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 Betreff des Beitrags: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 27.03.11, 12:40 
Edelbürger
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Das Kriegslager zu Falkensee. Die Lage war ruhig in diesem späten Dunkelzyklus

Sie lag ihm Lazarett und hatte Kopfschmerzen. Wie so häufig landete sie auf harten Boden und ihr Helm diente dem Hinterkopf als Stoßdämpfer.
Sie war wenig bekleidet und schmutzig, das Haar trug sie offen. Sie fragte sich nicht einmal, wie sie herkam. Die letzten Tage waren derart anstrengend wie sonst nur der Dienst am Wall...Selbst im Schlaf säuselte sie die Worte:

"Ehre der Krone, Solana Ascanis, Adjutantin der Meisterschaft des ordens vom wachenden Löwen. Ich beaufsichtige die Voluntäre und habe einige Fragen an euch, zur Nachvollziehbarkeit, falls es zu Unruhen kommt, in denen ihr verwickelt wart. Euren Namen hätte ich gerne und..."

...so weiter. Draußen Trat ein Gelbrock aus Ersont in ihr Blickfeld, dass sich auf die Landschaft, umrahmt von einem Zelteingang, beschränkte. Zu viel falsche Entscheidungen wurden in dieser Fraktion getroffen, zu viele Neunmalkluge Schwächlinge mit Halbwissen wurden rekrutiert.
Zandor war einer der Neuzugänge. Sie kannte ihn aus Brandenstein und aus Erzählungen aber dass er nun zu Ersont hinüberlief bestätigte ihr nur seine Schwäche und Furcht vor dem harten Gericht Malthusts. Sie hielt es nicht mehr aus und schlüpfte aus ihrem Bett. Barfuss lief sie über die, vom Siebenwindregen, feuchte Wiese ins Gemeinschaftszelt, zapfte sich einen großen Krug voll Schnaps und stolzierte wieder ins Bett. Stoisch ließ sie das Gesöff in ihren Rachen laufen.
Es brannte in der Kehle und dieses brennen tat gut. Noch immer fragte sie sich, was sie eigentlich hier tat, wieso ihr Kopf so dröhnte. Draußen diskutierten einige Leute. Ihre Schwester trug einen geschundenen Körper ins Lazarett. Sie half ihr nicht, leerte den Krug und starrte Gedankenverloren hinein.
Selbst für sie, war keiner der Gedankengänge nachvollziehbar, die sie führte. Es fing an mit einer Seefahrt und einem Gutaussehendem Mann, der auf dem Schiff stand. Er pries plötzlich Zuckerkringel mit Rum an und zeigte dabei ein strahlendes lächeln. Abgelöst wurde dieser Gedankengang, wie so oft, von einem Sammler der tanzte. Eine eigenartige Melodie ertönte dabei, gesungen von Dreidens Stimme. Das nächste war das ununterdrückbare Verlangen, sich hinzulegen.
Sie schmiss ihren Krug scheppernd in die Ecke und schmunzelte. Warum auch immer und erlag schließlich...Was würden die nächsten Tage bringen...Und warum steckte ihr Finger in der Nase ihres Betgenossen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 28.03.11, 07:10 
Altratler
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Wie immer, war Amelia einer der ersten, die aufstand und der übermüdeten Nachtwache ihren ersten Gruß gab. In einem einfachen Topf wurde für alle Milch erhitzt, ein wenig Honig beigemengt um die Gemüter wieder anzuheben, und schließlich auf einem der Baumstämme, die um den glühenden Scheiterhaufen, der im Lager errichtet wurden, getrunken. Ein Blick zum Himmel, es war noch Dunkelzyklus und die Frau ließ ihre Gedanken schweifen..

Es ist schwierig auszumachen, warum ein jeder so gefühlsbetont reagiert. Nicht, dass ich es von mir nicht kenne, doch das was gestern passierte, war nicht an der Tagesordnung.
Eine Entscheidung, schien sämtliche Löwen in Wut, Enttäuschung und Tränen niedergehen.

