte. Warum ihr Papa da so böse gewesen war, als er durch die Tür gekommen war konnte sie bis heute nicht so ganz verstehen. Hoppl hatte doch eine Höhle gebraucht! Es war auch ganz schön fies gewesen, dass sie danach das Zimmer hatte ausfegen müssen, damit die Erde wieder aus dem Haus geschafft werden konnte. Warum sie und nicht Hoppl? Immerhin hatte doch der doofe Hase das ganze verbockt und nicht die Kleine! Es gab sogar Zwist zwischen Hoppl und Ronja wegen dieser Sache, immerhin konnte sie das ja nicht auf sich sitzen lassen, dass sie die Schuld an allem allein bekommen hatte. Wobei man sagen muss, dass Hoppl eh der größere Leidtragende gewesen war als er durch das Fenster im ersten Stockwerk flog in einem Anfall von Kleinkinderwut und direkt im Schnee landete.

Nun, aber kehren wir aber lieber zum heutigen Tage zurück. Die Streitigkeiten zwischen Stoffhase und Kind waren natürlich längst wieder beigelegt und so kamen die beiden Abenteuerer darauf, dass so viel zusammen spielen arg hungrig macht. Kaum war also der Beschluss gefasst in der Küche nach etwas essbarem zu suchen, stürmten beide auch schon die Treppe hinab. Das Regal bei der Küchenzeile sollte für beide auch kein Hinderniss darstellen. Zwar war unten nicht viel interessantes zu entdecken, höchstens so etwas wie Kartoffeln und dergleichen, dafür aber, kaum, dass man ein wenig das Regal hinauf geklettert war eine Vielzahl an Leckerereien. Es war gar nicht so leicht für die zwei sich zu entscheiden und so nahm man nicht nur eine Sache heraus, nein, man bediente sich gleich an dreien. Ein Teller Plätzchen, ein bereits geöffnetes Marmeladenglas und etwas Grünzeug für Hoppl, was natürlicherweise nicht fehlen durfte. Das kleine Mädchen und der Stoffhase machten es sich nach dem erfolgreichen Beutezeug direkt auf dem Küchenboden gemütlich und schon wurde sich auf das Festmahl gestürzt. Nussplätzchen - die waren wirklich herrlich. Konnte es überhaupt etwas besseres als Plätzchen geben. Die beiden waren sich ziemlich sicher, dass dem nicht so war, allerdings konnte man derartige Plätzchen trotzallem noch verbessern in dem man sie gleichzeitig mit Marmelade aß. Hoppl indes schien es nicht so zu schmecken, zumindest saß er jetzt schon eine ganze Weile auf dem Grünzeug und hatte nicht ein Blatt gefuttert. Ob das Grünzeug denn so gar nicht schmeckte? Das musste die Kleine natürlich einmal austesten und so wurde etwas von dem Grünzeug abgezupft. Es roch ... wie Grünzeug und es schmeckte ... seltsam. Ausgiebig wurde das Zeug zerkaut, eine ganze Weile lang. Naja, vielleicht hatte Hoppl ja recht, wenn er es nicht essen wollte, dachte sich die Kleine noch, als ihr ganz dusselig im Kopf wurde. Das war eindeutig nicht gut, aber zu ändern war es nicht, denn auch das Rufen nach Mama und Papa blieb ungehört, das Haus war noch immer leer.

Halb schwankend ging die Kleine, dieses mal ohne ihren Abenteuererfreund zum Sofa hinüber und legte sich dort hin. Würde schon wieder besser werden. Wurde es auch - als ihr Vater durch die Tür kam. Das war ein riesen großes Durcheinander, als er durch alle Räume stürzte, kaum, dass er das kleine Mahl auf dem Boden vorgefunden hatte. Überall suchte er das kleine Mädchen und fand sie glücklicherweise schließlich schlafend auf dem Sofa. Es war natürlich keine Frage was nun kommen sollte, denn der Vater der Kleinen war ein großer Held und so heldenhaft wie er gegen Skelette und Sammler zu kämpfen wusste, so heldenhaft kam er nun ihr zu Hilfe. Als Ronja die Augen wieder aufschlug, war er da, ihr Held und jegliches ekelhaftes Zeug, was auch immer dieser Trank gewesen war den er ihr eingeflößt hatte, war gleich wieder vergessen. Für einen winzigen Moment dachte die Kleine, dass sie nun ärger bekommen würde, weil die Küche doch so unordentlich war, aber nein, es kam etwas ganz anderes. Ihr strahlender Held sprach mit Hoppl. Erzählte ihm, dass man so Grünzeug nicht essen dürfte und dass das nur dumme Leute tun würden und dumm wären Hoppl und Ronja ja nicht. Natürlich waren die zwei nicht dumm, daran bestand gar kein Zweifel. Eines war auf jeden Fall klar, Hoppl würde dieses Grünzeug nicht einmal mehr ansehen! Nicht mehr lange hielt dieses Gespräch zwischen Vater, Hoppl und Ronja, denn auch wenn sie so überhaupt gar nicht müde war, wie sie noch beteuerte, schlief sie schließlich angekuschelt an den strahlensten Helden ganz Tares ein.

