Brandenstein zur Zeit der Besatzung 23 nH. Nach einem Ereignisreichen Abend am Hafen, einem Kleinbrand und einer Menge Publikumsverkehr wurde es still.
Lediglich in einer kleinen Hütte waren noch Personen wach. Wechselten sich ab mit "Schlaflosigkeit"
Seine treuen Augen ruhten, wie die eines müden Wachhundes, auf der schlafenden Frau auf den Fellen. Behutsam strich er mit den feingliedrigen Fingern über das Einband des abgegriffenen Buches, welches sich schon seit einigen Tagen in seiner Obhut befand.
Ihre Memoiren, die düsteren Errinerungen an Vergangenes und eine Dokumentation ihres Lebens auf dem
ach so bunten und
doch so tristen Eilandes Siebenwind. Er durfte es lesen. Er sollte es lesen, wollte und hat es getan und es hat sich nichts in ihm verändert.
Nicht deswegenEr erhob sich und blickte aus den Fenstern. Aus dem einen sah er die aufsteigende Fela, die die besetzte Stadt in ein beinahe gemütliches Licht tauchte. Aus dem anderen bot sich ihm ein Anblick, der ihn eigentlich trösten sollte doch diese untwürdigten Planken eines kastrierten Hafens hatten nichts von dem Charme der großen Häfen in Galadon. Das matte Licht fiel durch die staubigen Fenster und sein träger Blick wanderte wieder zum Rotschopf, welcher auf Fellen gebettet schlief.
Nichts hält je ewig doch die Zeit mit dem schlafenden Rotschopf hatte das Potenzial es trotzdem zu tun. Seine erste Bindung...und nachdem was nun war auch mit Sicherheit die letzte. Sie war das Sprungbrett in ein neues Leben, hat ihn herausgeputzt und sich gekümmert. Ihm alles gegeben doch es ist nunmal so wie man sagt:
Wer dir alles geben kann ist der, der dir auch alles nehmen kann.
Er war sich fast sicher, ja wünschte sich sogar dass ihre leeren Worte sie selbst mehr verletzten als sie ihn verletzen sollten. Sie wollte ihn nun wieder von sich stoßen und klammerte an Mitteln fest, die ihn innerlich nur spöttisch lachen ließen. Jetzt heißt es ausharren, beobachten. Alles nehmen und so wenig wie möglich geben.
Fast Geräuschlos schritt er durch den Raum und kniete sich zu ihren Füßen ehe seine Stimme ein wisperndes endophalisch zu formen begannen:
"Ich bin kein Spielball, Ay. Ich bin wie ein Messer. Nützlich aber gefährlich und scharf. Wer nicht weiß, mit mir umzugehen wird sich unweigerlich schneiden. Ich möchte nicht, dass du dich schneidest also tu es nicht sonst könntest du daran verbluten."
Mit einem lächeln dann zog er eine Feder aus seiner Tasche und legte sie unter das Fell, auf welchem sie schlief.
"Möge die Mutter mir verziehen...Aber das ist ein versprechen"
Nach einem Rautenschlag kuschelte sich der Rotschopf wieder an sie heran, strich zärtlich von ihrem Scheitel bis zur Taille hinab und raunte ihr, dieses mal in ordinärem Galad in das Ohr
"Und trotzdem liebe Ich dich!"