War es ihr Wunsch, dass der Orden leiden musste, weil sie nicht alles haben konnte, was sie wollte? Wollte sie diese Bresche schlagen um Mitleid zu erhaschen, für etwas, was gar kein Mitleid bräuchte?
Ihr Wunsch war erfüllt worden. Etwas wofür sie den Freitod wählen wollte und sie war noch immer nicht zufrieden? Ist es eine Art Größenwahn, oder ist es einfach das Raffen nach soviel Anerkennung wie möglich?


Sie hoffte, dass es nur am Lager lag. Die aufgesetzte lockere Stimmung scheint jeden nur umso mehr anzuheizen. Überall gab es nur grinsende Gesichter, überall machte man hier ein Witzchen, erzählte dort eine Anekdote. Doch es war in den Gesichtern aller geschrieben: Sie waren angespannt, müde und man setzte alle Hoffnung in sie, dass sie den Wall zurückerobern . Ihre erste Erfahrung, in einem Lager dieser Natur, ist keineswegs berauschend.

Doch nun wusste sie, warum ein Soldat jeden Bezug zur Menschlichkeit nach und nach verliert. Nun wusste sie, was mit Redegar passierte und was hoffentlich nie mit William passiert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 28.03.11, 12:27 
Edelbürger
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Schweißnass erwachte sie in dieser Nacht. Der Mann neben ihr, diesmal der richtige, protestiere mit einem brummen und drehte sich von ihr weg. Sie strich ihm sacht durch das Haar, er trug es offen. Viel zu selten tat er das, sie liebte es.
zitternd erhob sie sich und trat aus dem Zelt. Das Kronregiment errinerte sie ein wenig an vergangene Tage am Wall. Der Wall...Ein Gedanke, den es schnell abzuschütteln galt. Nostalgisch zu werden war jetzt das letzte, was sie wollte.
Die paar Schritte zum See erzielten ihre Wirkung. Sie taten gut. Die Luft des frühen Dunkelzyklus war frisch und klar und schien so weit entfernt von der blutigen Schlacht, die bald stattfinden würde.
Ihre Gedanken überschlugen sich. William, Amelia. Sie schätzte beide mittlerweile sehr aber ihr kleines Lagerfeuer, welches zwischen beiden brannte, breitete sich im Lager schnell aus. William versuchte gleichgültig zu klingen. Ironischerweise hatte er in einem Gespräch mit Sila behauptet, er würde nie eine Maske tragen. Nicht wie Ich, nicht wie Adalric. Vielleicht merkt er es auch gar nicht.
Kaum konnte sie darüber schmunzeln überwältigte sie der nächste Gedanke. Sanjari.
Eine der Schwestern, die sich an ihrem Trachtzipfel gehangen haben. Eine eigensinnige, heißblütige kleine Frau, die Solanas Beschützerinstinkt anschürte, der sowieso schon mehr ausgeprägt war, als Gesund wäre.
Eine Geweihte des Schwertherren, auserwählt vom Vater der Klinge selbst. Ihr wurde die Ehre zuteil, dem Ordo Belli beizutreten, sollte dafür den Orden vom wachenden Löwen verlassen. Doch sie trat diese Ehre mit Füßen, sie sprach von Last, nicht von Ehre. Sie spottet und verhöhnt den heiligen Vater und sucht wimmernd Trost bei eben jener, die solange den Rufnamen der "kaltherzigen" trug. Dann ließ sie sich von der Kirche zwingen... Schwäche...
Das war nunmehr alles, was sie mit der einst so geliebten Schwester verband. Schwäche und mangelndes Selbstbewusstsein...

Sie spuckte in den See, schnaubte Verächtlich und taumelte zurück ins Zelt. Die Kopfverletzung hatte schon noch ihre Auswirkungen...Aber das war ihr Egal, Verachtung war jetzt angenehmer zu fühlen, als sich auf den Schmerz zu konzentrieren

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 28.03.11, 14:18 
Edelbürger
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Gedankengänge einer Waldelfe

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Viele Tage war es her, dass sie das letzte mal über die Insel gewandert ist - ob es etwas neues gab?
Was ist denn das? Zwischen dem großen Bieberdamm der Rosenohren und der Stadt stehen hohe gerade Felsen an denen aus unerfindlichen Gründen nicht auseinanderfallende Skelette hängen. Äußerst besorgniserregend. Ob das große Nichts sich wieder weiter ausbreitet? Das wäre schrecklich, hat sie sich doch seit ihrer Ankunft auf dieser Insel darum bemüht das Nichts zu töten. Geduckt pirschte sie weiter durch den Wald - was wohl auf der anderen Seites des Rosenohrpfades ist? Es ist recht beunruhigend - Avindhrell ist auch nicht fern.

