Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 10.07.25, 16:20

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Vergleiche
BeitragVerfasst: 29.10.11, 12:48 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.05.08, 07:42
Beiträge: 1106
Wohnort: Hamburg
Es war ein eher warmer Tag im Bellum, nur der Regen und der Wolkenverhangene Himmel hielten einen im Kämmerlein zurück. Leise pochend trafen die Regentropfen auf die Scheiben in den Wänden des Raumes. Immer wieder und wieder. Als stürmten Sie an gegen diese nahezu unsichtbare Barriere, versuchend alles mit kühlem Nass zu bedecken, dabei hatte der Regen doch anderes im Sinne, war zu anderen Taten bestimmt von den Vieren. Er erhob sich und trat an das Fenster, die Hände hinter dem Rücken in einander gelegt, so besah er sich die Welt dort draussen. Die Knappenuniform hatte er abgelegt, hatte diese Ihm doch die Luft zum atmen genommen und so war er nur in ein derbes Hemd gekleidet, durch welches sich die Bandagen abzeichneten, die die Wunden verdeckten welche er sich nach dem letzten Kampfe eingehandelt hatte.

Der trübe Blick streifte über die Zinnen die Innenburg, er besah die Soldaten drunten welche auf Ihren Posten standen und dem Wetter trotzten und schweifte dann hinauf gen der massigen Wolkendecke welche die Erde mit dem Naß erfüllte, ohne welches Tare wohl nur ein lebloser Klumpen Erde irgendwo im Nirgendwo wäre. Bei diesem Anblick versank er kurz in melancholische Erinnerungen an eine andere Zeit, an eine Zeit da mehr Leben geherrscht hatte in diesen Landen, da er angekommen ward und als Gardist in der Stadtwache seinen Dienst tat. Er schaute alsdann wieder auf einen der Soldaten des Kronregimentes welcher dabei war ein Packpferd zu striegeln. Ja, auch dort hatte er einst seine Kräfte investiert, war Obergefreiter geworden und dann von Ritter Rodrick zum Knappen berufen worden. Dies alles schien Ihm Ewigkeiten zurück zu liegen, und nun stand er immernoch"nur" als Knappe dar. Jedoch, der Ort hatte sich gewandelt, waren die Ritterschaft und die Königlichen doch gen Seeberg, ja, er würde fast sagen verbandt worden. Was hatten Sie wohl getan um solch eine Randposition auf der Insel zu erhalten. Sie waren sicher nicht ohne Fehl und Tadel, gab es doch unter den Rittern auch einige welche Ihre Position stark nach aussen kehrten. Sah man denn früher einen Ritter, so hatten die Bürger allerorten Respekt. Heute, so man denn überhaupt einen Ritter sieht, scheint er nur mehr ein Krieger von Stand zu sein, ein Bote des Königs ohne wirklich etwas zu entscheiden zu haben, ein Herrscher ohne Land und Aufgabe. Selbst die Verwaltung Seebergs wurde in die Hände Anderer gelegt. In Falkensee so scheint es herrscht die Intrige und wohl auch der Verrat an der Kirche der Viere, wenn man denn den Gerüchten glauben schenken konnte. Und mitten darin Awa, wie sehr es Ihn doch schmerzte bei dem Gedanken. In Brandenstein steht die dritte Macht der Insel. Was nur war aus diesem Eiland geworden. Doch es gab Hoffnung. Seine Durchlaucht, Graf Robaar, ward zurück, ein wahrlich Respekteinflößender Mann, doch ebenso ein Mann der wusste was er tat, hatten die Götter Ihn doch mit seinem Stand versehen um zu Herrschen, wie es seit jeher die Aufgabe des hohen Adels ist.

Ein kurzes Zittern durchzog ihn und er trat gen Kamin herüber um einige Scheite ins Feuer zu werfen welche die ewige Kälte aus diesen Mauern vertreiben sollten. Die Flammen erzeugten ein wildes Licht- und Schattenspiel auf dem Gesicht des Knappen und die Lippen pressten sich, nachdenklich in die Glut sehend, fest aufeinander. Grüblerisch funkelten auch die Augen. Wie würde es wohl weiter gehen können und müssen. Das Lehen war klein aber gut gelegen. Zentral und doch leicht zu verteidigen. Dennoch abhängig von seinen Nachbarn, gab es doch keine rechte Infrastruktur, aber das würde wohl schon noch werden. Freifrau Nhergas und der Graf waren Personen welche wussten wie man ein Lehen erblühen läßt. Auch wenn es dich bis hier hin noch nicht recht eingestellt hatte.