Arme Mama, armer Papa, eines müssen sie noch dringend lernen, auch wenn man Dinge noch so gut und hoch vor kleinen Händen versteckt, man kann sich gewiss sein, so lange es nicht verschlossen ist, werden sie es finden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faxi!!! - Nein, Pferd!!!
BeitragVerfasst: 20.06.11, 01:08 
Einsiedler
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Leises Wimmern und Weinen schleicht sich durch das ganze Haus. Geister? Hier in Vänskap? Oder doch der Wind? Nein, nur ein kleines Mädchen, welches sich unter der Decke versteckt hat, fest an den Hund gekuschelt, der lange schon aufgegeben hat entkommen zu wollen, sein Schicksal einfach stoisch erträgt.

Doch gehen wir ein wenig zurück, denn nur so kann man vielleicht verstehen worin der Grund für das große Jammern liegt. Da war dieser Tag, zwei Tage zu vor. Sie stand knapp vor dem Tor und betrachtet sich gerade den Wald, immerhin musste sie ja ganz Vänskap vor eventuellen Angreifern verteidigen, da kann man nicht einfach nur dumm rumsitzen, nein, da muss man handeln. Also war sie auf den kleinen Hügel, der die Felder begrenzt geklettert und hielt dort brav ihre Wacht. Wie hätte sie denn auch nur ahnen sollen, dass so etwas ihrem Vater derart missfallen könnte? Die Standpauke war groß, das Entsetzen umso größer als alle Erklärungen ihr nicht weiter halfen und sie wirsch zurück ins Dorf zitiert wurde. Und dann immer diese dummen Dinger die einem grad dann in die Augen flogen, wenn man sie am wenigsten gebrauchen konnte. Jetzt musste es auch noch so aussehen als würde sie weinen, auch wenn sie natürlich niemals weinen würde, nicht wegen so etwas! Aber was noch viel schlimmer war, war die Frage welche sich in ihren kleinen Kopf einschlich. Hatte ihr Papa sie vielleicht nicht mehr lieb, weil er so geschimpft hatte? Nun ja, kleine Mädchen, wie es so bei ihnen ist, nachdem der Trotzkopf erst einmal etwas abgekühlt war, kam sie freiwillig nach Hause zurück, auch wenn neues Geschimpfe drohte. Allerdings war sie ja schon groß und deshalb konnte sie sowieso unglaublich gut damit umgehen, der Hund den sie vor sich schob und das Kissen, welches sie in fester Umklammerung bei der Standpauke hielt, waren einfach dahin gehüpft ohne das sie das wollte, das war ja klar. Als ihr Papa ihr endlich alles gesagt und erklärt hatte, dass er nur so böse war, weil er sich eben um sie sorgte und weil er Angst hatte, es könne ihr da draußen etwas geschehen, da war alles wieder gut für den Augenblick. Gerade da fiel sie ihr auf. Sie stand am Eingang zu ihrem Zimmer. Wer war diese Frau eigentlich? Warum war sie hier bei ihr zu Hause?

Was machs du hier?
Naja, ich... Das verwirrt dich jetzt vielleicht, aber ich wohne hier, weißt du.
Hier? Aber das is doch mein Zimmer!

Die Erkärung die von ihr kam war jedoch weit unspektakulärer als die Kleine zu erst angenommen hatte. Sie mochte nicht mit den Jungs im selben Langhaus wohnen. Als Ronja einen Moment darüber nachgedacht hatte, war das Ganze für sie ziemlich logisch, wer wollte schon mit Jungs in einem Zimmer schlafen? Jungs waren immerhin blöd. Also war klar, dass diese Frau auf dem Sofa schlief, weshalb sie sie auch schlicht Sofaline taufte. Da nun alles wieder gut und vor allem auch zu ihrer Zufriedenheit geklärt worden war, konnte sie sich wieder ihren üblichen Aufgaben zuwenden.