Ein Lager?
Eigentlich leben nur Orks in Lagern - zumindest so wurde ihr das einmal von einem Hochelfen erklärt. Aber das Gebilde aus Holzstämmen mit den Steinblutscheiben sah genau so aus.

Und da ist eine Knochenfrau - die wird das sicher erklären können. Knochenmänner und Knochenfrauen können viele Dinge verständlich erklären - fast so verständlich wie die eigenen Geschwister, außerdem gibt es noch eine Nachricht für sie.

Da kommen drei Rosenohren aus ihrem Bau. Nur einer von ihnen sagt etwas - die anderen beiden scheinen nur stumm dazustehen und lassen den vorne stärker erscheinen. Haben sie so viel Angst vor der Knochenfrau und mir? Irgendetwas reden sie miteinander, Sinn ergibt es aber irgendwie nicht. Es wirkt nur so als hätten die Rosenohren vor einem großen Jäger Angst.

Ich frage sie am besten einmal.
Welche Worte nehme ich da am besten, ihre Sprache hat so viele Worte für die Meine keine hat und so wenig Worte um zu sagen was ich fragen will.
Sie scheinen es nicht verstanden zu haben.

Nachdem die Rosenohren sich wieder in ihrem Bau versteckt haben kam noch der Knochenmann im Busch vorbei.

Alles in Allem sehr besorgniserregend was Knochenfrau und Knochenmann im Busch erklären. Hoffentlich gibt es in den anderen Wäldern keine so großen Quellen der Sorge - am besten gleich nachsehen gehen.


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[X] Nagel hier hineinschlagen, wenn sie einen neuen Monitor wollen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 28.03.11, 15:39 
Edelbürger
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In der letzten Zeit machte er immer wieder Ausritte mit den Löwen um sie auszubilden und um ihnen die Erfahrung geben, die sie gebrauchen würden. Oft kamen sie nach Zyklen wieder mit Schlamm und Blut bedeckt und mit einpaar leichten Wunden zurück. Vielleicht würden andere denken, dass man keine Resourcen während solch einer Zeit verbrauchen sollte, dass man vielleicht die Truppen schonen sollte, damit sie stark sind wenn die Zeit kommt. Doch er hatte schon viele Feldlager erlebt und war anderer Ansicht. Oft wartete man auf den richtigen Moment um anzugreifen, doch mit jedem Tag, an dem man wartete, wuchs die Anspannung. Bei den jüngeren unerfahreneren Soldaten merkte man es sofort; sie zogen sich zurück, wurden immer stiller, das Lagerfeuer wurde zu ihrer lieblings Ansicht. Die Erfahreneren jedoch schafften es das ganze zu überspielen. Glückspiele wurden gespielt, Kriegsgeschichten und dumme Witze wurden erzählt. Manchesmal schafften sie auch, dass die jungen Soldaten für einen Moment ihre finsteren Gedanken beiseite schieben konnten. Doch solange die Truppen eine Beschäftigung hatten, dachten sie weniger nach. Und dafür versuchte er zu sorgen.