Er erhob sich alsdann wieder und warf sich einen Umhang über, nur um ein weniges Später die Kammer zu verlassen. Seine Schritte auf dem gepflasterten Boden des Innenhofes halten schwer und die Wachen hoben nur kurz den Blick, begleitet von einem grüßenden Nicken, um den Knappen passieren zu lassen, welcher kurze Zeit später schon die Siedlung unterhalb Schwingenwacht`s erreicht hatte. Er setzte den Weg an der ehemaligen Kriegerschule fort und betrat dann den kleinen Tempel, eiligen Schrittes die Treppe hernieder eilend. Der Umhang wurde abgestreift und an einen Haken gehangen bevor er sich auf ein Knie sinken ließ, begleitet von einem leisen stöhnen, und in einem Gebet versank. Ein Gebet zu Morsan, jenem einen der Ihm immernoch als der mächtigste der Viere schien. Er bat diesen, wie jeden Tag, sich seinem alten Lehrmeister Laske anzunehmen, jenem Ritter welchen er am meisten vermisste. Die Gespräche und die Übungen, die Ausritte und auch die Zurechtweisungen. Viel gelernt und doch alles verloren, so schien es Ihm als er auf dem Festland sein Glück versuchte, als er in Khalandria kämpfte, als er hier und dort verweilte und seine Hilfe einbrachte so gut es ging, und doch war da immer das Gefühl jemanden und etwas verraten zu haben. Auch Yves hatte sich verändert, ob es wohl damals ein freundliches Verhältniss war zwischen den Beiden, so war es nun eines gekennzeichnet von Distanz und Kühle. Alles hatte sich seit damals verändert. "Herr, kehrt zurück, zeigt mir den Weg, oder gebt mir ein Zeichen wie es weiter gehen mag..." Murmelte der Knappe als er so gen des Bildnisses von Laske schaute.

_________________

Bild

Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Vergleiche
BeitragVerfasst: 2.11.11, 10:45 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.05.08, 07:42
Beiträge: 1106
Wohnort: Hamburg
Hallend kreißten die Geräusche, der auf das Pflaster knallenden Stiefel, durch den Burghof und brachen sich an den Mauern um anschließend wieder zurück geworfen zu werden. Eine wahre Kakofonie entsponn sich in den Ohren derer welche in Reichweite weilten. Finster drein schauend, gegen die Wut kämpfend, die innere Unruhe zu dämpfen suchend durchmaß er den Hof. Was für ein Wandel, ein Vergleich welchen er nie zu ziehen gehofft hatte. Was war nur aus diesem eins Edlen Mann geworden. Er spie aus, schüttelte das Haupt und sah noch einmal hinter sich gen Burgtor. Einstmals ein geachteter Mann, ein Adliger von Maß, ein Mensch dem er vertraute und dem er auch einiges zu verdanken hatte. Nun jedoch war da nicht mehr viel übrig, keine alte Vertrautheit, kein Respekt.

Die schwere Stahltüre fiel mit lautem Krachen ins Schloss. Einige Vögel auf den Zinnen flatterten eilig davon und suchten in der Weite des Himmels Zuflucht. Drinnen, im Audienzsaal, setzte der Knappe seinen Weg fort und war nach wenigen Schritten an der nächsten Türe zum Korridor und Treppenhaus angekommen. Er konnte immer noch nicht Glauben mit welcher Arroganz Lucius soeben dem Grafen gegenüber aufgetreten war. Wie er so fremd und abweisend von seinem eigenen Eheweibe gesprochen hatte. Wie er es einfach so hin nahm das sie nun Heimatlos über die Insel streifte, verbannt aus dem Lehen welches er selbst durch sein Schwert verteidigte. Er hatte gehört dass der Freiherr sich geändert hatte, aber solche ein Wendung. Er spottete auf Krone und Galadon. Er hatte die Schuld an seinem Wandel ganz offen und unverhohlen dem Reich gegeben das seiner Meinung nach nicht das gehalten hatte was es versprach. Ja hatte sich Ersont denn bereits los gesagt vom reich? Oder war es nicht immer noch ein Teil des selbigen. Gefühlskalt hatte er den Bann seines Weibes vorgetragen und sowohl der Graf als auch Istrigur selbst hatten um Fassung ringen müssen, nicht sofort die Leviten zu lesen. Aber er war offiziell als Gesandter Ersonst erschienen, dies untersagt eine jede andersgeartete „Behandlung“ seiner Person.

Die Treppe hinab eilend ließ er die Finger am kalten Stein entlang streifen. Wie nur konnte man in Ersont einer solchen Person das Vertrauen schenken, es wollte nicht in seinen Kopf. Einem Mann der wieder der Ehre, wieder den Vieren handelte. Wie nur konnte Awa in Ihrer Funktion als Lehenskanzlerin Ihn auch noch unterstützen und diesen Beschluss der Verbannung seiner Frau mit tragen. Hatte er sich so in Ihr getäuscht? Er wollte es nicht glauben.