Hoppl hatte immerhin schon die ganze Zeit dazwischen reden wollen, jetzt war die Kleine doch neugierig, was der Stoffhase von ihr wollte. Sein Anliegen ließ sie seufzen. Gerade zuvor hatte Sofaline noch gesagt, dass sie Kuchen unten hätte und ganz klar, Hoppl ließ Ronja keine Ruhe mehr. Kuchen, genau das wollte er und sie musste sich nach einigem hin und her seinem Wunsch fügen. Ansonsten hätte er wohl niemals mehr aufgehört zu reden. Als die beiden Spielgefährten schließlich ein Stück von dem Himbeerkuchen ergattert hatten, rannten sie auch schon wieder zurück in ihr Zimmer. Der Kuchen roch soooo gut und sah soooo lecker aus, als die Kleine ihn so betrachtete gab es kein halten mehr. Hoppl musste sich mit ein paar Krümeln vom Kuchen genügen, während Ronja, ganz entgegen ihrer zuvor Hoppl propagierten Kuchenenthaltsamkeit, den Rest des Kuchenstückes aß. Viel zu träge von dem ganzen Kuchen war weder Ronja noch Hoppl nach spielen, aber Langweilig war beiden dennoch. Also was war zu tun? Und da hatte Hoppl diese großartige Idee, er wollte sich auf die Treppe setzen, weil... weil... naja, es saß sich einfach gut auf einer Treppe und wenn man noch dazu leise war konnte man doch wunderbar hören was unten gesprochen wurde. Natürlich würde Ronja niemals lauschen, das gehörte sich ja nicht, aber wer schon einmal versucht hat einem Stoffhasen etwas zu verbieten, der wird wissen, wie dickköpfig diese kleinen Wesen sein können. Sie gab also schließlich nach und schlich sich auf den oberen Treppenabsatz, wo sowohl Hoppl als auch sie ganz still sitzen blieben. Keiner der Erwachsenen hatte sie gehört und so ging unten das Gespräch munter weiter.

Es dauerte eine kleine Ewigkeit, ehe Ronja wieder zurück in ihr Zimmer schlich. Das Gehörte hatte Hoppl und auch sie ganz schön verwirrt. Konnte es wirklich sein, dass Mama, ihre Mama sie nicht lieb hatte? Nein! Natürlich nicht! Das kam davon, wenn man so weit weg saß, da hörte man bestimmt schon einmal etwas was gar nie nicht gesagt worden war. So musste es einfach sein! Dennoch ging der Kleinen das Gespräch nicht mehr aus dem Kopf. Sie grübelte und grübelte, drehte die Worte von vorn nach hinten und von hinten nach vorn, auch als sie schließlich ihr Pferd fütterte war sie nicht wirklich bei der Sache. Das kindliche Lachen war wie weggewischt von ihren Zügen und hatte dieser Nachdenklichkeit platz gemacht, welche auch noch anhielt als sie schließlich in den Schlaf sank.

Wobei die geplante Flucht vor den Gedanken völlig schief lief. Die Träume die ihr in den Schlaf folgten waren alles andere als angenehm, denn da stand sie allein, mitten im Dorf. Niemand war da, nicht einmal mehr die Tiere waren zu finden. Alle waren fort und hatten sie zurück gelassen.

Träume sind vergänglich, das hört man überall und auch in diesem Fall bewahrheitete es sich wieder. Als Ronja die Augen aufschlug, hatte sie den Traum schon wieder vergessen. Der Tag war neu und ein neuer Tag war immer gut. Man konnte wieder Dummheiten machen, denn die von gestern waren natürlich schon vergessen. Ein Plan musste also her. Als die Kleine das Haus verlassen vorfand, wanderte sie zu den Schafen. Die Wache am Tor wurde um den Finger gewickelt, weil Schafe durfte sie ja gucken gehen, auch wenn ihr Gehege außerhalb des Dorfes lag. So schlich sie um den Zaun herum, bis sie eine Ecke gefunden hatte, welche vom Tor aus nicht mehr so einfach einzusehen war, genau das war die Gelegenheit und die Gelegenheit wurde genutzt. So fitschte das Mädchen schnell hinter den kleinen Hügel und von dort immer im Schatten der Bäume bis in den Wald. Es war immer wieder erstaunlich was man alles so sehen konnte auf der Insel. Dieses Gebäude hoch oben auf dem Berg, hatte sie bisher nie wirklich bemerkt, heute aber schon. Es sah aus als würde es einem Märchen entstammen, alles war zugewachsen mit Ranken und Blumen und als sie die Türen öffnete, taten sich ihr weitere Wunder auf. Da gab es Steine aus denen Luft und Wasser drangen und sie kam einfach nicht dahinter wie die Steine das machten. Nirgendwo konnte sie erkennen wie das möglich war, egal wie sehr sie sich auch reckte und streckte. Als das Mysterium nicht gewillt war sich ihr zu offenbaren, beschloss sie schließlich, dass es an der Zeit war sich zurück zum Dorf zu schleichen.