Er hatte wohl Glück, dass er es am gestrigen Tage noch schaffte, sich zu Amelia zu legen, bevor sie aufwachte. Er und Adalric hatten sogar ihre Uniformen nachdem Ausritt am Ufer gewaschen, damit von den Frauen keine ungewöhnlichen Fragen kamen. Es war gewöhnungsbedürftig, diese neue Lage. Die Zeiten hatten sich geändert, er war kein einsamer Soldat mehr unter vielen anderen. Er musste sein Temprament und sein Verhalten etwas zügeln und nach so vielen Götterlaufen war das absolut nicht leicht. Er konnte sich nicht unbedingt entscheiden, ob die neue Lage besser war oder schlechter. Er war zumindest nicht mehr der freie Mann, der er einst mal war. Doch irgendwie hatte er auch kein Bedürfnis mehr dafür. Natürlich wechselte er einpaar schöne Worte mit den Kronsoldatinnen, während er die Stellungen überprüfte. Eine weitere Angewohnheit, doch für mehr hatte er auch kein Verlangen. Warum auch? Amelia konnte ihm alles bieten, mehr als er sich von einer Frau je erträumt hätte. Es wurde ihm schließlich bewusst, dass er sein altes Leben rein gar nicht vermisste.

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William Glaron


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 29.03.11, 09:23 
Edelbürger
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Noch immer schwirrte der Gedanke an der kleinen, undankbaren Schwester in ihrem Kopf herum, als sie eine neue Sorge befiel wie eine Horde von Parasiten.
Die Lage war, wie so häufig, viel zu ruhig. Die meisten sammelten sich am Lagerfeuer und erzählten Witze und Geschichten. So auch sie. Konzentrieren konnte sie sich jedoch auf nichts also beschloss sie, ihre Sorgen zu ertränken - Wie so oft.
Auf dem Weg ins Gemeinschaftszelt erlebte sie eine Überraschung.
Ayleen!
Die Ehemalige Handwerksmeisterin des Ordens und eine der wenigen, die sie wirklich "Freundin" nennen konnte.
Lang hatten sie einander nicht gesehen und noch länger nicht intensiv getratscht. Der Gedanke an die "Seeberger Nächte" bließ ihr ein lächeln auf die blassen Lippen.

"Solana!"

Erklang es schon von weitem und sie stürmten aufeinander zu. Es war ein wiedersehen, welches in einer anderen Situation, an einem anderen Ort wahrscheinlich in Freudentränen auf dem Tavernentisch geendet hätte. So nicht heute...Ihre Nachrichten waren alles andere als erfreulich und ihr derzeitiger Zustand machte der jungen Adjutantin erneut zu schaffen.

Warum waren alle um sie herum Krank geworden, hatten Menschen verloren, schlimme Dinge erlebt wo sie, der es immer an alles mangelte, Nun endlich einmal glücklich war...

Sollte sie wieder an Gerechtigkeit und Fairness zweifeln? Gar an ihrem Glauben? Sie redete sich ein, dass es noch glücklichere Menschen gab. Es war nicht Gerecht! Nichts war es je gewesen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 29.03.11, 13:38 
Ehrenbürger
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*Aus dem Dunklen des Waldes spaziert ein sehr kleiner Mann mit dicklichem Bauchumfang hervor, welcher grün wie der Wald selbst gekleidet und maskiert ist. Er schaut sich um und betrachtet die Umgebung. Daraufhin fallen die Eisentüren hinter ihm mit einem hörbaren Knall zu*

Ich rieche Angst....

Klein schien das Lager in seinen Augen, ein schwaches Völkchen...keine ehrbaren Männer die es wert sind sich echte Streiter zu nennen. Sie verkriechen sich hinter ihren Palisaden, nicht genügend um sich an den Wall zu wagen.

Ich rieche Angst....

Trocken spaziert der kleinste Sprecher der Grünlinge namens "Arragars" über den Platz des Feldlagers, dabei fallen die Blicke starr in die für ihn verängstigten Miene der zusammengerotteten Kinder.
"Frauen, Redner, Mörder, Zauberkünstler, Kinder... was für ein ehrloses Pack"
Vielmehr der Anführer der Bande, welcher sich fürchtet vor einem Mann den er kennt.
"MASKE WEEEG" schrie er, voller Angst wie ein kleines Kind... es könnte sich ein Feind hinter seinen Linien verbergen.

Kein Mut, keine Tapferkeit.

Ich rieche Angst....

"Sollen sie eben zu Grunde gehen, undankbarer Haufen. Lediglich eine territoriale Machtausweitung der Löwen, was kümmerts mich"
*Mit verschränkten Armen hinter dem Rücken stolziert er in die Richtung des Ausgangs, hinter ihm hört er noch die Worte "Idiot" die ihm nachgerufen werden*
"Darkaan...wir sehen uns noch, das schwöre ich dir", murmelt der stumpenkleine Arragar, ehe er hinter dem Tor verschwindet und vom Schatten des Waldes verschlungen wird.