Erneut öffnete und schloss sich eine Türe, dieses Mal war es die des Knappen Quartiers gewesen. Er betrat das Zimmer, es war leer, wie so oft in den letzten Tagen. Den Umhang lösend und über einen der Stühle werfend durchmaß er den Raum und warf den Block auf den Sekretär, nur um ein weniges später auf dem Schemel vor diesem Platz zu nehmen. Die Unterarme auf die Tischplatte legend beugte er sich vor und verbarg das Gesicht dann in den Händen. Die Augen geschlossen verharrte er kurz, straffte sich dann aber und tat wie Ihm geheißen. Er nahm ein Blatt und den Stift vor, tauchte die Feder in das kleine Tintenfass und setzte dann an die Ihm aufgetragenen Schriftstücke zu verfassen.

Wahrlich, es hatte sich viel geändert…

_________________

Bild

Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Vergleiche
BeitragVerfasst: 17.11.11, 13:44 
Edelbürger
Edelbürger
Benutzeravatar

Registriert: 14.05.08, 07:42
Beiträge: 1106
Wohnort: Hamburg
Die Tür hinter sich zuziehend verließ er das Arbeitszimmer seiner Durchlaucht. Er hatte den Bericht mit den neuesten Entwicklungen aus Falkensee ganz oben auf den Stapel der täglichen Korrespondenz und Berichte gelegt. Ein prüfender Blick durch den Flur, dann verließ er die Unterkunft. Drunten angekommen nickte er Anissa kurz zu und bog dann Rechts ab gen der Unterkünfte der Garde der Ritterschaft. Er schloss die Türe langsam auf und trat ein. Es war ruhig herinnen. Keine Menschenseele war zu sehen, nur das Feuer der Fackeln erhellte die Räume. Aufgrund der Bauweise am Fuße des Berges und der nötigen Wehrhaftigkeit der Räume hatte der Konstrukteur hier auf Fenster oder sonstige Scharten zum Einlass von Tageslicht verzichtet. Die Falckeln jedoch verbereiteten eine wohlige Wärme und er streichte den Umhang ab. Er trat in die Stube des Hauptmannes und sah sich um. Es sah kahl aus hier, nur ein Goeblin der eine Stadtansicht von Rothenbucht zeigte hing an der Wand. Er betrachtete das Bild kurz und wandte sich dann langsam auf dem Absatz um. Er legte die Hänge hinter dem Rücken ineinander und ging weiter herum. Nachem er auch die Wachstube inspiziert hatte mit den vier Betten, ja, nur vier, waren es nicht einmal mehr gewesen? Er seufzte leicht. Dann ging er hinauf. Oben angekommen erfasste Ihn ein kalter Windzug, er schaute durch die großen Fenster und sah draussen den ersten Schnee fallen. Morsan war also gekommen, etwas früh aber es war abzusehen. Das nächste Stockwerk abschreitend seufzte er erneut auf. Es war so kahl hier, es wirkte alles immernoch wie ein Provisorium. Er würde mit seiner Durchlaucht reden damit er sich um eine entsprechende Einrichtung kümmern konnte.

Wenig später fand er sich im Treppenhaus der Burg wieder. Er sah hinauf im Treppenhaus, hin zum Raum der Tafelrunde. Er hatte Ihn bislanmg noch nicht betreten dürfen, doch es hieß auch dort sähe es noch nach einem Provisorium aus. Er jedoch setzte seinen Weg fort gen eines Stockes tiefer. Wohin er auch sah, leere Kammern. Viele Ritter waren Tod, verschollen oder abgereißt. Was nur war aus der einstigen Ordnungs- und Verwaltungsmacht deer Insel geworden. Sie war nurnoch ein Schatten Ihrer Selbst. Hatte den Glanz von einst verloren. Hatte damals das Wort eines Ritterr hier auf Siebenwind noch viel gezählt, so war es Heute nurnoch von Zeit zu Zeit so. Wenn denn ein Ritter zugegen war der die Ritterschaft gebührend vertreten konnte. War es nicht nur zwei Tage her da er bei dem Waffenrat gewesen war, und der Gardist Rancor die Ritterschaft vetreten hatte? Nichteinmal ein Ritter, ein Gardist nur. Er ballte die Faust vor Wut, doch gegen wen sollte jene sich richten. Er selbst war nur ein Knappe, ein Mann der eines Tages vielleicht das Wappen der Ritterschaft würde tragen dürfe, zumindest dann wenn es diese dann auf Siebenwind noch gab. Was sich auf der Insel vor dem kommenden Dunkeltief abspielte schien in Ihm Zweifel daran wachsen zu lassen. Er lehnte sich an eine der Wände. Sah gen Decke und murmelte nur zu sich selbst. "Lasst dies alles doch noch ein gutes Ende nehmen und lasst mich, so die Zeit reif ist, ein würdiger Ritter sein." Dann betrat er die Knappenkammer und machte sich daran erneut einige Bücher zu studieren, im Schein der Kerze verschwommen die Zeichen immer wieder, doch er durfte sich davon nicht abhalten lassen zu lernen, er würde es eines Tages brauchen.

_________________

Bild

Petyr Unterbau, Soldat der Malthuster Armee auf Siebenwind


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 3 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de