Es war wirklich erstaunlich, dass sie niemand entdeckt hatte bei ihrem kleinen Ausflug. Sie kam sogar noch ungesehen, natürlich von der Wache am Eingang abgesehen, wieder zurück ins Haus, wo sie sich der Kunst widmete. Sie malte das schönste Bild, was man sich nur vorstellen konnte. Da blitzte eine Fela im obersten Eck des Papieres auf, darunter waren ihr Papa, ihre Mama, ein Pferd und sie selbst gemalt, alle mit einem Lächeln. Als sie fertig war, war sie sehr zufrieden mit sich selbst. Es war ein Meisterwerk geworden, was auch bewundert werden musste. Sie schlich sich in das Schlafzimmer ihrer Eltern und positionierte das Bild direkt vor dem Bett, damit man es auch bloß nicht übersehen konnte.

Alles war perfekt als sie wieder zurück in ihr Zimmer hüpfte und einen Blick auf den Stoffhasen warf, der auf ihrem Bett trohnte und Hofhaltung hielt. Es dauerte auch nicht lang und die Beiden kamen stillschweigend überein, dass es an der Zeit war wieder einmal anständig zu trommeln um damit das gesamte Dorf zu unterhalten. Ronja schnappte sich also ihre Trommel und flitzte samt des Stoffhasen die Stufen hinab. Sie rannte direkt zur Tür voran, wobei der Blick mitten in der Bewegung zur Seite ging, wo Sofaline auf Papas Schoß saß. Die Gedanken des kleinen Mädchens wurden durcheinander gewürfelt als wären sie ein riesen großes, unzusammen gesetztes Puzzel. Das nächste was sie wieder wahrnahm war der Zusammenprall mit der Eingangstür, die just in diesem Moment ihr einfach in den Weg gesprungen war. Eigentlich hätte sie zumindest vor Schreck, wenn schon nicht vor Schmerz aufschreien sollen, aber die Gedanken waren völlig gefangen von dem Bild was sich da vor ihr aufgetan hatte. Sofaline und Papa beisammen. Das stimmte doch soetwas von überhaupt gar nicht. Was dazu führte, dass sie ihren Vater nur noch anstarren konnte, auch als er zu ihr kam und ihr über den Kopf strich.

Alles in Ordnung?
Ich.. wollt Zora füttern. Hab ich heut noch nich jemacht

Wie sie darauf gekommen war, wusste sie gar nicht, aber es war ein Weg über das gesehene Nachzudenken ohne, dass jemand sie bei diesen schweren Gedankengängen stören konnte. Als sie vor ihrem Pferd stand, da flackerte eine Erinnerung auf, die Erinnerung an ihren Traum, die Erinnerungen an das was sie gehört hatte über ihre Mutter und auch die Erinnerung an das Bild von vorhin, Sofaline auf dem Schoß ihres Vaters. Noch ehe sie es wirklich gemerkt hatte, hatte sie ihre Trommel auf dem Boden abgestellt und sich in den Sattel aufgezogen. Sie hatte viel geübt und es war jetzt gar nicht mehr schwer das aufsitzen, geschweige denn das Reiten und als hätte Zora ihre Unruhe gespürt, setzt das Tier auch schon voran und preschte über den Platz und durch das Tor, vorbei an den verdutzt aussehenden Wachen, die keine Möglichkeit mehr hatten sie aufzuhalten. Wohin war egal, Hauptsache etwas Zeit. Wo sie überall gewesen war, daran konnte sie sich später nicht mehr wirklich erinnern, nur stand sie plötzlich wieder vor diesem seltsam, märchenhaften Haus. Kaum war sie aus dem Sattel gerutscht liefen ihre Füße wie von ganz allein den Weg wieder hinauf bis sie vor diesen seltsamen Steinen stehen blieb. Da war immer noch keine Erklärung wie der Luftzug über den Stein entstand, geschweige denn wie das Wasser raus dem anderen rinnen konnte. Gerade als ihr das klar wurde begann die Kleine zu weinen. Sie sankt auf dem Boden und rollte sich ganz klein zusammen. Genau da kam der gefürchtete Moment in dem sie die Puzzelteile zusammen setzen konnte. Die kleine Welt von Ronja brach entzwei und zurück blieb nur ein riesiger Scherbenhaufen in dem sie früher oder später allein sein würde. Zumindest glaubte sie dies. Was um sie herum geschah bekam sie nicht mehr wirklich mit, zu sehr verstrickte sie sich in ihre Ängste. Würde ihr Papa sie jetzt auch weg schicken? Würde sie ihre Mama je wieder sehen? War sie an alle dem Schuld? Waren ihre Eltern deshalb so, weil sie nicht brav genug gewesen war? Sie hatte doch nie in böser Absicht gehandelt und doch musste sie wohl schuld an allem sein, warum sonst passierte alles so wie es nun passierte? Sie schreckte erst aus ihren Gedanken auf, als ihr Vater sie versuchte vom Boden zu heben. In der aller ersten Sekunde wollte sie sich an ihn kuscheln, doch dann war da wieder diese irrationale Angst, er würde sie nur holen um sie vielleicht irgendwo abzugeben und los zuwerden.