Er riecht die Angst....

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I'm back


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 30.03.11, 09:14 
Edelbürger
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Erst zu einem späten dunkelzyklus wurde sie wach. Draußen hörte sie fremdartige Gesänge.
Ein Fest?
Haben wir gewonnen? Wie war die Schlacht?

Oder...

Bin ich tot?

Ihre Beine strampelten den Schlafsack von sich und trugen sie hinaus auf die feuchte Wiese. Sie selbst hatte noch wenig Macht über sich selbst und rieb sich mit großen Mühen die Augen. Elfen. Eine ganze Schar spitzohriger Zeitgenossen hatten sich versammelt und diskutierten mit Amelia.

Ein entnervter seufzer entfuhr dem Morgenmuffel und sie quälte sich in ihre Rüstung und ihre Tracht.

"Ehre der Krone!"

Posaunte sie über die Reihen in gewohnt barschem Ton.

"Kann mich mal jemand aufklären?!"

Nachdem Amelia, schnippisch wie sie manchmal war, erläutert hatte, dass William mit ein paar Nortraven ausgezogen sei um einen Sammler zu fangen bloß weil die Traven abgezogen wären, wäre nicht langsam mal etwas passiert, stieg in ihr ein nur allzubekanntes Gefühl auf. Neben dem Beschützerinstinkt war es schlicht und einfach Verachtung der schwachen und dummen Gegenüber.
Wie hatte sich der sonst so ruhige Ordensmeister nur von ein paar Rockträgern aus der Fassung bringen lassen?

"Voluntäre? Wir ziehen ins Ödland!"

Sprach sie nunmehr ruhig. Wozu vor diesem arrogantem, hochgewachsenen Volk aufregen? Sie mochte die Elfen, liebte ihre Kultur, war wissbegierig nach Geschichten und nach ihrer Sprache. Hätte sie nur ein paar Zyklen mit Vysarios verbracht, würde sie jetzt sicher, wenigstens im Ansatz, verstehen was sie da tuschelten.
Der Entschluss, zu folgen brachte jedoch überraschende zufriedenheit und so zog die kleine Horde ungleicher Streiter los.

Auf dem Weg zur Kesselklamm überschwemmte sie mal wieder eine Gedankenflut.

Warum haben sie mich nicht mitgenommen?
Wer ist alles dabei?
Wo ist Darkaan?
Ist Darkaan dabei?!
Ich habe keinen Rum mitgenommen!!!

Doch gerade des Pass der Zwerge verlassen, ritt der Gruppe eine ihrer Streiterinnen entgegen. Aresia. Nicht weit von ihr, William...Saran, Wolfmutationen...
Es geht ihnen gut!
Doch anstatt sich darüber zu freuen, war der erste Impuls ein anderer. Glücklicherweise gab es da Saran, die ihren Schlag abfangen konnten. Dieser metallener, wutentbrannte Schlag mit der Faust, hätte ihm gelten können! Ihm gelten sollen...

"Ich bin nur mitgegangen, weil ich auf sie aufpassen musste! Und auf Darkaan!"

Sprach er, gewohnt ruhig...Niemand musste auf eine Gruppe von Nortraven aufpassen. Von Darkaan ganz zu schweigen und da kam auch schon wieder dieser "Faustimpuls"...

"Zurück ins Lager! ALLE! Wir suchen sie!"

Brüllte sie und überraschenderweise gab es keinen Protest. Vielleicht lag ihnen verkriechen doch besser als kämpfen?

Brandenstein...Nichts
Greifenklipp...Nichts
Brandenstein...Nichts, Nichts, Nichts...
Vänskapp...Halvard!

"WAS FÄLLT DIR EIN? DIE HALBE INSEL IST IN AUFRUHR, DU HAST DAS HALBE LAGER MIT SKEPSIS BEFÜLLT DURCH DEINEN UNDURCHDACHTEN PLAN!"
Fuhr sie ihn an
"So? Gut!"
Erwiderte er mit einem provokantem Blick
"Ich hatte alles unter Kontrolle!"
"UND DAS VON EINEM EISWASSERGURGELNDEM PULLEFASS KAPITÄN!"

