Akt 1.1Der Abend war schon zugenüge mit Arbeit zugeräumt gewesen und ihr stand nur noch der Sinn danach auch die letzten Arbeiten im Rathaus zu erledigen, wie sie es stets im Stillen zu tun pflegte. Auf dem Weg ins Rathaus wurden Frau Degner, Herr Vega und Hauptmann Gropp knapp gegrüßt - denn man wollte sich ja nicht aufhalten lassen.
Die drei jedoch dürften sich aber mehr oder weniger wieder darüber gefreut haben, wie schnell sie die Lehenskanzlerin wiedersehen durften, die blutigen Fingerspitzen an einem Taschentuch reinigend.
"Wenn der Hauptmann eben Zeit hätte? Im Rathaus wurde eingebrochen."
Beim Anblick des Blutes, das sich unheilverkündend wie ein Versprechen über den Tisch, die Briefe und den Boden ergoss, stieß ihr leichte Übelkeit auf. Schwere Atemzüge bändigten die Unruhe. Man hatte dem Rathaus eine Nachricht hinterlegt, verfasst gewiss von einem Laien, der wohl noch niemals fehlerfrei einen Text verfasst hatte und jetzt auch nicht damit anfangen wollte. Hauptmann Gropp nahm den Brief an sich und beschwichtigte das Gemüt der Statthalterin, dass es wohl eher für eine aufmerksamkeitserhaschende Fälschung zu halten wäre. Aber wer wusste es schon wirklich?
Man sollte Schritte einleiten, das nahm sie sich vor. Doch erstmal zog sie sich wieder zurück um nun auch der hinzugekommenen Gardistin Hohentann genügend Platz für die Sichtung des Raumes zu lassen.