Das kleine Mädchen war zu verwirrt um auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen und suchte ihr Heil in der Flucht, wenn er sie nicht in die Finger bekam, konnte er sie auch nicht abgeben, dann war es ihre Entscheidung und das war besser als die Gewissheit nicht mehr geliebt zu werden! Was sich dann zutrug... Im Endeffekt wusste sie es nicht mehr wirklich, sie hatte sich hinter irgendso einem Galadonier versteckt und dann.. dann hatte ihr Vater sie unter dem Arm und schleppte sie unter Gekreische und Gezappel nach Hause. Die Züge ihres Vaters waren verhärtet als er zu ihr auf das Bett hinab sah, jetzt war es soweit, er würde ihr sagen sie muss die Sachen packen. Ronja drückte ihr Kissen an sich und versteckte sich dahinter, keiner sollte sehen, wie sehr ihr das alles Angst machte und vor allem wollte sie nicht mehr sehen und schon gar nicht mehr hören. Als alles vorbei war und sie nicht ein Wort verstanden hatte, was er ihr gesagt hatte baute sie sich aus Fellen und Kissen eine kleine Burg, darin nur sie und ihr Hund. Und mit diesem Bild sind wir wieder am Anfang unserer Geschichte.

Armes kleines, verängstigtes Ding, schlaf nur und vergiss deine Sorgen. Du wirst noch viel lernen müssen, dass nicht alles so ist wie man es zu Anfang befürchtet und auch, dass nicht alles deine Schuld ist, auch wenn du sie bei dir suchst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faxi!!! - Nein, Pferd!!!
BeitragVerfasst: 19.08.11, 01:20 
Einsiedler
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Die Dunkelheit lag über dem Dorf und klein Ronja kuschelte bereits im Schlaf mit ihrem Hasen, nachdem sie völlig erschöpft von den Vorgängen des Tages eingeschlafen war. Wenn wir die Welt aus den Augen eines Kindes betrachten könnten, so würde uns auffallen wie viel Ungerechtigkeit es auf Tare zu beklagen gibt. Es ist ganz klar, dass es furchtbar ungerecht ist, wenn ein Oberbüttel der Hobbits, einfach so mit einer Fletsche auf eine Frau schießen darf, man selbst darf aber nicht, obwohl man doch sogar noch viel größer war als dieser Hobbit. Genauso ungerecht war es, wenn jemand einfach so auf den Kopf gehauen werden soll nur weil er dumm war. Was war denn so schlimm an Dummheit? Was konnte dieser arme Kerl aus der Seeberger Taverne denn dafür, wenn er so minderbemittelt war? Immerhin lag es doch ganz klar auf der Hand, dass es sich um nichts anderes als Dummheit handeln konnte, wenn ein erwachsener Mann nicht einmal dazu in der Lage war sich selbst auszuziehen und dafür eben Frauen brauchte die das für ihn erledigten!