Das war zu viel des guten. Halvard fuhr herum und packte sie. Sie wehrte sich nicht. Mit welchem Sinn auch? Er war ihr körperlich deutlich überlegen. In einem fairem Schwert- oder Speerkampf hätte sie vielleicht eine Chance gehabt, so aber nicht. Sie ließ sich mitschleifen, machte nicht einmal Anstalten, selbst zu gehen sondern ließ sich wirklich "schleifen" bis er sie dann in eine Quelle döppte.
Auch dies ließ sie in stoischer Ruhe geschehen.
Das kalte Wasser tat jetzt gerade gut. Auch noch als er sie losließ, verharrte sie in diesem eisigen Tümpel und dachte nach. Hatte es einen großen Sinn jetzt einen Streit anzufangen? Was hatte Halvard erwartet? Dass sie ihm lieb dankt und sich für ihn freut, dass er sein Böötchen zurück hat?
Pustekuchen!
Nach keiner Diskussion und einem eingekugelten Arm, sowie einer Reise von Vänskapp ins Lager später, hatte sich der Großteil ihres Zornes gelegt und in Sorge darüber verwandelt, wie es weitergehen soll...Sie hasste es, zuzugeben dass Darkaan ihren Weg respektierte, wo sie doch so viel Angst um ihn hatte und ihn am liebsten immer zuhause wissen würde...

Was ist nur mit ihr passiert?

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 31.03.11, 18:24 
Edelbürger
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Langsam wachte er auf. Im Hauptzelt war es ziemlich ruhig, ein stetiges Prasseln auf dem Zeltdach verursachte bei ihm ein angenehmes Gefühl. Nur ab und zu wurde dieses regelmäßige Geräusch durch ein Schnaufen oder ein Gemurmel der anderen Schlafenden im Zelt unterbrochen. Es musste mitten im Dunkelzyklus sein, denn im Zelt war es sehr dunkel. Nur durch einpaar Lücken der geschlossenen Vorhängen am Eingang drang etwas Licht rein. Er bewegte sich langsam und befreite sich ein wenig von der Belagerung seiner Frau. Ein Rascheln der Kleidung, ein widerwilliges Gemurmel. Während die Frau sich an der Innenseite des Bettes zusammen knüllte, richtete er sich auf um sich an den Bettrand zu setzen. Er griff unter das Bett, nach seinen Stiefeln. Während er langsam seine Stiefel anzog, hörte er weiter verträumt der Melodie des Regens zu. Dann jedoch hörte man disziplinierte Schritte von draußen, wohl betätigten die Kronsoldaten gerade einen Schichtwechsel, also müsste es bald Morgen sein. Nachdem er noch einen kurzen Blick auf Amelia warf, erhob er sich und nahm die Klinge die am Bett angelehnt stand mit sich. Langsam, bemüht leise, ging er dann Richtung Zelteingang, der Blick auf dem Boden gerichtet, damit er nicht ausersehen auf jemanden trat. Immerhin war das Zelt recht gefüllt; hauptsächlich Menschen lagen in Schlafsäcken verstreut auf dem Boden. Mit der Klinge streifte er den Vorhang beiseite und tritt dann raus, in die kühle, frische Luft.