Nein, zumindest die Ungerechtigkeit die diesem dummen Kerl bevor stehen sollte durch die Hand des eigenen Papas, die musste man versuchen zu verhindern. Vor allem auch, weil das kleine Mädchen mittlerweile ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte was ihn betraf. Immerhin hatte sie sich ja nur vor ihrem Papa verplappert, eigentlich hätte sie ihm das alles ja gar nicht erzählen sollen, was dieser Mann ihr gesagt hatte. Aber so ist das eben mit Geheimnissen, sie fanden immer einen Weg an die Oberfläche, so sehr man sich auch bemühte sie tief in sich selbst zu vergraben. Was ebenfalls eine zum Himmel stinkende Ungerechtigkeit war. Konnten Geheimnisse nicht einfach geheim bleiben? Warum mussten sie alles daran setzten, dass man sie ausplapperte? Es war wie verhext! Vielleicht war es das sogar - verhext. Man konnte ja nie wiessen, ob nicht irgendein gemeiner Hexer des Nächtens vor der Kimmerzimmertür lauerte um alle Geheimnisse gegen ihren Geheimnisträger aufzubringen! Diese Sichtweise auf Geheimnisse und das ausplaudern derer, konnte das Weltbild völlig verändern und brachte Ronja dazu darüber angestrengt nachzudenken. Vielleicht war sie ja doch nicht schuld daran, dass das Geheimnis einfach aus ihr heraus gepurzelt war, sondern dieser ominöse Hexer, der immer nur darauf lauerte, dass sie selbst schlafen ging. Doch auch nach angestrengtem Grübel über diese Frage kam sie zu keinem endgültigen Ergebnis. Diese Frage musste also erst einmal vertagt werden und zurück blieb nur wieder die Schuld die durch den kleinen Körper brandete wie Wellen, welche an einem stürmischen Tag an das Ufer getrieben wurden.

Nun, was blieb jetzt für sie zu tun? Auch Brummi, der kleine Höhlenbär, welcher sein neues zu Hause in Ronjas Zimmer gefunden hatte, konnte ihr keine Antwort geben und selbst Hoppl, der sonst immer viel zu sagen hatte, blieb dieses mal einfach stumm. Wer nicht stumm bliebt war Sofaline. Sie stand plötzlich im Zimmer der Kleinen. Eigentlich mochte Ronja sie ja nicht wirklich, aber sie hatte ihrem Papa zumindest schon einmal versprochen netter zu ihr zu sein, immerhin mochte Papa sie, auch wenn sie, in den Augen des Mädchens, schuld daran trug, dass ihre Mama weg war. Im Augenblick war es Ronja auch herzlich egal, wer ihr eine Antwort geben konnte und da war Sofaline doch besser als die Stille die sie in ihrem Zimmer empfing.

Alles in Ordnung, Ronja?
Mmhmmm. Wollt doch nich dass der Ärjer bekommt wegen mir. Weiß auch gar nich warum Papa so böse auf den is.

Sie hoffte so sehr, dass sie eine Lösung für sie parat hatte und auch wenn keine wirkliche Lösung gefunden werden konnte, schienen die beiden weiblichen Wesen des Hauses zum ersten Mal wirklich Hand in Hand arbeiten zu wollen. Es war als fiehle Ronja ein großer Stein vom Herzen, als Sofaline ihr versprach mit ihrem Papa zu sprechen, nachdem die Kleine aus tiefsten Herzen versprochen hatte, nie wieder mit diesem dummen Mann zu reden. Sie war Sofaline so dankbar, dass sie wenigstens versuchen wollte etwas zu ändern an der Wut ihres Papas und genau da geschah es.

Din Gavat, So.... Maeva

Im ersten Augenblick hatte sie sie noch Sofaline nennen wollen, aber dann, nur einen Wimpernschlag später, kam es ihr falsch vor, wo sie doch so nett zu ihr gewesen war. Vielleicht musste man ihr ja doch eine Chance geben. Vielleicht war sie ja gar nicht so schlimm. So schoss es Ronja durch den Kopf ehe aus Sofaline Maeva wurde.

Eventuell, war dies hier ja doch etwas mehr als nur der Gedanke den dummen Mann schützen zu müssen. Ganz vielleicht, war dies der Augenblick in dem aus der bösen Mamavergraulerin, jemand geworden war, der da war um zu helfen, wenn man es am dringsten brauchte.

Armer dummer Tavernenmann, so unwissend er eventuell auch war, jetzt konnte er nur hoffen, dass nicht nur ein kleines Mädchen versuchte ihm den Hals zu retten, sondern dieser Abend vielleicht auch etwas in Maeva bewegt hatte und dies auch auf den Papa übersprang.

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