Am Lagerfeuer loderten keine Flammen mehr, schwach brannte das übrig gebliebene Holz vor sich hin, dabei ein leichtes rötliches Licht auf den Platz werfend. Er sah noch wie einpaar Soldaten sich in ihren Schlafsäcken unter den Bäumen verkrochen. Langsam schritt er über das feuchte Gras zum Holzturm, der auf der anderen Seite des Lagers stand. Ging an zwei sich leise unterhaltenden Elfen vorbei und nickte ihnen kurz zu. Stieg die Treppen des Turmes rauf, ehe er sich dann schließlich zu der Gefreite gesellte, die noch am gestrigen Tage sich mit Adalric über Magie unterhalten hatte. Die neu aufgestandene Frau sah ebenfalls noch etwas verschlafen aus, daher begrüßten sie sich mit einem stummen Nicken. Sie hielt eine Feldflasche in der Hand, wohl ein warmer Tee, wegen dem leichten Dampf der durch die Öffnung in die Luft stieg. Sein Blick schweifte über die dunkle Landschaft vor ihm. Vereinzelt sah man einpaar Straßenlaternen, sowie kleine verstreute Lichtquellen am Wall, die sich meist unterschieden. Nach einigen stillen Momenten, reichte die Soldatin ihre Feldflasche, dankend nahm er sie an und behielt die warme Falsche erst in den Händen. Dann nahm er von dem Apfeltee einen Schluck. Als die warme Flüssigkeit durch seinen Rachen glitt, fühlte er sich schon besser. Die stillen Momente waren seltener geworden, seitdem sie im Lager waren, also schwiegen sie weiter und jagten ihren Gedanken nach.



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William Glaron


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Kriegslager [Mitmachthread]
BeitragVerfasst: 2.04.11, 10:53 
Einsiedler
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Nur kurz hatte sie geschlafen, vielleicht einen Zyklus lang.
Das alles war doch zu aufregend für sie. Irgendwann in einem Kriegslager aufzuwachen, eine Rüstung neben ihrem kargen Schlaflager und mit Schmerzen in allen ihren Gliedern...

Ein paar Mannen und Frauen des Kronregiments hielten Wache, während die anderen Streiter sich ausruhten und dem Schlaf der Gerechten frönten. Bestimmt würde William hier irgendwo noch herumgeistern, obwohl er sich mit seiner Wunde ausruhen sollte.
Würde ihre Frau da liegen – läge die ganze Verantwortung auf ihren Schulter, sie hätte ebenso nicht gut schlafen können.

In der Dämmerung des beginnenden Hellzykluses wusch sich das Mädchen den Ruß und das Blut von Gesicht und Hals und kämmte sich grob das Haar. Sie führte ein Schwert mit sich an der Hüfte, aber letztendlich war sie Feldscherin und eine solche musste etwas Sauberkeit bewahren.

Endlich Feldscherin, endlich als solche gerufen zu werden – ein Lob ihrer Ausbilderin Tamela über die geleistete Arbeit, ein Lob von William und das Vertrauen, was man ihr da entgegen brachte (man fürchtete wohl nicht mehr sofort, dass sie etwas Ungeschicktes machte)... es hatte sie kurz in euphorische Höhen geworfen, mehr als eine erlegte Harpyie es könnte.

Leise schob sie die Plane des Zelteinganges zur Seite und entzündete eine Laterne, um für mattes, aber nicht weckendes Licht zu sorgen.
Ob die Verletzten in ihrem Dämmerschlaf alles mitbekamen, mag fraglich sein, denn der kleine sonstige Tölpel ging so leise wie möglich vor (sie traf nur einmal mit dem Fuß ein Stuhlbein).

Sie bestricht Amelias Brandwunden mit der kühlenden Kräutersalbe und wechselte die Kompresse an ihrer Platzwunde, an der trotz aller Mühe ein paar umliegende Haare kleben geblieben waren – und so war sie nur froh, durch die Vorsorge mit der Schere wenigstens keine Haare eingenäht zu haben.

Wer halbwegs einen Moment zu sich kam, der bekam einen Becher mit verdünntem Birnensaft zu trinken – denn genügend Flüssigkeit war wichtig für die Genesung. Durst konnte für unangenehme Kopfschmerzen sorgen.

An den Verband von Raphael traute sie sich noch nicht heran, weil sie ihn nicht gelegt hatte. Er hatte so schwer geblutet, dass sie damit noch warten wollte.
Aber auch ihm setzte sie wieder den Trinkschlauch an die Lippen, wusch mit einem Lappen den Schweiß von seinem Gesicht (er hatte gealbträumt?) und deckte ihn mit dem Wolllaken wieder zu.

Ein oder zwei Wachhabende passierten nur noch ihren Weg, als sie sich zum Weiterschlafen ins Lazarettzelt zurückzog.


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